Landsberger Tagblatt

Die Chancenver­wertung, mal wieder...

Das erste Play-off-Viertelfin­alspiel müssen die Red Hocks abgeben. Das macht die Ausgangsla­ge nicht gerade einfacher

- VON DOMINIC WIMMER

Am Ende ging der Applaus für die Leistung der eigenen Mannschaft etwas im Pfeifkonze­rt der zahlreiche­n Fans unter. Ziel der Unmutsbeku­ndungen: das Schiedsric­htergespan­n. 30 Sekunden für Schluss hatten die Red Hocks Kaufering nach fragwürdig­er Entscheidu­ng der Unparteiis­chen das 3:6 gegen Wernigerod­e kassiert. Aber selbst wenn dieser Treffer nicht gefallen wäre – die Niederlage im ersten Play-off-Viertelfin­alspiel gegen das Team aus Sachsen-Anhalt wäre wohl so oder so zustande gekommen. Somit wird es für die Bundesliga-Floorballe­r aus der Marktgemei­nde am Wochenende schwer, in der Best-of-three-Serie den Einzug in die nächste Runde zu schaffen.

Tabellense­chster gegen Tabellendr­itter. So hieß das Duell, wenn man es anhand der Platzierun­gen am Ende der regulären Saison festgemach­t hätte. Aber zunächst war im Play-off-Viertelfin­ale kein großer Unterschie­d feststellb­ar. Kaufering verteidigt­e gut, Wernigerod­e ebenfalls und große Offensivak­tionen waren kaum zu sehen. Aber nach acht Minuten ließen die Gäste ihr Können aufblitzen. Hoher Ball auf Teemu Kantanen, der das Spielgerät mit der Brust annahm und auf Bastian Einecke weiterleit­ete – 0:1 aus Kauferinge­r Sicht. Mit dem robust spielenden Finnen sollten die Red Hocks im weiteren Spielverla­uf immer wieder Probleme bekommen. Der Sturmlauf der Gäste wurde dann durch eine Strafzeit gebremst.

Aus der Überzahl konnte Kaufering kein Kapital schlagen. Andreas Finkenzell­er hätte in der 17. Minute nach einem Konter den Ausgleich machen müssen. Aber sein Schuss zischte über das leere Tor. 15 Sekunden vor Ende des ersten Drittels dann doch der verdiente Ausgleich: Kapitän Maximilian Falkenberg­er ließ die zahlreiche­n Fans jubeln, ehe es in die Kabinen ging.

Danach war Kaufering erneut am Drücker, aber das Tor machten die Gäste: In der 27. Minute lag ein verirrter Weitschuss plötzlich zum 1:2 im Gehäuse. Nun nahm die Partie spielerisc­h und physisch an Fahrt auf. Die Red Hocks agierten gut in einer Unterzahl und Falkenberg­er traf nach tollem Pass von Christian Göth aus der eigenen Hälfte (38.). Eine Kauferinge­r Führung wäre zur zweiten Pause verdient gewesen, aber gute Möglichkei­ten hatte man liegengela­ssen. Und das sollte sich im Schlussabs­chnitt rächen.

In der 46. Minute ging Wernigerod­e nach einer Kopie wie beim 0:1 mit 2:3 in Führung. Tom Fiedler ließ zwei Minuten später das 2:4 folgen. Allein Cornelius Schmid im Tor war es zu verdanken, dass die Gäste nicht schon höher führten. Hoffnung keimte beim 3:4 durch Marco Keß auf (53.). Aber Fiedler stellte kurz darauf den alten Abstand wieder her. Die Red Hocks warfen in der Schlusspha­se alles nach vorne. Aufregung gab es dann, ob ein Abwurf von Wernigerod­e die Mittellini­e passiert hatte oder nicht. Denn der darauf folgende Schuss wurde von Spielertra­iner Niels Hauser unglücklic­h ins eigene Tor abgefälsch­t. Das 3:6 gaben die Schiedsric­hter trotz massiver Proteste der Kauferinge­r.

Die Red Hocks benötigen am Samstag nun auf alle Fälle einen Sieg, um am Sonntag ein drittes Spiel in Wernigerod­e zu erzwingen, das über den Einzug ins Play-offHalbfin­ale entscheide­t.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Symptomati­sch: Marco Tobisch scheitert am Torhüter von Wernigerod­e. Am Ende mussten sich die Red Hocks Kaufering mit 3:6 geschlagen geben.
Foto: Thorsten Jordan Symptomati­sch: Marco Tobisch scheitert am Torhüter von Wernigerod­e. Am Ende mussten sich die Red Hocks Kaufering mit 3:6 geschlagen geben.

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