Software, die man wirklich braucht
Ratgeber Büroarbeit, E-Mail, Fotos, Datensicherheit: Die hier vorgestellten Programme sollten zur Grundausstattung jedes Windows-Rechners gehören. Viele sind sogar gratis zu haben
Welcher PC-Nutzer kennt das nicht? Irgendwann ist die Festplatte voll mit Software, von der man nur einen Bruchteil tatsächlich nutzt. Das geht schon los beim Computerkauf. Auf Komplett-Systemen sind oft alle möglichen Zusatzprogramme vorinstalliert. Diese entpuppen sich bei näherem Hinsehen als zeitlich limitierte Testversionen oder sogar als lästige Werbeschleudern.
Dabei braucht man neben Windows als Betriebssystem eigentlich nur eine Handvoll Programme, um den meisten Herausforderungen gewachsen zu sein. Die wichtigsten im Überblick. Arbeiten und mailen Unter Windows gibt es nach wie vor keine bessere Bürosoftware als Mi
crosoft Office. Seit das Programmpaket unter dem Namen „Office 365“auf ein Abo-Modell umgestellt wurde, kann man alle Anwendungen auf sämtlichen Geräten, inklusive iPad und Android-Handys nutzen. Das funktioniert sogar auf fremden Rechnern, an denen man sich nur kurzzeitig einloggt.
Wer nur ab und an mal einen längeren Text schreibt, dem reicht auch „AbiWord“. Die Software bringt alles mit, was ein Schreibprogramm braucht, hat deutsche Menüs und ist voll kompatibel mit Microsoft-Office-Dokumenten.
Für höhere Ansprüche empfiehlt sich „Open Office“. Das Paket enthält ein Schreibprogramm, eine Tabellenkalkulation, ein Präsentationsprogramm, eine Software zum Verarbeiten mathematischer Formeln, ein Zeichenprogramm und ein Datenbanksystem. Es gibt sogar mobile Versionen für Android, iPhone und iPad sowie zur Installation auf USBSticks. Damit hat man seine persönliche Schreibstube überall dabei.
Als Alternative zu Microsofts Mail-Programm Outlook bietet sich
„Thunderbird“an. Oft totgesagt, wird das vielseitige Mail-Programm noch immer von unabhängigen Programmierern gepflegt, die auch hinter dem beliebten Browser „Firefox“stehen. Fotos bearbeiten Für die einfachsten Funktionen braucht man heute eigentlich gar kein externes Programm mehr. Die kostenlose App „Fotos“ist auf den meisten Windows-PCs bereits an Bord oder kann aus dem Microsoft Store heruntergeladen werden. Oder man bearbeitet mit dem Smartphone aufgenommene Bilder und Videos direkt auf dem jeweiligen Gerät mit einer von unzähligen Gratis-Apps und schickt sie über die „Teilen“-Funktion direkt an den PC.
Wer es etwas anspruchsvoller braucht, der greift zu „Gimp“. Das Programm bietet neben einer deutschen Sprachversion alles, was man für eine professionelle Bildbearbei- braucht, und ist dennoch recht intuitiv bedienbar. Festplatte aufräumen Festplatten werden größer und größer, Speicherplatz immer günstiger – und doch stößt selbst der geräumigste Datenträger irgendwann an seine Grenzen. Oft weiß man gar nicht so genau, was einem da mal wieder sämtliche Laufwerke verstopft.
Abhilfe schafft ein kostenloses Programm namens „WinDirStat“. Es analysiert alle Inhalte und zeigt die größten Speicherfresser an. Das „Kunstwerk“am unteren Bildschirmrand visualisiert die Belegung des Speicherplatzes, wobei eine bestimmte Farbe je einem Dateityp entspricht. Tippt man im rechten Fenster auf einen Eintrag wie die blau gefärbten MP4-Videos, werden die mit diesem Dateityp belegten Speicherbereiche durch eine weiße Umrandung markiert. Klickt man darauf, kann man am Verzeichnisbaum auf der linken Seite sehen, wo sich die großen Datenbrocken festgesetzt haben. Mit den Aufräumtools, die „WinDirStat“ebenfalls mitbringt, schafft man wieder Platz. PC absichern Spezielle Anti-Viren-Software oder nicht – das wird immer mehr zu einer Glaubensfrage. Fakt ist: Aktuelle Windows-Versionen (ab Windows Vista) bringen bereits eine vortung
installierte Sicherheitssoftware mit. Der „Windows Defender“ist mittlerweile so gut, dass einige Experten raten, gar keine zusätzliche Schutzsoftware zu installieren.
Ergänzend kann man aber den PC regelmäßig selbst auf Schadprogramme untersuchen, zum Beispiel mit dem „Malicious Software Remo
val Tool“, zu Deutsch „Schadsoftware-Entfernungswerkzeug“. Die von Microsoft bereitgestellte Software testet Windows-PCs auf Infektionen mit stark verbreiteten Schädlingen. Wird ein Übeltäter entdeckt, hilft das Programm dabei, ihn unschädlich zu machen. Weil nur Schädlinge erkannt werden, die bereits bekannt sind, veröffentlicht Microsoft jeden zweiten Dienstag im Monat eine aktualisierte Version. Es genügt aber, unter Windows die Option „automatische Updates“zu aktivieren. Die neueste Version des Tools wird dann einmal pro Monat im Hintergrund ausgeführt.
Eine Alternative ist das kostenlose, leider nur in Englisch verfügbare Tool „Herd Protect“. Damit wird der PC nach in 68 Viren-Scannern erfassten Schädlingen untersucht. Back up erstellen Ein Back-up ist eine Sicherungskopie. Im Internet wimmelt es von Back-up-Tools, mit denen sich wichtige Daten auf externen Festplatten oder auf einem Online-Server („in der Cloud“) abspeichern lassen. Empfehlenswert ist „Perso
nal Back up“. Für Ungeübte gibt es einen Assistenten, der einen durch alle notwendigen Schritte führt. Die Daten werden komprimiert archiviert und lassen sich sogar verschlüsseln.
Um Dateien platzsparend aufzubewahren oder zu versenden, kann man sie auch eigenhändig komprimieren. Das geht mit dem GratisTool „7 Zip“, mit dem man umgekehrt auch „gepackte“Dateien „entpacken“kann.
Und wo bleibt der Spaß? Auf der nächsten Seite Internet & Multimedia erfahren Sie, welche Unterhaltungspro gramme empfehlenswert sind. Auch davon gibt es viele kostenlos.