Frotzeleien und ein berittener Störenfried
Die Blaskapelle Lechrain lässt sich beim Jahreskonzert einiges einfallen
Von welcher Seite öfter „Danke“und „spitze“zu hören war, konnte am Ende des gelungenen Konzertabends in Lengenfeld nicht mehr unterschieden werden: Die Blaskapelle Lechrain war dankbar für die zahlreichen Zuhörer, die in der Mehrzweckhalle Platz genommen hatten.
Die Erwartungen an das Konzert unter Leitung des neuen Dirigenten Andreas Kößler waren hoch. Mit beschwingten Klängen zu Kurt Gäbles „Salemonia“stimmte das Ensemble die Gäste ein. Bevor die Musik wieder in den Vordergrund treten sollte, wies Vorsitzender Johannes Strümpfel das Publikum noch auf eine Besonderheit des Abends hin und stellte Franz Kellerer, unter anderem Verbandsdirigent und Vorsitzender der Musikkommission des Musikbundes von Ober- und Niederbayern (MON), und ein Pilotprojekt des MON vor: „Zwei der Stücke, die Sie heute hören werden, sind Wertungsstücke, mit denen wir uns im Mai in Denklingen den Wertungsspielen stellen werden.“
Dann aber gab es kein Halten mehr für Andreas Kößler, der seine Musikertruppe temperamentvoll durch die Stücke dirigierte, die jeweils mit bayerisch-liebenswürdigen Frotzeleien von den Jungmusikern Michaela Fischer und Sebastian Streicher eingeleitet wurden.
Spannung bot den erstaunten Zuschauern das letzte Stück vor der Pause. Bei klassischen Melodien des „Nonsense-Arrangements Grand Filou“von Xaver Lecheler hatte der Dirigent wahrlich mit seinem widerspenstigen Orchester so zu „kämpfen“, dass er schließlich den führenden Unruhestifter (Johannes Strümpfel am Flügelhorn) kurzerhand „erschoss“. Als der nach seiner Rettung durch die Freiwillige Feuerwehr Lengenfeld kurz darauf mit Sicherheitsrüstung auf stolzem Ross in den Saal zurückgaloppiert kam, blieb kaum ein Auge trocken in der tosenden Halle.
Bevor sich Musiker und Zuhörer in einer kleinen Pause bei Getränken und Imbiss stärken konnten, gab es noch einige Ehrungen der Musikerjugend und verdienter Jubilare, bevor der zweite Teil des Programms beschaulich mit den „Alphornträumen“nach der Musik von Dieter Mangold eingeleitet wurde. Mit Spannung wurde auch die Bewertung des Wertungsrichters bekannt gegeben. Für ihre Darbietung freute sich die Blaskapelle Lechrain über das erreichte Prädikat „sehr gut“und machte gerne ein wenig Werbung für die Wertungsspiele in Denklingen im Mai.
Für einige Musiker gab es im Rahmen des Jahreskonzerts Ehrungen und Auszeichnungen. Annika Bitzer (Querflöte), Luis Deflorin (Schlagzeug), Philipp Huber (Trompete), Kaspar Weh (Trompete) und Laurenz Weh (Tuba) erhielten die Urkunden zur bestandenen Juniorprüfung. Selina Zimmerer wurde zur bestandenen D2-Prüfung auf der Klarinette gratuliert.
Außerdem wurden für ihr langjähriges musikalisches Engagement geehrt: Lukas Geisenberger, Melanie Erhard und die Jugendbeauftragte Sophie Werder (alle zehn Jahre).
Für den Musikbund Ober- und Niederbayern überreichte der stellvertretende Bezirksleiter Clemens Weihmayer die Verdienstmedaille in Bronze an Werner Geisenberger sowie die Ehrennadel an Andrea Baumgartner (25 Jahre) und Johannes Strümpfel (15 Jahre).