Der Autofahrer hat die Nase voll
Flüchtlingsproblematik, Zerfallserscheinungen, Reformmüdigkeit, der drohende Handelskrieg mit den USA – hat die EU derzeit wirklich keine anderen Sorgen als das, was bei Autos hinten herauskommt? So viel Ehrgeiz wie in der Abgas-Bekämpfung legt Brüssel sonst jedenfalls selten an den Tag.
Der neueste Vorstoß: Ein Herr Sefcovic will mehr Elektroautos. Er vergisst leider, dass der meiste Strom viel zu schmutzig erzeugt wird, um unter dem Strich einen nennenswerten Gewinn für Umwelt, Klima und Gesundheit zu erzielen. Vor der Elektrifizierung kommt die Energiewende. Das wäre doch eine schöne Aufgabe für den Energiekommissar Sefcovic, bevor er sich den bösen Autos zuwendet.
Natürlich bleibt das Ziel richtig, Emissionen zu reduzieren, am besten auf Null. Aber es steht zu befürchten, dass den Eurokraten wieder einmal nichts Besseres einfällt, als allein die Grenzwerte zu senken – auf ein so „strenges“Niveau, dass sie in der Praxis kaum einzuhalten sind. Am Ende wird die Luft mit viel Glück etwas besser, die Autos aber werden garantiert teurer. Von so einer Politik haben die Menschen die Nase voll.