Halbfinale oder Sommerpause?
Red Hocks müssen im Viertelfinale in Wernigerode einen Rückstand ausgleichen. Mit Endspielen haben die Kauferinger Erfahrung
Am heutigen Samstagabend, um 18 Uhr, gastieren die Red Hocks Kaufering bei den Red Devils Wernigerode zum zweiten Spiel des Play-off-Viertelfinals. Bei einem Sieg findet einen Tag später an derselben Stelle Spiel drei statt. Im Falle einer Niederlage heißt es für die Floorballer vom Lech „ab in die Sommerpause“.
Die Herausforderung am Samstag ist denkbar groß, und Kaufering steht mit dem Rücken zur Wand. Doch im Lager der Red Hocks herrscht Zuversicht: Bereits in den vergangenen Wochen hatte man einige dieser „Endspiele“, als es um den Einzug in die Play-offs ging. Und pünktlich zu dem alles entscheidenden Spiel in Berlin schaffte man es, die beste Saisonleistung abzurufen, was den Sprung in die Play-offs bedeutete.
Der Fokus der Red Hocks liegt voll und ganz auf dem Spiel am Samstag. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und beschäftigen uns nicht mit anderen Eventualitäten, die nach Spiel zwei eintreten können“, sagt Stürmer Tobias Hutter. „Wir müssen es schaffen, über 60 Minuten unsere beste Leistung abzurufen. Es sind Play-offs, dort gibt es kein Morgen. Es zählt nur, dass wir unser Spiel durchbringen und die Serie ausgleichen.“
Und um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich die Kauferinger auf ihre eigenen Stärken konzentrieren: Zweikampfstärke, disziplinierte Defensivarbeit und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss wird man auf das Parkett bringen müssen, um das Spiel für sich zu entscheiden. Gerade die Verwertung der Torchancen wird ein entscheidender Faktor werden. In Spiel eins hatte man durchaus die besseren Möglichkeiten, doch wenn man diese nicht nutzt, rächt sich das bekanntlich im Sport. Zumal die Roten Teufel über eine hervorragende Defensive verfügen, sodass es wohl nicht viele gute Chancen geben wird.
Des Weiteren muss man es schaffen, einfach Gegentore zu vermeiden. Im ersten Aufeinandertreffen waren gerade die Tore zwei und vier äußerst ärgerlich. Das eine Tor resultierte aus einem Wechselfehler aufseiten der Red Hocks, das andere war das Ergebnis einer Fehlerkette, an deren Ende der Ball unglücklich an die Ferse von Kornelius Schmid sprang und von dort den Weg ins Tor fand. Ein Spitzenteam wie Wernigerode nutzt diese sich bietenden Möglichkeiten gnadenlos aus. Deshalb wird es von enormer Bedeutung sein, derartige Fehler zu vermeiden.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg werden die Special-Teams sein. In Überzahl will man aufseiten der Red Hocks den Ball geduldig laufen lassen und kluge Abschlüsse kreieren. Nicht wie in Spiel eins, als man meist zu überhastet abschloss und den Ball entweder über das Tor setzte oder direkt in den gegnerischen Block schoss. Die UnterzahlBlöcke müssen ähnlich gut stehen wie vergangenen Samstag und die sich zwangsweise ergebenden Räume zulaufen – oder den Schuss blocken.
Doch im besten Fall kommt man erst gar nicht in die Situation, Unterzahl zu spielen. „Wir müssen hart, aber diszipliniert spielen. Ich erinnere mich an die Play-offs im vergangenen Jahr gegen Wernigerode. Dort war die Ausgangssituation genau wie dieses Jahr. Wir hatten kein Heimrecht und mussten nach einer Niederlage im ersten Aufeinandertreffen zweimal auswärts gewinnen“, blickt Hutter zurück.
Die Partie damals verlief zunächst nach Plan und die Kauferinger gingen sogar 2:0 in Führung. „Doch wir spielten zu undiszipliniert und mussten über den gesamten Spielverlauf hinweg fünfmal auf die Strafbank. Die Devils nutzten sämtliche dieser Möglichkeiten eiskalt aus, was schließlich das Play-offAus für uns besiegelte“, erinnert der Kauferinger Stürmer. Genau das soll den Red Hocks diesmal nicht passieren.