Landsberger Tagblatt

Rücklage und Steuerkraf­t schrumpfen

Finning erhält heuer wieder eine Schlüsselz­uweisung. Höhere Hebesätze finden im Gemeindera­t kein Gefallen

- VON RENATE GREIL Finning

Viel investiere­n wird in diesem Jahr die Gemeinde Finning, daher dürfte sich die komfortabl­e Rücklage von 3,6 Millionen Euro bis zum Jahresende wohl nahezu auf die Hälfte reduzieren. Wie der Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Windach, Reinhold Vögele, bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung zum Vermögensh­aushalt erläuterte, werden für den Kindergart­enneubau rund 2,3 Millionen Euro ausgegeben, dazu kommen Planungsko­sten in Höhe von 400 000 Euro und für die Ausstattun­g 110000 Euro. Erwartet werden Zuschüsse in Höhe von einer Million Euro, die Vögele auf 2017 und 2018 mit je 500000 Euro aufteilte. Abzüglich der Zuschüsse von etwa 45000 Euro sind noch 224 000 Euro Ausgaben für die beiden Freiwillig­en Feuerwehre­n eingeplant – unter anderem für das neue Entraching­er Fahrzeug TSF-W und den Ausbau des dortigen Gerätehaus­es. Außerdem sind 202 000 Euro für den Breitbanda­usbau und 222 000 Euro für die Sanierung der Kehrgraben­brücke angesetzt. Für den geplanten Kreisverke­hr an der Kreuzung der Kreisstraß­en LL 6 und LL 23 südlich von Oberfinnin­g sind 100000 Euro an den Kreis zu zahlen.

Bei den Grundstück­sgeschäfte­n erwartet die Gemeinde aus den Verkäufen der Grundstück­e aus dem Baugebiet Kreuzberg II Einnahmen in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Hier merkte Johann Gall an, dass die Grundstück­e nicht an Auswärtige vergeben werden sollen. Wie Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach sagte, habe er bereits 20 Anmeldunge­n von Einheimisc­hen vorliegen. Es müssten auch nicht alle Grundstück­e heuer verkauft werden, sagte der Kämmerer, denn die Gemeinde habe genügend Rücklagen. Für den Kauf von Flächen für das Öko-Konto stehen 95 000 Euro zur Verfügung, für die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets soll Grund für 150 000 Euro gekauft werden.

Weiter rückläufig sind derzeit die Einnahmen der Gemeinde aus der Gewerbeste­uer, sagte Vögele zum Verwaltung­shaushalt 2017. Im vergangene­n Jahr betrug die Einnahme knapp 600000 Euro, für 2017 werden nur mehr 500000 Euro kalkuliert. Die Steuerkraf­t der Gemeinde sank, daher bekommt Finning nun wieder eine Schlüsselz­uweisung von 72 000 Euro und muss weniger Kreisumlag­e bezahlen. Der Verwaltung­shaushalt weist einen Fehlbetrag von gut 210 000 Euro aus, der aus der Rücklage finanziert werden müsse. Die Verwaltung empfehle dringend, die Hebesätze für die Grundsteue­r A und B von derzeit 280 auf 310 von Hundert anzuheben. Im Gemeindera­t sprach sich jedoch niemand für eine Erhöhung aus, daher bleiben die Hebesätze wie im Vorjahr. 2016 waren die Hebesätze von 260 auf 280 Punkte erhöht worden.

Einstimmig votierten die Gemeinderä­te für den Haushalt und den Finanzplan. Drohenden Strafzinse­n bei der Anlageform Festgeld – hier sind je eine Million Euro bei den beiden Hausbanken angelegt – sollen vermieden werden – und zwar so: Bei Bedarf soll das Geld dann einfach auf dem Girokonto bleiben.

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