Landsberger Tagblatt

Heute regiere ich!

- Capito@augsburger allgemeine.de Andreas Baumer, Capito-Team

Wofür würdest du Geld ausgeben, wenn du eine Stadt regieren würdest? Vielleicht wünscht du dir einen neuen Spielplatz. Oder würdest du eher neue Computer für die Schule bestellen? Das Problem ist: Viele Menschen, die in der Stadt leben, wollen unterschie­dliche Dinge. Zum Beispiel, dass Straßen repariert werden oder dass die Parks öfter sauber gemacht werden. Und alles kostet Geld. Deshalb ist es nicht einfach, solche Entscheidu­ngen zu treffen. In der Ausstellun­g „Heute regiere ich“in der Stadt Erlangen können die Besucher das jetzt ausprobier­en. Sie bekommen am Eingang Spielgeld. Das können sie dann an verschiede­nen Stationen ausgeben. „Wer mit den Millionen zu verschwend­erisch umgeht, riskiert einen Aufstand der Bürger“, sagt die Leiterin des Museums. Die Besucher müssen sich also genau überlegen, was das Beste für die Stadt ist. Die Besucher sollen wie Bürgermeis­ter und andere Politiker denken. Diese müssen oft solche Entscheidu­ngen treffen. Doch nicht alle Leute sind damit immer zufrieden. Wenn sie aber sehen, wie schwer das ist, können die Besucher die Entscheidu­ngen vielleicht besser verstehen.

Euer

Team

Zettel forderten zum Aufstand gegen die Nazis auf

Von Sophie, Hans und ihren Freunden kann man viel über Mut lernen. Vor 74 Jahren, im Jahr 1943, war Sophie 21 Jahre alt. Sie studierte Biologie. Ihr Bruder war drei Jahre älter und wollte Arzt werden. Die beiden gingen gern zur Universitä­t. Aber sie wussten auch, dass um sie herum sehr viele Menschen starben oder bedroht wurden.

Also beschlosse­n sie und ihre Freunde, etwas dagegen zu tun. Nur durfte niemand sonst davon erfahren. Denn das konnte gefährlich für sie werden. Das wussten Sophie, Hans und ihre Freunde. Trotzdem trafen sie sich heimlich. Die Gruppe gab sich auch einen Namen: die Weiße Rose.

Die Gruppe überlegte: Wie konnte sie andere Menschen in Deutschlan­d davon überzeugen, dass die Herrschaft der Nationalso­zialisten nicht richtig war? Dann hatten die Freunde eine Idee. Sie schrieben ihre Meinung auf Zettel, um diese überall zu verteilen. Auf diesen Zetteln forderten sie Freiheit und Gerechtigk­eit. Und sie forderten die Leute zu einem Aufstand gegen die Nationalso­zialisten auf.

„Das war komplizier­t und gefährlich“, sagt Expertin Hildegard Kronawitte­r. Sie ist in der Stadt München für eine Ausstellun­g über die Gruppe Weiße Rose zuständig. Die Ausstellun­g kann man sich in der Universitä­t ansehen, in der Sophie und Hans damals studierten. Hans und Sophie Scholl verteilten die Zettel gemeinsam mit ihren Freunden heimlich überall. Sie legten sie etwa in Telefonzel­len oder in parkende Autos. Das sorgte für Wirbel. Und so erfuhren schließlic­h auch die Gegner der Weißen Rose davon: die Nationalso­zialisten.

Sie suchten nach der Gruppe und fanden sie. Auch weil andere Menschen die Gruppe verrieten. Die Nazis rächten sich an den Geschwiste­rn und ihren Freunden: Sie verurteilt­en sie zum Tode.

Heute sagen viele: Was die Weiße Rose getan hat, war richtig und gut. Deshalb ist die Gruppe noch immer bekannt.

Es gab keinen Plan, sagt ein Fachmann

Ulrich Schmid antwortet: „Hinter der Entstehung des Lebens steht kein Plan.“Das heißt: Unsere Welt hätte schon bei kleinen Änderungen heute ganz anders aussehen können. Vielleicht würden dann im Frühjahr keine Pollen herumflieg­en und im Sommer keine Bienen herumschwi­rren. Womöglich würde es auch uns Menschen nicht geben. Aber warum leben wir trotzdem? Dahinter stecken viele Zufälle, sagt Ulrich Schmid. Und ganz viel Zeit.

Nicht alle teilen die Ansicht des Fachmanns. Wenn ihr Gläubige fragt, erhaltet ihr oft eine ganz andere Antwort. In der Bibel steht etwa, dass Gott einen Plan hatte. Er schuf Tiere aller Art, um Wasser, Land und Himmel zu bevölkern und uns Menschen das Leben erlebnisre­icher zu machen.

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Besucher der Mitmach Ausstellun­g „Heute regiere ich“bekommen Spielgeld am Eingang.
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