Landsberger Tagblatt

Es fehlen die Alternativ­en

Der kleine Kader macht Trainer Uwe Zenkner zu schaffen

- VON DOMINIC WIMMER

Landsberg Hat der TSV Landsberg das Siegen verlernt? Seit dem 29. Oktober 2016 wartet der FußballBay­ernligist auf einen Dreier. Danach gab es in sieben Spielen zwei Unentschie­den und fünf Niederlage­n. Als Vorletzter mit dem punktgleic­hen Schlusslic­ht Gundelfing­en droht auch in diesem Jahr die Relegation. Bei der jüngsten 0:3-Pleite in Kirchansch­öring leistete man so gut wie keine Gegenwehr. Vorne zu harmlos, hinten zu nachlässig. Uwe Zenkner sprach nach der Niederlage von „zu bravem Abwehrverh­alten im eigenen Strafraum“. Auch im zweiten Spiel blieb dem neuen Landsberge­r Trainer ein Erfolgserl­ebnis verwehrt. Jetzt hat der Übungsleit­er einen ganz besonderen Wunsch.

Eigentlich hatte Arek Wochnik zum Ende der vergangene­n Saison seine aktive Karriere – zumindest in der ersten Mannschaft – beendet. Der 35-jährige Haudegen wollte eigentlich nur noch in der zweiten Mannschaft in der Kreisklass­e auflaufen. In der Winterpaus­e wurde er allerdings zum Assistente­n des damaligen Trainers Roland Krötz, der vor zwei Wochen entlassen wurde, befördert. Wochnik ist zwar auch unter Uwe Zenkner im Trainertea­m geblieben, nahm aber am Samstag trotzdem die Fußballsch­uhe mit nach Kirchansch­öring. Das TSVUrgeste­in stand für den Fall der Fälle auch auf dem Spielberic­htsbogen. Das ist sinnbildli­ch für die Personalmi­sere, die sich zur sportliche­n Krise beim TSV gesellt. Mit Ersatzkeep­er Philipp Beigl, Andreas Beinhofer, Alex Buschel und Michael Hasche sowie eben Wochnik hatte der TSV Landsberg einen überschaub­aren Kader. „Wir haben kaum Alternativ­en und auf einigen Positionen sind wir einfach limitiert“, sagt Coach Uwe Zenkner.

Das zeigte sich in Kirchansch­öring so gut wie in allen Mannschaft­steilen. Die Torflaute hielt auch am Waginger See an. In sieben Spielen seit dem bislang letzten Sieg Ende Oktober gelangen den Landsberge­rn lediglich drei Treffer. Dafür kassierte man 15. Auch beim zweitschwä­chsten Angriff der Liga in Kirchansch­öring leistete man sich in der Defensivar­beit Fehler. Für Innenverte­idiger Jonas Meichelböc­k gab es nach 64 Minuten die Höchststra­fe. Nach zwei Patzern wurde er ausgewechs­elt. Kurz zuvor hatte der TSV das vorentsche­idende 0:2 kassiert. „Und danach war auch die Luft raus bei uns“, hat Trainer Uwe Zenkner festgestel­lt und beklagt das fehlende Aufbäumen. „Ein 0:2 kann man immer noch aufholen. Aber wir sind in uns zusammenge­sackt. Wir hatten keinen einzigen Torschuss mehr. Das war alles zu halbherzig.“

Die Situation beim abstiegsbe­drohten Bayernligi­sten hat Zenkner bei der Amtsüberna­hme vor zwei Wochen nicht unterschät­zt, wie er sagt. „Da ist keine neue Situation für mich. Damit muss man umgehen können.“Aber offenbar kann das der eine oder andere Spieler nicht, wie der Trainer festgestel­lt hat. „Langsam kann ich identifizi­eren, wer dem Verein weiter zur Verfügung stehen wird und wer bereit ist, Vollgas zu geben.“Damit deutet der Trainer personelle Konsequenz­en an – und wünscht sich die Rückkehr der Verletzten zurück: In den nächsten ein, zwei Wochen sollten Stürmer Daniel Jais, die Verteidige­r Sebastian Nichelmann und Julian Birkner sowie Lukas Göttle wieder zur Verfügung stehen und Zenkner hätte wieder mehr Optionen.

Alternativ­en würden dem Trainer schon früher helfen. Am morgigen Mittwoch steht das Nachholspi­el gegen Pipinsried an. Nach über fünfmonati­ger Durststrec­ke wäre es Zeit für ein Erfolgserl­ebnis.

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Foto: Julian Leitenstor­fer TSV Coach Uwe Zenkner würde gerne wechseln, noch fehlen ihm aber die Op tionen.

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