Die Ritter stürmen an die Spitze
Das Kaltenberger Ritterturnier bekam den Live Entertainment Award in der Kategorie „Show des Jahres“verliehen. Was das mit Udo Lindenberg und David Gilmour zu tun hat
Landsberg/Frankfurt Um ein Haar hätte gar die Welt nie erfahren, dass das Kaltenberger Ritterturnier die Show des Jahres 2016 ist und daher mit dem Live Entertainment Award ausgezeichnet werden sollte. Doch der eigens mitgebrachte Herold, der seinen Auftritt in der Frankfurter Festhalle – natürlich mittelalterlich gewandet – mit einem satten Stoß aus seiner Fanfare ankündigte, stand plötzlich ohne den geheimnisvollen Umschlag mit dem Namen des Siegers da. Und den sollte er doch verkünden. Doch nach kurzen Momenten der Einsamkeit, die der Herold launig überbrückte, die aber den aus Kaltenberg angereisten Ehrengästen wie eine Ewigkeit vorgekommen sein dürften, brachte eine fleißige Helferin der Showproduktion dann doch noch den goldenen Umschlag und der Herold verkündete den Namen des Siegers: Einer der 16 verliehenen LEA Awards ging also an die Ritter von Schloss Kaltenberg.
Damit hatte es Prinz Heinrich und seine Begleiter offiziell bestätigt bekommen: Die Mittelalterveranstaltung, die auf Schloss Kaltenberg vor 37 Jahren das Licht der Welt erblickte, ist die Show des Jahres 2016, noch vor den ebenfalls nominierten internationalen Produktionen „Disney on Ice“und Art on Ice aus der Schweiz.
1200 Gäste der Verleihung applaudierten Heinrich Prinz von Bayern, der gerührt, aber doch angesichts des großen Moments sichtlich angespannt den Weg zur Bühne antrat. „Ich bin eher jemand, der sich im Stillen freut“, erklärte er seinen konzentrierten Gesichtsausdruck, der vielleicht auch ein wenig mit der obligatorisch anstehenden Dankesrede zu tun hatte. Doch dann, den Award in Händen, sprudelte es aus dem Prinzen nur so heraus. Er bedankte sich vor allem bei seinem im positiven Sinn „leicht verrückten Team“, das so viel Herzblut in die Entwicklungsgeschichte der Mittelalterveranstaltung gesteckt hätte. Nur so sei man inzwischen nach fast 40 Jahren an dem Punkt angelangt, wo man heute stehe und wofür man nun die Auszeichnung für die beste Live-Show des Jahres 2016 erhalten habe.
Das klang wie bereits vorbereitet, doch Prinz Heinrich versicherte im Gespräch mit dem LT, dass für ihn ja schon allein die Nominierung für den Preis eine tolle Geschichte gewesen sei und außerdem: „Ich hatte mir wirklich nur ein paar wenige Sätze überlegt, da ich ungern umsonst arbeite.“
Beim großen Finale auf der Frankfurter Bühne, einer wahren Orgie an Prunk, Licht, Laser und sonstigen Multi-Media-Effekten, war Prinz Heinrich in illustrer und ausgesprochen prominenter Gesellschaft. So nahm er zusammen mit Udo Lindenberg den Applaus des Publikums entgegen, der für die beste Stadion-Tournee des Jahres ausgezeichnet wurde, und sich diesen Erfolg mit einer dicken Havanna-Zigarre um die Nase ziehen ließ. Ebenfalls ausgezeichnet wurden unter anderem Zucchero (Arena-Tour des Jahres), Wolfgang Niedecken mit BAP (Hallen-Tournee des Jahres) oder David Gilmour, Gitarrist und Sänger von Pink Floyd, für das Konzert des Jahres auf Schloss Schönbrunn in Wien.
Markus Wiegand, Öffentlichkeitsreferent der Kaltenberger, und ebenso wie Luitpold Prinz von Bayern, Beatrix Prinzessin von Bayern, Stunt-Koordinator Mario Luraschi, Regisseur Till Wyler von Ballmoos und rund ein Dutzend weiterer Teammitglieder mit in der Frankfurter Festhalle dabei, freute sich natürlich ganz besonders über diese hohe Auszeichnung: „Nun können wir national wie international noch besser kommunizieren, dass es sich beim Ritterturnier um ein ganz besonderes Event handelt, das sich schon allein vom Qualitätsanspruch und dessen Erfüllung in nahezu allen Belangen von anderen Mittelalterveranstaltungen unterscheidet.“
Mit dem Finale der Show, die von ZDF-Mann Ingo Nommsen moderiert wurde, konnte die Kaltenberger Delegation dann den Abend bei der After-Show-Party so richtig genießen. Gute Gespräche, sicherlich die einen oder anderen Drinks, aber auch neue Kontakte zählten zur Essenz der langen Nacht, die für so manchen erst im Morgengrauen endete.
Gestern stand dann noch ein Besuch auf der prolight+sound&musikmesse auf dem Programm, für die die LEA-Award-Verleihung immer das schmuckvolle Opening darstellt. Prinz Heinrich: „Mir hatte es beim Festakt vor allem der Bodennebel, den sie auf der Bühne erzeugten, angetan.“Darüber und über weitere technische Neuigkeiten im Veranstaltungsbereich wollten sich die Kaltenberger noch informieren, bevor sie dann die Heimreise wieder antraten. Dort, auf Schloss Kaltenberg, wird es aber noch für alle Mitwirkenden eine „gebührende Feier“geben, verspricht der Prinz. Doch dann ist es wieder gut, denn dann gilt wieder dem nächsten Kaltenberger Ritterturnier auf Schloß Kaltenberg die ganze Konzentration.