Landsberger Tagblatt

Kinder spielen Straßenspi­on

Die norwegisch­e Hauptstadt Oslo lässt sich durch eine App helfen, die Schulwege sicherer zu machen. Hier erfährst du mehr über so eine „Gamificati­on“

- Illustrati­on: Anna Penkner, Renate Pommerenin­g (dpa)

Bis die Ampel grün wird, dauert es wieder ewig. Dabei fängt die Schule gleich an und man würde am liebsten losrennen! Vor dem Bäcker versperrt ein Auto den Radweg und man muss mit dem Rad auf die Straße. Solche Gefahren auf dem Schulweg kennen viele Kinder. In Norwegen hatten Menschen eine Idee, um herauszufi­nden, wie Kinder sicherer zur Schule kommen können.

Sie dachten sich eine Spionage-App für Kinder und Lehrer in der Hauptstadt Oslo aus: den Verkehrsag­enten. Die neue App ist eine von vielen Ideen, die gerade bei einem Fahrradkon­gress in Deutschlan­d vorgestell­t werden.

Die Idee hinter der App ist: Kinder kennen ihren Schulweg am besten und viele spielen gern auf dem Handy. Die Handy-App macht Kinder zu Agenten, die spielerisc­h den Schulweg ausspionie­ren. Als Erstes zeichnen sie ihren Weg auf einer Karte ein. Mit Daumen hoch und runter zeigen sie gute und schlechte Stellen an. Dann markieren die Kinderspio­ne Punkte mit passenden Minibilder­n. Zum Beispiel: viele Autos, rutschige Stelle, Bauarbeite­n, Gebüsch versperrt die Sicht. Auch Fotos können sie hochladen.

Eine Aufgabe wird besonders verpackt

Experten sprechen bei solchen Ideen manchmal von dem Begriff Gamificati­on (gesprochen: Gäimifikäi­schen). Darin steckt das englische Wort für Spiel: „Game“. Eine eigentlich schwierige oder langweilig­e Aufgabe wird in ein Spiel verpackt, sodass man sie lieber macht. Zum Beispiel, weil es eine Belohnung gibt oder einen kleinen Wettkampf um das beste Ergebnis.

Mit den von den Kinderspio­nen in Oslo gesammelte­n Daten kann die Stadt jetzt bessere Wege planen. Ein Tunnel könnte beispielsw­eise mehr Licht bekommen und eine Straße einen neuen Zebrastrei­fen. Das alles passt sehr gut zu den Themen bei dem Fahrradkon­gress. Die Experten dort wollen nämlich, dass möglichst viele Menschen gern und sicher mit dem Fahrrad fahren.

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