Trauma Hilfe in der Muttersprache
Zunehmend posttraumatische Belastungsstörungen durch die Flucht. Rotes Kreuz, Therapeuten und Ärzte bilden Ersthelfer aus
Seit Oktober vergangenen Jahres werden im Landkreis muttersprachliche Trauma-Ersthelfer unterschiedlicher Nationen ausgebildet. Dies geschieht in Zusammenarbeit zwischen dem Roten Kreuz Landsberg und einem Team aus Psychotherapeuten und Ärzten. Die sechstägige Ausbildung wird Anfang Mai beendet sein.
Marianne Asam leitet die Sozialen Dienste, die Flüchtlingsarbeit und die Ausbildung beim Roten Kreuz. Ihrer Erfahrung nach leidet fast die Hälfte der Geflüchteten unter leichten bis hin zu schweren posttraumatischen Belastungsstörungen. Als Beispiele nennt sie Schlaflosigkeit, Depressionen, Missbrauch von Alkohol, Gewaltneigung und Antriebslosigkeit. Oftmals würden Betroffene nicht wissen, dass diese Symptome eine Folge der von ihnen erfahrenen Traumata sein können.
Die Teilnehmer der Ausbildung sollen dazu befähigt werden, Gespräche in der Muttersprache des Betroffenen zu führen und damit ein Mindestmaß an Unterstützung zu leisten. In diesen Gesprächen gehe es in erster Linie um Aufklärung zum Thema Trauma und Traumafolgestörungen und die Vermittlung von Krankheitseinsicht. Den Betroffenen soll in Belastungssituationen die Möglichkeit gegeben werden, in ihrer Muttersprache erklärt zu bekommen, was eigentlich mit ihnen geschieht. Gleichzeitig sollen sie motiviert werden, mit professioneller Hilfe etwas dagegen zu tun, sei es medikamentös oder später in Form von Therapie.
Die Kapazität psychosozialer Versorgung im Landkreis ist laut Asam sehr begrenzt. Psychotherapie würden nur diejenigen bekommen, die bereits ein Bleiberecht erhalten haben. Allerdings müssten sie aufgrund fehlender Therapeuten sehr lange auf eine entsprechende Behandlung warten. „Die Symptome ihrer Krankheit verschlimmern sich jedoch, auf Dauer gefährden sie die psychische Gesundheit der Betroffenen und belasten die Menschen in ihrer Umgebung“, sagt Marianne Asam. Mit adäquater Erst-Behandlung könne sich der traumatische Schock leichter lösen und so den betroffenen Menschen viel Verzweiflung und Leid ersparen. „Wir hoffen, mit diesem Angebot etwas Erleichterung zu bringen.“Die 13 Ausbildungsteilnehmer mit unterschiedlichen Muttersprachen seien von Beginn an mit großer Begeisterung dabeigewesen. Wie Asam sagt, können die muttersprachlichen Trauma-Ersthelfer ab Mitte Mai über das Rote Kreuz bei Sabine Rid für „Einsätze“angefordert werden.
Am heutigen Samstag werden im Anschluss an den letzten Schulungstag die Urkunden an die Teilnehmer verteilt.
Nächster Beratungstag der Aktivsenioren
Der Beratungstag der Aktiv-Senioren wird einmal im Monat jeweils donnerstags von 10 bis 17 Uhr im Landratsamt Landsberg durchgeführt.
Der nächste Termin ist am Donnerstag, 27. April. Die Beratungsschwerpunkte sind Existenzgründung, Existenzerhaltung sowie Vertrieb und Marketing.
unter Telefon 08191/129 1506, oder im Internet unter Michaela.Riedl@LRA LL.Bayern.de