Zu schwach auf der Brust
Mats Hummels zählt nach dem 0:1 die Gründe für die Niederlage in Hoffenheim auf
Präsident Uli Hoeneß hastete kommentarlos davon, Trainer Carlo Ancelotti flüchtete sich in eine Floskel – dafür redete Mats Hummels vor den Duellen mit Borussia Dortmund und Real Madrid Klartext. „Das war ein Dämpfer zur rechten Zeit“, sagte Hummels nach der zweiten Bayern-Pleite in dieser Fußball-Bundesligasaison beim 0:1 in Hoffenheim. „In der ersten Halbzeit waren wir ganz schwach unterwegs. Da haben wir gesehen: Passiv und zögerlich sind wir nicht mal halb so stark, wie wenn wir eine gewisse Intensität ins Spiel bringen.“
Im deutschen Clásico gegen den BVB an diesem Samstag fordert Hummels 100 Prozent: „Wir werden alles auf den Platz bringen, was wir haben.“Das war am Dienstagabend in den ersten 45 Minuten nicht der Fall. Die stürmischen Hausherren kontrollierten den Rekordmeister, der sich wie im falschen Film vorkam. „Wir waren etwas überrascht von der Spielweise der TSG und standen defensiv nicht so gut. Hoffenheim hat sehr intensiv gespielt“, sagte Ancelotti. „Wir waren nicht so kompakt.“Das war noch vornehm ausgedrückt. Hummels kritisierte: „Wir waren nicht auf allen Positionen voll da, haben nur reagiert, nicht agiert.“Dass die Bayern bis zur Pause nicht mehr als den einen Gegentreffer von Andrej Kramaric (21. Minute) kassierten, lag auch an Bayern-Keeper Sven Ulreich. Der 28-Jährige, der den Platz zwischen den Pfosten spätestens im Champions-LeagueViertelfinale gegen Madrid am kommenden Mittwoch wieder für den nach einer Fußoperation zurückkehrenden Stammtorwart Manuel räumen soll, vereitelte einige Großchancen. Die Pleite wird die Bayern anstacheln – zumal sie im zweiten Durchgang ihre Klasse demonstrierten. Hoffenheim kam unter Druck und konnte sich in kaum noch befreien. „In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt, waren aggressiver. Wir hatten Chancen, den Ausgleich zu erzielen“, analysierte Ancelotti und verabschiedete sich mit einer Weisheit: „An manchen Tagen klappt es eben nicht. So ist Fußball.“