Netzwerken für die Zukunft
Für einen Radweg von Windach nach Eresing 320000 Euro ausgeben, um einer vermutlich überschaubaren Zahl von Alltagsradlern die Fahrt zum Arbeitgeber Delo komfortabel zu gestalten? Dass dies in Windach auch Widerspruch erntete, verwundert nicht. Noch sind die, die mit Anzug, Leinenkostüm oder Blaumann in der Fahrradtasche täglich ins Büro oder die Fabrik strampeln, wenige. Dass der Trend zum Fahrradpendeln zu fördern ist, darüber braucht aber nicht diskutiert zu werden, hilft es doch dem Klima, aber auch der Gesundheit des Einzelnen. Gerade regionale Arbeitgeber anzubinden, gehört damit zu einer positiven Investition in die Zukunft. Streiten lässt sich freilich noch darüber, welchen Strecken Priorität gegeben werden sollte. Da über Eresing aber auch Geltendorf mit seinem S-Bahnhalt angebunden ist, gilt hier der Vorteil nicht nur den Delo-Arbeitnehmern.
Angerissen wurden in Windach aber auch noch zwei weitere Themenfelder, die von Bedeutung sind: Auf vielen Strecken teilen sich Radler und Landwirte den Weg in der Flur. Auf welcher Fahrbahnbreite dies vereinbar ist, wird genau zu betrachten sein. Und es muss neben den asphaltierten Schnellstrecken auch noch idyllische Wege geben, die nicht rad- und kinderwagengerecht schnurgerade ausgebaut sind, sondern als schmale, mäandernde Pfade mit immer wieder neuen Blickbeziehungen zum Wandern einladen.