Peng! Sie schoss auf ihre Bilder
Niki de Saint Phalle schuf auch lustige Figuren und setzte sich für die Frauen ein. Hier erfährst du mehr über die Französin, über die viele Leute sprachen
Da steht eine Frau, in der Hand hat sie ein Gewehr. Sie legt an und zielt auf ein Gemälde. Dann drückt sie ab. Peng! Die Kugel trifft einen Farbbeutel. Der ist hinter einer weißen Gipsschicht versteckt – er platzt. Die Farbe spritzt heraus und verteilt sich über das Bild. Die Frau mit dem Gewehr ist eine Künstlerin. Sie heißt Niki de Saint Phalle (gesprochen: Niki deh Sah Fall) und lebte vor mehr als 15 Jahren. Mit diesen Schießbildern wurde sie weltbekannt.
Die Nanas hat sie von einer Freundin abgeguckt
Viele Leute kennen Niki de Saint Phalle aber aus einem anderen Grund: wegen der Nanas. Das sind riesige Frauenfiguren. Sie sind meist kunterbunt bemalt und scheinen zu tanzen oder zu springen. Auf die Idee mit den Nanas kam Niki de Saint Phalle durch ihre Freundin Clarice, die damals gerade schwanger war.
Die Nanas sehen lustig und unbeschwert aus. Aber darum ging es Niki de Saint Phalle nicht nur. Sie wollte mit ihren Figuren noch etwas anderes zum Ausdruck bringen. „Die Figuren sollen die Macht der Frauen zeigen“, erklärt Regina Selter. Sie arbeitet in einem großen Museum in Dortmund. Das ist eine Stadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen. In Dortmund gibt es gerade eine große Ausstellung über Niki de Saint Phalle und ihre Kunstwerke.
Sie wollte sich frei machen
Als Niki de Saint Phalle Künstlerin wurde, gab es bestimmte Vorstellungen, wie Frauen sein sollten: Sie sollten am besten zu Hause bleiben, sich um die Kinder und das Essen kümmern und bloß nicht arbeiten gehen. Der Mann hatte meist das Sagen im Haus. Gegen diese Vorstellungen setzten sich viele Frauen damals zur Wehr – auch Niki de Saint Phalle.
„Sie war rebellisch und wollte sich frei machen. Im Leben und in der Kunst“, erklärt die Fachfrau. Nicht die Männer sollten die Macht haben, sondern die Frauen. Das sollen zum Beispiel die Nana-Figuren zeigen.