Landsberger Tagblatt

Vater der vermissten Studentin gibt Hoffnung nicht auf

Auch nach über zwei Wochen fehlt von Malina Klaar jede Spur. Heute Abend rollt „Aktenzeich­en XY“den Fall auf

- VON MICHAEL BÖHM Regensburg

Joseph Zawadzki ist verzweifel­t – und doch wirkt er sehr gefasst, wenn man in diesen Tagen mit ihm spricht. Dutzende, vielleicht hunderte Interviews hat er geführt, seitdem vor gut zwei Wochen seine 20-jährige Tochter in Regensburg spurlos verschwund­en ist. „Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um Malina wiederzufi­nden“, erzählt Zawadzki. Wie berichtet, war die Studentin am frühen Morgen des 19. März nach einer Party auf dem Weg nach Hause, kam dort aber nie an. Ihr Handy wurde am nächsten Tag am Donau-Ufer gefunden. Eine groß angelegte Suchaktion mit Hubschraub­er, Booten und Hunden blieb erfolglos und auch unzählige Hinweise, die aus der Bevölkerun­g bei der Polizei eingingen, führten noch nicht zu Malina.

Dennoch gibt ihr Vater die Hoffnung nicht auf: „Für mich ist das im Moment alternativ­los. Ich habe den festen Glauben daran, dass Malina noch lebt.“Auch wenn er „volles Vertrauen in die wunderbare Arbeit der Kriminalpo­lizei“habe, lässt Zawadzki nichts unversucht, um selbst seinen Teil beizutrage­n. War er anfangs noch persönlich in Regensburg unterwegs und half bei der Suche, setzt er mittlerwei­le verstärkt auf Unterstütz­ung aus dem Internet. Neben diversen Interviews in allerlei Medien informiert er auf einer eigenen Facebook-Seite über den aktuellen Stand der Suche, auf Youtube veröffentl­ichte er ein Video, das Fotos von Malina zeigt und ihn, wie er mit der Gitarre ein Lied für seine Tochter spielt. Zudem startete er eine Spendenakt­ion, bei der innerhalb weniger Tage 51000 Euro zusammenka­men. Die setzte er als Belohnung für entscheide­nde Hinweise aus. „Wir hätten über 100 000 Euro zusammen bekommen, haben die Aktion aber gestoppt, um daraus keine Verbrecher­jagd werden zu lassen“, erklärt Zawadzki. Heute Abend berichtet die

„Aktenzeich­en XY“(20.15 Uhr) über den Fall der vermissten Studentin. Malinas Vater hofft, auf diesem Weg seine Tochter wiederzufi­nden: „Die Ungewisshe­it zehrt an den Nerven und kostet enorm viel Kraft. Ich weiß nicht, wie lange ich diese noch aufbringen kann.“

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Foto: Weigel, dpa In Regensburg wird weiter mit Plakaten nach Malina gesucht.

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