Schwarz und Weiß
Arte zeigt eine Doku, die das Rassismus-Problem der USA aufgreift
Für den schwarzen US-Autor James Baldwin war das Thema Rassismus zeitlebens das große Thema. Er hielt seinen Landsleuten, insbesondere den Weißen, in vielen Reden gnadenlos den Spiegel vor und wollte sie zur Selbstreflexion bewegen. Das zeigt
Arte in der Dokumentation „I Am Not Your Negro“(„Ich bin nicht euer Neger“), die ausschließlich mit seinen eigenen Worten spielt, die im Original in der TV-Fassung vom deutschen Rapper Samy Deluxe gesprochen werden.
James Baldwin war ein bekannter amerikanischer Schriftsteller. Am berühmtesten wurden seine Werke „Giovanni’s Room“und „Another Country“. Im Juni 1979 stellte er sich selbst einer schwierigen Aufgabe: Anhand der Geschichte dreier seiner Freunde, die in den 1960er Jahren ermordet worden waren, wollte er die Geschichte der USA nacherzählen. Bei den dreien handelte es sich um die Bürgerrechtsaktivisten Medgar Evers und Malcolm X und Martin Luther King Junior.
Doch die Aufgabe erwies sich für den als eloquent geltenden Baldwin als zu groß, er schaffte nur 30 Seiten voller Notizen, die er mit dem Titel „Remember this House“versah. Diesen Stoff greift nun die Dokumentation auf und zeigt reihenweise Bilder von Schwarzen, die von Polizisten gefangen genommen wurden.
Auch nach eingehender Beschäftigung mit den Taten ist es Baldwin nie gelungen, die Weißen zu hassen. Baldwin konnte den Grund dafür nicht herausfinden, aber er fand mahnende Worte, die heute gültiger denn je erscheinen: „Vergesst das Rassenproblem. Es geht darum, ob man bereit ist, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.“