Damit Ältere gut ans Ziel kommen
Alle Dießener, die älter als 60 sind, können am Mittwoch wählen. Vorsitzender Manfred Hoffmann erklärt, womit Gremium in den vergangenen zwei Jahren beschäftigt war
In der Marktgemeinde Dießen steht am Mittwoch, 26. April, eine Wahl an: Allerdings nur für Personen, die über 60 Jahre alt sind: Sie können an diesem Tag bestimmen, welche sieben Altersgenossen in den nächsten zwei Jahren die Interessen der Älteren in der Marktgemeinde vertreten. Acht Kandidaten stehen für die sieben Beiratssitze zur Wahl.
Was man zum Ablauf der Wahl wissen muss und wer sich um ein Mandat bewirbt, darüber hat die Marktgemeinde Dießen die rund 3000 Wahlberechtigten bereits in einer Hauswurfsendung informiert. Zur Wahl aufgerufen ist damit rund ein Drittel der Dießener Bevölkerung, die mit 46,8 Jahren im Durchschnitt etwas älter als im bayerischen Mittel (43,6 Jahre) ist.
Nachdem vier Jahre kein Seniorengremium mehr zustande gekommen war, klappte es vor zwei Jahren mit einer Neuwahl, an der sich rund 13 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten. Und die damals gewählten Seniorenbeiräte entwickelten einige Aktivitäten, wie der Vorsitzende des Beirats, Prof. Dr. Manfred Hoffmann, zum Ende der Wahlperiode zu berichten weiß.
In den vergangenen zwei Jahren stachen vor allem drei Foren heraus: Demenz, „Im Falle eines (Not-)Falles“und „Sicher wohnen in den eigenen vier Wänden“waren dabei die Themen, die bis zu über 90 Besucher interessierten, fasst Hoffmann zusammen. Auch zwei Gesellschaftsveranstaltungen wurden abgehalten. Diese Aktivitäten wolle man ausbauen, sagt Hoffmann, der sich erneut um einen Sitz im Beirat bewirbt. Zusammengearbeitet werde auch mit der Nachbarschaftshilfe Dießen, etwa bei den monatlichen Mittagessen für Senioren im „Unterbräu“.
Auf den Beiratssitzungen wurde ein breites Spektrum an Themen behandelt. So setzte man sich für Vergünstigungen für Senioren, die ein Recht auf Grundsicherung haben, ein: Sie sollten freie Eintritte und freie Mitgliedschaften in Verei- nen bekommen. Zumindest im Alpenverein und für Veranstaltungen im Wohnstift Augustinum konnte das ermöglicht werden, so Hoffmann.
Ein seniorengerechtes Verkehrsgeschehen und die Barrierefreiheit des öffentlichen Raums und der Straßen und Wege waren in den vergangenen zwei Jahren ein wiederkehrendes Thema in den Sitzungen. Die seit Langem geforderte Querungshilfe in der Herrenstraße konnte zwar bis heute nicht eingerichtet werden, aber immerhin gibt es jetzt erst einmal in der Lachener Straße zwischen Drogerie- und Supermarkt eine Fußgängerampel.
Ansonsten ging es oft darum, wie gerade älteren Fußgängern der Weg durch Dießen erleichtert werden kann. So warf der Beirat ein kritisches Auge auf Sondernutzungs- wünsche von Geschäftsleuten auf öffentlichen Verkehrsflächen, damit die Mindestbreiten auch für Rollatoren, Rollstühle und Zwillingskinderwagen gewährleistet sind. In diesem Zusammenhang soll laut Hoffmann auch eine Karte entwickelt werden, die gehbehinderten Menschen aufzeigt, auf welchen Wegen sie sich gut fortbewegen können, um zu öffentlichen Einrichtungen, Ärzten, Apotheken und Kirchen kommen zu können.
Über die Zusammensetzung des neuen Seniorenbeirats kann am Mittwoch, 26. April, von 8 bis 18 Uhr im Trauungszimmer im Erdgeschoss des Rathauses entschieden werden. Geparkt werden kann auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus, der Ortsbus hält vor dem Rathaus. Die Wähler sollen zur Stimmabgabe ihren Personalausweis mitbringen.