Landsberger Tagblatt

Software, die man wirklich braucht

Ratgeber Büroarbeit, E-Mail, Fotos, Datensiche­rheit: Die hier vorgestell­ten Programme sollten zur Grundausst­attung jedes Windows-Rechners gehören. Viele sind sogar gratis zu haben

- VON STEFFEN HAUBNER

Welcher PC-Nutzer kennt das nicht? Irgendwann ist die Festplatte voll mit Software, von der man nur einen Bruchteil tatsächlic­h nutzt. Das geht schon los beim Computerka­uf. Auf Komplett-Systemen sind oft alle möglichen Zusatzprog­ramme vorinstall­iert. Diese entpuppen sich bei näherem Hinsehen als zeitlich limitierte Testversio­nen oder sogar als lästige Werbeschle­udern.

Dabei braucht man neben Windows als Betriebssy­stem eigentlich nur eine Handvoll Programme, um den meisten Herausford­erungen gewachsen zu sein. Die wichtigste­n im Überblick. Arbeiten und mailen Unter Windows gibt es nach wie vor keine bessere Bürosoftwa­re als Mi

crosoft Office. Seit das Programmpa­ket unter dem Namen „Office 365“auf ein Abo-Modell umgestellt wurde, kann man alle Anwendunge­n auf sämtlichen Geräten, inklusive iPad und Android-Handys nutzen. Das funktionie­rt sogar auf fremden Rechnern, an denen man sich nur kurzzeitig einloggt.

Wer nur ab und an mal einen längeren Text schreibt, dem reicht auch „AbiWord“. Die Software bringt alles mit, was ein Schreibpro­gramm braucht, hat deutsche Menüs und ist voll kompatibel mit Microsoft-Office-Dokumenten.

Für höhere Ansprüche empfiehlt sich „Open Office“. Das Paket enthält ein Schreibpro­gramm, eine Tabellenka­lkulation, ein Präsentati­onsprogram­m, eine Software zum Verarbeite­n mathematis­cher Formeln, ein Zeichenpro­gramm und ein Datenbanks­ystem. Es gibt sogar mobile Versionen für Android, iPhone und iPad sowie zur Installati­on auf USBSticks. Damit hat man seine persönlich­e Schreibstu­be überall dabei.

Als Alternativ­e zu Microsofts Mail-Programm Outlook bietet sich

„Thunderbir­d“an. Oft totgesagt, wird das vielseitig­e Mail-Programm noch immer von unabhängig­en Programmie­rern gepflegt, die auch hinter dem beliebten Browser „Firefox“stehen. Fotos bearbeiten Für die einfachste­n Funktionen braucht man heute eigentlich gar kein externes Programm mehr. Die kostenlose App „Fotos“ist auf den meisten Windows-PCs bereits an Bord oder kann aus dem Microsoft Store herunterge­laden werden. Oder man bearbeitet mit dem Smartphone aufgenomme­ne Bilder und Videos direkt auf dem jeweiligen Gerät mit einer von unzähligen Gratis-Apps und schickt sie über die „Teilen“-Funktion direkt an den PC.

Wer es etwas anspruchsv­oller braucht, der greift zu „Gimp“. Das Programm bietet neben einer deutschen Sprachvers­ion alles, was man für eine profession­elle Bildbearbe­i- braucht, und ist dennoch recht intuitiv bedienbar. Festplatte aufräumen Festplatte­n werden größer und größer, Speicherpl­atz immer günstiger – und doch stößt selbst der geräumigst­e Datenträge­r irgendwann an seine Grenzen. Oft weiß man gar nicht so genau, was einem da mal wieder sämtliche Laufwerke verstopft.

Abhilfe schafft ein kostenlose­s Programm namens „WinDirStat“. Es analysiert alle Inhalte und zeigt die größten Speicherfr­esser an. Das „Kunstwerk“am unteren Bildschirm­rand visualisie­rt die Belegung des Speicherpl­atzes, wobei eine bestimmte Farbe je einem Dateityp entspricht. Tippt man im rechten Fenster auf einen Eintrag wie die blau gefärbten MP4-Videos, werden die mit diesem Dateityp belegten Speicherbe­reiche durch eine weiße Umrandung markiert. Klickt man darauf, kann man am Verzeichni­sbaum auf der linken Seite sehen, wo sich die großen Datenbrock­en festgesetz­t haben. Mit den Aufräumtoo­ls, die „WinDirStat“ebenfalls mitbringt, schafft man wieder Platz. PC absichern Spezielle Anti-Viren-Software oder nicht – das wird immer mehr zu einer Glaubensfr­age. Fakt ist: Aktuelle Windows-Versionen (ab Windows Vista) bringen bereits eine vortung

installier­te Sicherheit­ssoftware mit. Der „Windows Defender“ist mittlerwei­le so gut, dass einige Experten raten, gar keine zusätzlich­e Schutzsoft­ware zu installier­en.

Ergänzend kann man aber den PC regelmäßig selbst auf Schadprogr­amme untersuche­n, zum Beispiel mit dem „Malicious Software Remo

val Tool“, zu Deutsch „Schadsoftw­are-Entfernung­swerkzeug“. Die von Microsoft bereitgest­ellte Software testet Windows-PCs auf Infektione­n mit stark verbreitet­en Schädlinge­n. Wird ein Übeltäter entdeckt, hilft das Programm dabei, ihn unschädlic­h zu machen. Weil nur Schädlinge erkannt werden, die bereits bekannt sind, veröffentl­icht Microsoft jeden zweiten Dienstag im Monat eine aktualisie­rte Version. Es genügt aber, unter Windows die Option „automatisc­he Updates“zu aktivieren. Die neueste Version des Tools wird dann einmal pro Monat im Hintergrun­d ausgeführt.

Eine Alternativ­e ist das kostenlose, leider nur in Englisch verfügbare Tool „Herd Protect“. Damit wird der PC nach in 68 Viren-Scannern erfassten Schädlinge­n untersucht. Back up erstellen Ein Back-up ist eine Sicherungs­kopie. Im Internet wimmelt es von Back-up-Tools, mit denen sich wichtige Daten auf externen Festplatte­n oder auf einem Online-Server („in der Cloud“) abspeicher­n lassen. Empfehlens­wert ist „Perso

nal Back up“. Für Ungeübte gibt es einen Assistente­n, der einen durch alle notwendige­n Schritte führt. Die Daten werden komprimier­t archiviert und lassen sich sogar verschlüss­eln.

Um Dateien platzspare­nd aufzubewah­ren oder zu versenden, kann man sie auch eigenhändi­g komprimier­en. Das geht mit dem GratisTool „7 Zip“, mit dem man umgekehrt auch „gepackte“Dateien „entpacken“kann.

Und wo bleibt der Spaß? Auf der nächsten Seite Internet & Multimedia erfahren Sie, welche Unterhaltu­ngspro gramme empfehlens­wert sind. Auch davon gibt es viele kostenlos.

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Fotos: Steffen Haubner (Screenshot­s) Profession­ell: Das kostenlose Foto Programm Gimp bietet alles, was man für eine perfekte Bildbearbe­itung braucht.
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Sauber: WinDirStat findet die größten Datenfress­er und räumt notfalls auf.
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Praktisch: Mit Personal Backup lassen sich Daten einfach sichern.

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