Landsberger Tagblatt

Banken schließen Filialen

Warum die Institute sparen müssen

- VON CHRISTINA HELLER Augsburg Dritten Seite.

Egal ob im Ostallgäu, in den Landkreise­n Augsburg, Günzburg oder Neu-Ulm: Überall schließen Bank-Filialen. Die Volks- und Raiffeisen­banken haben in Schwaben zwischen 2014 und 2016 insgesamt 101 Geschäftss­tellen zugemacht, in diesem Jahr dürften weitere dazukommen. Bei den Sparkassen ist die Lage ähnlich. Im Jahr 2014 hatten sie in Schwaben 319 Geschäftss­tellen; Ende des vergangene­n Jahres waren es noch 251.

Und wie geht es weiter? „Was die Filialschl­ießungen betrifft, haben wir den Höhepunkt überschrit­ten“, sagt Eva Mang, Sprecherin des bayerische­n Sparkassen­verbandes. Das Verhalten der Kunden habe sich verändert, heißt es von den Volks- und Raiffeisen­banken. Viel laufe heute im Internet ab. Eine klare Aussage, wie viele Geschäftss­tellen noch schließen werden, gibt es vom Genossensc­haftsverba­nd Bayern nicht. Die Entscheidu­ng träfen die Banken vor Ort, heißt es.

Martin Faust, Professor für Bankbetrie­bslehre an der Frankfurt School of Finance, glaubt aber nicht, dass die Filialschl­ießungen bald enden. Die Niedrigzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k mache es den Banken schwer, Geld zu verdienen. Daher müssten sie sparen. „Weil Sparkassen und Genossensc­haftsbanke­n sich durch ihr Filialnetz von Privatbank­en unterschei­den, glaube ich nicht, dass sie alle Geschäftss­tellen schließen“, sagt er. Allerdings rechnet Faust damit, dass die EZB die Zinsen frühestens in zwei Jahren anhebt. „Bis dahin werden sicher noch Banken fusioniere­n.“Gleichzeit­ig suchen die Banken nach Einnahmequ­ellen und erheben Gebühren. Einige Sparkassen und VR-Banken verlangen sogar Gebühren , wenn Kunden an den eigenen Automaten Geld abheben. Mit dem Kostendruc­k bei den Banken beschäftig­t sich auch der Kom

mentar. Was es heißt, wenn ein Ort keinen Metzger, keinen Bäcker und keine Bank mehr hat, erklärt Stephanie Sartor auf der

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