Leserbriefe
Bärendienst
Zu „Ein Heizöl Händler will das Klima schützen“(Wirtschaft) vom 11. April: Bei der Verbrennung von jedem Liter Heizöl werden 3,6 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Um die Bezeichnung „klimaneutral“zu begründen, müsste diese Emission auf nahe null reduziert werden. Damit die behauptete CO2-Einsparung von 365 000 Tonnen gelingen könnte, müssten Herr Ilzhöfer und seine Verbundpartner entweder eine Viertelmillion Tonnen Holzpellets anstelle Heizöl verkaufen oder rund 300 große Windkraftanlagen errichten. Diese Wirkung durch vielleicht ganz nette Aktionen, wie ein wenig Grubengasrückführung, einige Wind-Dachanlagen in der Türkei oder „sparsame Herde in Afrika“erzielen zu wollen, ist einfach nur irreführend für die Zeitungsleser und die Kunden. Wer auf diese Weise das Geschäft der klimaschädlichen Mineralölverbrennung stabilisiert, leistet unserer Energiezukunft einen Bärendienst. Thomas Hartmann, Kempten
Radikale Minderheit
Zum Leitartikel „Achtung, was hier steht, ist vielleicht nicht politisch korrekt!“von Christian Imminger vom 11. April: Man sollte sich bei der sogenannten Political Correctness stets vergegenwärtigen, dass es sich dabei nicht um die breite öffentliche Meinung, sondern um die veröffentlichte Meinung einer radikalen Minderheit handelt. Christoph Zalewski, Stadtbergen
Frappierende Wirkung
Zu „Viel Lärm um (fast) nichts?“(Wo chenend Journal) vom 8. April: Seit Samuel Hahnemann 1790 das Prinzip der Homöopathie entdeckt hat, wird dieser Zweig der Medizin von ihren Gegnern, die sich zumeist mit der Methode nie auseinandergesetzt haben, verunglimpft. Dennoch hat die Homöopathie bereits mehr als 200 Jahre allein aufgrund ihrer Erfolge überdauert. Die Heilung akuter Erkrankungen durch Homöopathie mag man als Selbstheilung abtun, bei chronischen Krankheiten jedoch versagen die eigenen Selbstheilungskräfte und können durch Homöopathie aktiviert werden. Dann muss natürlich der Placebo-Effekt zur Erklärung der Heilung herhalten, obwohl andere, teils mit schweren Nebenwirkungen behaftete Behandlungsversuche für die Patienten jahrelang frustrierend waren. Für die teils frappierende Wirkung bei Kleinkindern und Tieren lässt sich außerdem wohl kaum ein Placebo-Effekt postulieren.
Die ausführliche homöopathische Anamnese und Untersuchung führen nicht nur zu mehr menschlicher Zuwendung, die ebenfalls gern zur Erklärung des Therapieerfolgs ins Feld geführt wird. Sie erhöhen für den erfahrenen Arzt und Homöopathen die Diagnosesicherheit, nicht zuletzt unter Inanspruchnahme der diagnostischen Möglichkeiten unserer modernen Medizin. Der in den meisten Arztpraxen herrschende Zeitmangel stellt dagegen ein großes Risiko für Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen dar. Nicht zuletzt deshalb wenden sich immer mehr Patienten der Homöopathie zu. Dr. Evelyne Weith, Augsburg
Wenn ein Sack Reis umfällt
Zu „TV Maklerin Rackwitz rutscht auf Fettfleck aus“(Panorama) vom 11. April: Stecken wir denn schon wieder im „Frühlings-Oster-Loch“? Bitte berichtet lieber, wenn in China ein Sack Reis umfällt. Danke.
Jochen Konrad, Mertingen
Missachtung der Frau
Zum Leitartikel „Sonst kommen die Afri kaner zum Wohlstand...“von Walter Roller vom 10. April: Afrika, Indien, muslimische Länder haben alle ein Hauptproblem: Bevölkerungsexplosion, Kinderreichtum als Statussymbol – Kinder, die sie nicht ernähren können.
Die Religionen tragen eine große Mitschuld daran, weil sie eine vernünftige Familienplanung verteufeln. Zudem gehört in diesen Kulturen die Missachtung und Unterdrückung der Frau in einer Männerwelt zum Alltag. Also Stärkung der Frauenrechte! Dies alles wird sich bald nach Europa fortsetzen, wenn unsere Politik so schläft wie bisher. Beatrix Smolka, Weißenhorn
Klar und messerscharf
Zum Interview „Das Kopftuch ist ein Symbol, wie wenn Rechtsradikale Springerstiefel tragen“(Politik) vom 10. April: Ich glaube, man kann behaupten, eine derart klare und messerscharfe Aussage zum Thema der „Kopftuchträgerinnen“in Deutschland wurde bislang nicht veröffentlicht. Die angesprochene Verbreitung des politischen Islam in den Moscheen ist ein offenes Geheimnis, wie auch die Spaltung der Gesellschaft durch die Islamverbände. Leider kann man als Deutscher ohne muslimischen Hintergrund in dieser Deutlichkeit das Thema nicht benennen, ohne von den selbst ernannten Meinungsführern in die rechte Ecke gedrängt zu werden. Vielen Dank an Frau Ramadani und die Redaktion, die einen mutigen Kontrapunkt zu all jenen gesetzt haben, die für dieses Thema die Deutungshoheit für sich in Anspruch genommen haben.
Leider haben auch unsere Politiker derart Angst, dass sogar diskutiert wird, ob nicht auch Richterinnen das Kopftuch tragen dürfen.
Bobingen
Eine sehr tapfere Frau
Ebenfalls dazu: Frau Ramadani ist eine sehr tapfere Frau, Muslimin, die sich traut, das zu sagen, was die Mehrheit denkt, aber sich nicht sagen traut, weil sie sofort als ausländerfeindliche Nazis beschimpft würden.
Deutschland muss aufpassen, dass der politische Islam nicht zu einer Islamisierung Europas à la Türkei führt und Europa weiter spaltet. Ich wünschte mir so couragierte Politiker wie Frau Ramadani in der Politik und Migranten, welche die westlichen Werte so schätzen wie es diese Frau, Hut ab!
Hans Pausch, Diedorf
Ein cooler Typ
Zum Porträt „Keiner nuschelt so wie er“(Meinung & Dialog) vom 8. April: Mich freut es, dass Udo Lindenberg bei der Echo-Verleihung als großer Gewinner hervorging. Er ist eben ein Original, bodenständig, ehrlich und ein Mann mit Weitblick, ein cooler Typ. Er hat wesentlich mehr Ausstrahlung als diese überstylten Sängerinnen und Sänger, die in spätestens zehn Jahren vergessen sind. Mit seinen 70 Jahren ist Udo Lindenberg jung geblieben, sodass die jungen Hüpfer gegen ihn steinalt aussehen.
Brigitte Darmstadt, Kaufbeuren
Gute Nachricht! Schon lange habe ich mir einen Wechsel in dieser Rolle gewünscht. Die frische Art Barbara Wussows passt perfekt zur Rolle. Dann macht es mir si cherlich wieder Spaß, das Traumschiff anzuschauen. Rosemarie Hergeth, Augsburg zu „Wussow steigt beim Traumschiff ein“(Panorama) vom 11. April