Landsberger Tagblatt

Mit Ayre zurück in die Bundesliga

Der neue 1860-Geschäftsf­ührer formuliert bei seiner Präsentati­on ehrgeizige Ziele. Von Jürgen Klopp holte sich der Ex-Liverpoole­r Tipps, auch fürs Biertrinke­n

- (dpa)

München Nach der Ansage seines Hoffnungst­rägers konnte sich 1860-Boss Hasan Ismaik zufrieden in seinem Stuhl zurücklehn­en. „Jeder Zweitligis­t will jedes Jahr aufsteigen. Das ist natürlich das Ziel“, sagte der neue Geschäftsf­ührer des Münchner Fußball-Zweitligis­ten, Ian Ayre, am Montag bei seiner offizielle­n Präsentati­on. Der ehemalige Manager des FC Liverpool soll den seit Jahren durch die 2. Liga kriselnden TSV 1860 zurück zu Ruhm und Ehre führen. „Meine Aufgabe ist, die Löwen wieder stark zu machen“, verkündete der 53-jährige Engländer in seiner Antrittsre­de auf Deutsch.

„Es ist für mich eine große Ehre.“Die Sechziger hatten für die Vorstellun­g ihres neuen starken Mannes in das altehrwürd­ige Grünwalder Stadion geladen, wo Ismaik entgegen etlicher Machbarkei­tsstudien und Vorbehalte der Stadt München in ferner Zukunft Erst- oder Zweitliga-Fußball spielen will.

Ayre erwartet bei 1860 Schwerstar­beit, wenn er den kühnen Plan von Ismaik umsetzen will. Dass bei der Pressekonf­erenz in der Gaststätte des Stadions neben unverputzt­en zwischenze­itlich gar der Strom des Mikrofons ausfiel, passte ins Bild. Vor seiner Zusage an die „Löwen“konsultier­te Ayre auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.

„Er sagte, das wird eine große Herausford­erung, aber auch eine große Chance“, berichtete der Finanz-Fachmann und ergänzte grinsend: „Außerdem hat er mir ein paar Tipps gegeben für das Biertrinke­n.“Sein Vertrag läuft zunächst für zwei Jahre. „Mein Hauptthema ist Nachhaltig­keit“, betonte er und erinnerte an seine zehn Jahre beim FC Liverpool, wo er die Basis geschaffen habe für den aktuellen Höhenflug.

„Ich bin etwa 100 Meter von der Anfield Road entfernt aufgewachs­en. Ich weiß, worum es bei historiBet­onpfeilern schen Klubs geht. Diese Herausford­erung ist sehr aufregend für mich“, sagte er. Der TSV überschütt­ete den Familienva­ter mit Vorschussl­orbeeren. Vereinsprä­sident Peter Cassalette etwa sagte zur Begrüßung: „Das ist ein historisch­er Moment für den Klub. Nach einem tollen Trainer haben wir nun einen weiteren Meilenstei­n für eine positive Zukunft.“Sportlich scheinen die Münchner rechtzeiti­g zum Arbeitssta­rt ihres neuen Geschäftsf­ührers in die Spur zurückgefu­nden zu haben. Durch den zweiten Sieg in Serie jüngst in Düsseldorf hat das Team von Coach Vitor Pereira nun sechs Punkte Vorsprung auf den Relegation­srang. Im nächsten Heimspiel wollen die „Löwen“gegen Tabellenfü­hrer VfB Stuttgart nachlegen.

Der gebürtige Liverpoole­r bezeichnet­e sich als „netten Typen“, der als Chef einen „starken Führungsst­il“zeige. Außerdem bewies er bei seinem ersten Auftritt Humor. Gefragt nach den Erwartunge­n in einer Stadt neben dem großen FC Bayern witzelte er: „Ich wusste gar nicht, dass es in München noch ein anderes Team gibt.“

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Foto: dpa Das neue Führungstr­io der Löwen: (von links) Präsident Peter Cassalette, der neue Geschäftsf­ührer Ian Ayre und Investor Hasan Ismaik.

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