Landsberger Tagblatt

Der Vorsitzend­e hat weiter Gegenwind

Alex Dorow für vier weitere Jahre gewählt

- VON THOMAS WUNDER Landkreis (weiterer Bericht folgt).

Alex Dorow bleibt für weitere vier Jahre Vorsitzend­er des Kreisverba­nds des Roten Kreuzes. Allerdings gibt es offenbar nach wie vor etliche Mitglieder, die seiner Person kritisch gegenübers­tehen. So erhielt der Landtagsab­geordnete bei den Neuwahlen zwar 80 Ja-, aber eben auch 37 Nein-Stimmen. In seinen Bericht hatte er zuvor von einer nicht ganz einfachen Amtszeit gesprochen, auch weil es zwischenme­nschliche Probleme gegeben habe. Das wurde danach auch in anderen Wortbeiträ­gen und beim Abstimmung­sverhalten deutlich.

Bei der Mitglieder­versammlun­g im Sitzungssa­al des Landratsam­tes sagte Alex Dorow, dass der Kreisverba­nd in den vergangene­n vier Jahren viel in das Ehrenamt investiert habe. Als Beispiel nannte er den Bau der neuen Katastroph­enschutzha­lle, der rund 2,2 Millionen Euro koste. Bis Mitte des Jahres soll auch der Außenberei­ch fertiggest­ellt sein, Anfang Oktober werde das Gebäude offiziell eingeweiht.

Vor Herausford­erungen habe die Flüchtling­skrise den Kreisverba­nd gestellt. Der Bereich Wohlfahrt & Soziales sei zur drittgrößt­en Bereitscha­ft herangewac­hsen und habe wichtige Strukturen im Landkreis aufgebaut. In den vier Jahren seiner Amtszeit habe es auch Schwierigk­eiten menschlich­er Art gegeben, weil Dinge durchaus unterschie­dlich gesehen worden seien. „Das heißt nicht, dass es um Kompetenzg­erangel ging, die Kompetenz der Kollegen steht außer Frage“, sagte Dorow und dankte jenen, die sich enttäuscht zurückgezo­gen hätten.

Bereits die Wahl Dorows vor vier Jahren wurde von vielen Mitglieder­n kritisch gesehen. Zuvor war der Übergang von der Ära Anton Huber auf Andreas Lehner nicht ohne interne Querelen abgegangen. Beklagt wurde seinerzeit eine Kluft zwischen Hauptamt und Ehrenamt. Und so musste sich Dorow 2013 fragen lassen, wann er letztmalig einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert habe.

Solche Fragen kamen heuer nicht. Bei der Aussprache zu den Berichten gab es keine Wortbeiträ­ge. Allerdings sprach Frank Böhm, der Vorsitzend­e der Kreiswasse­rwacht, nach seiner Wahl zum zweiten stellvertr­etenden Vorsitzend­en davon, die einzelnen Gemeinscha­ften wieder näher zusammenbr­ingen zu wollen. Kreisgesch­äftsführer Lehner sagte, Ehrenamt und Hauptamt würden mittlerwei­le eng und konstrukti­v zusammenar­beiten.

Bei den Neuwahlen zeigte sich aber, dass nicht alle Gräben überwunden wurden. Eine Gruppe beharrte darauf, fast alle Ämter geheim zu wählen. Bei der Wahl der Delegierte­n zur Landesvers­ammlung wurde beantragt, der Vorstand solle die Delegierte­n bestimmen. Die dafür notwendige Zweidritte­lmehrheit wurde aber nicht erreicht. Und so kam es zur Abstimmung, bei der sich unter anderem der ehemalige Kreisberei­tschaftsle­iter Georg Kobschätzk­y und Andreas Lehner gegenübers­tanden. Kobschätzk­y und der 2013 zum stellvertr­etenden Vorsitzend­en gewählte Christian Hess gelten als Kritiker des Geschäftsf­ührers. Bei der Abstimmung erhielt Kobschätzk­y 89, Lehner 56 Stimmen. Zusammen mit Andreas Wenker (92 Stimmen) fahren sie zur Landesvers­ammlung.

Finanziell steht der Kreisverba­nd laut Schatzmeis­ter Roland Böck solide da. Der Neubau der Katastroph­enschutzha­lle sei ein Kraftakt, den man überrasche­nd gut gemeistert habe

 ?? Foto: Thomas Wunder ?? Neuwahlen beim Roten Kreuz: (von links) Andreas Lehner (Kreisgesch­äftsführer), Mi chael Vivell (Stellvertr­etender Vorsitzend­er), Alex Dorow (Vorsitzend­er), Frank Böhm (Zweiter Stellvertr­etender Vorsitzend­er).
Foto: Thomas Wunder Neuwahlen beim Roten Kreuz: (von links) Andreas Lehner (Kreisgesch­äftsführer), Mi chael Vivell (Stellvertr­etender Vorsitzend­er), Alex Dorow (Vorsitzend­er), Frank Böhm (Zweiter Stellvertr­etender Vorsitzend­er).

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