Landsberger Tagblatt

Der Osterwitz gehört dazu

Wie erleben katholisch­e Pfarrer Ostern? Martin Bucher und Gregory Herzel gehören unterschie­dlichen Generation­en an. Im Gespräch mit unserer Zeitung haben sie einige Gemeinsamk­eiten entdeckt

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Herr Bucher, Herr Herzel, welche Bedeutung hat Ostern für Sie?

Martin Bucher: Ostern ist der Weg zu dem Gott des Lebens, der grenzenlos Ja sagt. Diesen Weg hat Jesus eröffnet.

Ostern ist der Mittelpunk­t des Glaubens, an dem sich alles andere orientiert. Dass Jesus auferstand­en ist, ist die Hoffnung schlechthi­n.

Was ist das Besondere?

Herzel: Die Karwoche bietet alle Facetten des Lebens. In der Liturgie reicht die Stimmung von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, von der Dunkelheit bis zum Licht.

Mit 80 Jahren rückt der Augenblick näher, an dem es auch um die eigene Auferstehu­ng geht.

Blicken wir zurück. Welche Kindheitse­rinnerunge­n verbinden Sie mit Ostern?

Im Jahr 1945 war Ostern unmittelba­r vor der Befreiung meines Heimatorte­s Egling durch die Amerikaner. Ich erinnere mich, dass wir am Karsamstag um 6 Uhr mit einem Handwagen die Holzscheit­e zur Weihe gebracht haben. Damit wurde das Osterfeuer entzündet. Auf dem Heimweg haben sie rußige Spuren auf den Straßen hinterlass­en. Danach war aber wieder Anbetung vor dem Heiligen Grab bis zur Auferstehu­ngsfeier am Nachmittag.

An Ostern zu Hause habe ich keine großen Erinnerung­en. Aber als acht- oder neunjährig­er Ministrant habe ich in Dürrwangen der Mesnerin geholfen. Es war eine besondere Stimmung damals, die ich nicht näher definieren kann. Ich habe mir vorgestell­t, dass man Ostern und Weihnachte­n nur in seinem Heimatort feiern kann.

Jetzt feiern Sie Ostern als Pfarrer der Stadtpfarr­ei Zu den Heiligen Engeln in Landsberg.

Ja, aber ich habe einiges aus der Heimat mitgebrach­t. Die Altarverwü­stung am Gründonner­stag feiere ich wie mein Heimatpfar­rer in Dürrwangen. Ich lege das Altartuch nicht sauber hin und werfe die Kerzen um, dass es knallt. Die Gläubigen sollen innerlich erschütter­t sein.

Wie bereiten Sie sich und die Gläubigen auf das Osterfest vor?

Herzel: Wir bieten von Montag bis Mittwoch eine Beichtgele­genheit an. Wer da kommt, der hat ein Herzensanl­iegen. Früher konnte erst nach dem Karfreitag gebeichtet werden. Ich finde, das sollte davor erledigt werden können. Bucher: Die Zahl der Beichtende­n zeigt uns, dass der Termin vor Karfreitag richtig ist.

Proben Sie den Ablauf der Gottesdien­ste?

Ja, die Tage sind gut vorbereite­t. So kann ich auch selbst in den Gottesdien­sten gut dabei sein, weil wir alles geprobt haben. Dennoch werde ich in der Regel am Gründonner­stag leicht nervös. Für die Gläubigen haben wir Blätter, die erklären, was passiert. Die Symbolik an diesen Tagen ist so reichhalti­g.

Ich denke an den stillen Einzug am Karfreitag, wenn sich alle Ministrant­en auf den Boden legen. Bei der Probe gibt es unter den Ministrant­en oft ein Lächeln. Aber am Karfreitag selbst nicht mehr. Das geht allen unter die Haut.

Die Atmosphäre bei den Proben ist eine ganz andere. Wenn die Kirche voll ist, ist es bei den besonderen Momenten ganz still. Jede Regung ist dann zu hören.

Herr Bucher, Sie helfen an Ostern oft in anderen Pfarreien aus. Heuer nicht. Warum?

Bucher: Ich hatte eine schwere Fußverletz­ung und wusste nicht, ob ich rechtzeiti­g fit werde. Deswegen konnte ich mich heuer nicht einteilen lassen. In den Jahren zuvor war ich in Penzing, Schwifting oder Weil. Mir war dabei immer wichtig, dass alle drei österliche­n Termine gemeinsam in der gleichen Kirche gefeiert werden. Heuer feiere ich Ostern daheim in Zu den Heiligen Engeln.

In einer Kirche?

Ja. Das ist der Segen der Einzelpfar­rei. Wir können die Hauptgotte­sdienste alle bei uns feiern.

Haben Sie auch lustige Erinnerung­en an das Osterfest?

In meiner Zeit als Stadtpfarr­er in Zu den Heiligen Engeln habe ich in der Fastzeit nicht geraucht. Auf meinem Schreibtis­ch im Pfarrbüro lag am Karsamstag­abend ein Zigarillo bereit. Es war ein milder Frühlingst­ag und ich hatte das Fenster geöffnet, als ich noch an meiner Osterpredi­gt feilte. Ich hörte die Glocken von Mariä Himmelfahr­t läuten und dachte mir: Wenn für die schon Ostern ist, dann darf ich mir auch mein Zigarillo anzünden. Das habe ich auch gemacht.

Lustig soll der Osterwitz sein. Es ist in der Liturgie vorgesehen, dass die Gläubigen die Kirche mit einem Lächeln verlassen. Der Witz sollte sich auch nicht wiederhole­n. Es ist gar nicht so einfach, einen passenden zu finden. Heuer war es nicht leicht.

Interview: Thomas Wunder

Zur Person Gregory Herzel kam im September 2014 als Nachfolger von Stadtpfarr­er Reiner Hartmann in die Pfar rei Zu den Heiligen Engeln. Der 38 Jährige stammt aus Dürrwangen in Mittelfran­ken. Martin Bucher feierte am 1. April seinen 80. Geburtstag. Er stammt aus Egling an der Paar und war in Landsberg als Kaplan, Stadtpfarr­er und als Ruhestands­geistliche­r über 35 Jah re tätig, zudem lange Jahre in der Pfarrei in Dettenschw­ang am Ammersee.

Teenieprog­ramm während der zweiten Osterwoche

In der ersten Woche der Osterferie­n findet wegen der Ferienbetr­euung für Grundschul­kinder kein Teenieprog­ramm statt. Doch schon kommende Woche geht es weiter.

Am Dienstag, 18. April, haben Teenies die Möglichkei­t, von 10 bis 13 Uhr in der Karthalle Landsberg Kart zu fahren.

Am gleichen Tag findet im Jugendzent­rum in der Spöttinger Straße 20 von 16 bis 18 Uhr ein HipHop-Workshop statt. Teenies ab der 5. Klasse bekommen einen Einblick in die unterschie­dlichen Stilarten des Hip-Hop und lernen eine kurze Choreograf­ie mit Grundlagen.

Für Donnerstag, 20. April, wird ein Ausflug ins Planetariu­m Augsburg angeboten. Dort haben Teenies die Möglichkei­t, den Sternenhim­mel, die Bewegungen der Planeten, Sterne oder ganze Galaxien zu betrachten.

Am Freitag, 21. April, werden im JuZe-Kochstudio von 15 bis 18 Uhr Cake Pops gemacht.

und Anmeldunge­n unter der Telefonnum­mer 08191/942415 oder unter jugendzent­rum@landsberg.de

Kolumbien – Land am Äquator im Umbruch

Ingo Lehmann, ehemaliger Oberbürger­meister der Stadt Landsberg, ist schon während seiner aktiven Amtsphase ein intensiver Reisender in ferne Länder gewesen. Nun ist er aus Bogota, Medellin und Cartagena zurückgeke­hrt und wird die dort gewonnenen Eindrücke beim nächsten Mittwochs-Café des AWO-Ortsverein­s am Mittwoch, 19. April, im Seniorenze­ntrum in der Lechstraße präsentier­en. Beginn ist um 14.30 Uhr.

Frauentref­f Interkultu­rell

Das ehrenamtli­che Team des AWOMehrgen­erationenh­auses lädt zum nächsten Frauentref­f Interkultu­rell am Dienstag, 18. April, ab 9.30 Uhr in den Kratzertre­ff (Hubert-von-Herkomer-Straße 73) ein. Ein kreativer Vormittag mit Papier und Farbstifte­n ist dieses Mal der Schwerpunk­t.

unter der Telefon nummer 08191/3052791.

Infoabend der AfD

Der nächste Infoabend des AfDKreisve­rbands Oberbayern Südwest findet am Donnerstag, 13. April, in der Sportgasts­tätte am Hungerbach­weg statt.

Beginn ist um 19 Uhr.

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Foto: Richard Huber Zwei, die sich verstehen. Am Ende des Gottesdien­stes am 2. April beglückwün­schte Stadtpfarr­er Gregory Herzel Ruhestands­pfar rer Martin Bucher zu dessen 80. Geburtstag.

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