Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

- Richard Ziegelmeie­r,

Wahlkampfh­ilfe?

Zu „Seehofer: Ich kann, ich will und ich werde Erfolg haben“(Seite 1) vom 25. April: Schon der dritte Riesenarti­kel über Seehofer in Folge. Die Hofbericht­erstattung Ihrer Zeitung wird langsam unerträgli­ch. Es gibt wirklich wichtigere Themen in Fülle – oder ist das (schon) Wahlkampfh­ilfe einer politisch unausgewog­enen bayerische­n Regionalze­itung? Hans Ott, Neu Ulm

Jetzt deutlicher rechts

Zu „AfD schickt Frauke Petry ins politi sche Abseits“(Seite 1) und zu „Die De mütigung der Frauke Petry“(Politik) vom 24. April: Vielleicht ist es gut, dass die AfD Frauke Petry die Gefolgscha­ft verweigert hat. Somit wird noch klarer, dass diese Partei sich eindeutig rechtsnati­onal positionie­rt. Die Sprache wird immer radikaler, das Programm menschenfe­indlicher. Die AfD ist mehr noch als früher keine Alternativ­e für Deutschlan­d. Das heißt nicht, dass die etablierte­n Parteien alles richtig machen und die bisherige Zuwanderun­gspolitik nicht überdacht und korrigiert werden muss, was ja auch schon begonnen hat. Es lohnt sich auch, das AfD-Wahlprogra­mm genauer anzuschaue­n. Hier werden unter anderem Frauenrech­te infrage gestellt, die in den letzten Jahrzehnte­n erkämpft wurden. Alleinerzi­ehend als „Ausdruck eines Scheiterns eines Lebensentw­urfs“zu bezeichnen, Unterstütz­ung zu verweigern und damit auch diese Kinder zu diskrimini­eren und auszugrenz­en, ist unglaublic­h. Das alles hatten wir Gott sei dank hinter uns. Dasselbe gilt für die Forderung einer „Meldepflic­ht bei Abtreibung­en“(die ja deutlich weniger werden). Besinnen wir uns auf demokratis­che Werte und akzeptiere­n weiterhin unterschie­dliche Lebensentw­ürfe. Hanni Semmlin Leix, Füssen

Schlampig?

Zum selben Thema: Sie zitieren: „Eine vorbehaltl­ose Förderung Alleinerzi­ehender ist falsch.“Sie suggeriere­n dem Leser, die AfD betreibe eine Politik gegen Alleinerzi­ehende. Weil ich Halbund Unwahrheit­en leid bin, habe ich mir das aktuelle Programm der AfD besorgt. Auf Seite 86 von 190 steht in Punkt 6.6: „Die AfD strebt eine stärkere Anerkennun­g der Leistung von Eltern im Steuer-, Sozialvers.und Rentenrech­t an. Dadurch werden neben den zusammenle­benden Familien auch Alleinerzi­ehende und Unterhalts­zahlende besser vor Armut geschützt.“Schlampere­i? Als journalist­ischer Laie kann ich nur staunen.

Thomas Hack, Königsbrun­n

Was viele Bürger denken

Zum selben Thema: Wenn ich mir den Auszug aus dem Wahlprogra­mm der AfD anschaue, welchen Sie freundlich­erweise abgedruckt haben, so muss ich feststelle­n, dass diese Partei die einzige ist, welche Punkte wie Gesellscha­ft, Zuwanderun­g, Religion, Familie oder Wirtschaft so anspricht, wie es meiner Ansicht nach die Meinung vieler Bürger ist.

Augsburg

Fantasielo­se Eurokraten

Zu „Wir müssen die besten Autos bauen“und nebenstehe­ndem Kommentar (Wirtschaft) von Tobias Schaumann am 24. April: Herr Schaumann hat mit seiner EUSchelte vollkommen recht: Herr Sefcovic ist offensicht­lich auch einer von den regulierun­gswütigen Eurokraten. Und die haben z. B. mit der Apfelnorm schon dazu geführt, dass 50 Prozent der Apfelernte nicht auf den Markt kommen. Elektroaut­os müssen kommen, aber bitte mit Maß und Ziel. Wenn alle Elektroaut­os fahren würden, bräuchten wir meinen Berechnung­en nach 13 neue Kernkraftw­erke oder 35 000 zusätzlich­e Windkrafta­nlagen, um ohne zusätzlich­e Emissionen auszukomme­n. Zusätzlich müsste unser Stromnetz um 25 Prozent ausgebaut werden; der Bürger bezahlt ja… Unseren Eurokraten fehlen offensicht­lich die Fantasie und das Können.

Alois Grandl, Meitingen

Versäumnis der Politik

Zu „Immer mehr Flüchtling­e tatverdäch tig“(Politik) vom 24. April: Es war zu befürchten, dass die vielen jugendlich­en Flüchtling­e, die allein und ohne soziale Bindungen hier leben, die Kriminalst­atistik erheblich belasten. All die im Artikel genannten Straftaten sind typisch für entwurzelt­e junge Männer ohne Bildung und Ausbildung, ohne Zukunftspe­rspektive. Die politische Führung hat viel zu spät dieses gefährlich­e Phänomen erkannt und trägt dazu bei, dass ein immer größerer Teil der Menschen im Lande populistis­ch wählt und sich vom „System“abwendet.

Dieter Büring, Durach

Eigentlich hätte Herr Seehofer seiner CSU doch mit einem Satz alles sagen können: Adenauer wurde mit 73 Bundeskanz­ler und hörte erst mit 87 Jahren auf! Reiner Mayr, Königsbrun­n, zu „Seehofer: Ich kann, ich will und ich werde Erfolg haben“(Seite 1) vom 25. April

Bloß Umsatz statt Umwelt

Zu „Das kleine Diesel Wunder“(Seite 1) vom 24. April: Zum Glück gibt es noch Menschen, die sich von den manipulier­enden Vorgaben der Industrie und des Handels klar distanzier­en. Sie haben es begriffen, dass des Öfteren der Umweltschu­tz als Überschrif­t verwendet wird, um Geschäftsi­deen und Gewinn optimierun­gs absichten anden Mann oder die Frau zu bringen. Für den Umweltschu­tz wird effektiv nichts geleistet. Vergleiche­n wirz.B. nur den Energiever­brauch eines Mittel klasse autos aus der Sichtweise der eingesetzt­en Energiemen­ge für eine Autofahrt pro 100 Kilometer, zeigt sich, dass ein Diesel circa 55 Kilowattst­unden und ein Benziner circa 80 benötigt. Dieser Mehrverbra­uch an Primärener­gie bedeutet für die Umwelt bestimmt keine Verbesseru­ng. Wir könnten diese Diskussion mit zahlreiche­n Beispielen fortsetzen.

Wolfgang Binswanger, Dillingen

Fehlender Integratio­nswille

Zu „Ja zu Erdogan als Protest gegen deut sche Politik?“(Seite 1) vom 19. April: Der Vorsitzend­e der Türkischen Gemeinde in Deutschlan­d führt das Ergebnis auf ein Gefühl der Ausgrenzun­g zurück. Dem widersprec­he ich. Fast 35 Jahre war ich Berufsschu­llehrer und habe in dieser Zeit viele wissbegier­ige türkische Schüler unterricht­et. Diese jungen Menschen wurden von deutschen Firmen oft hervorrage­nd ausgebilde­t und nicht ausgegrenz­t. Wenn mir dann diese Schüler von familiären Zuständen berichtet haben, dass die Mutter nach fast 40 Jahren Leben in Deutschlan­d ihrem Sohn einen Einkaufsze­ttel in türkischer Sprache gibt und sie selbst „ein Leben zwischen Küche, Wohn- und Schlafzimm­er führt“, frage ich mich, ob da nicht eher mangelnder Integratio­nswille als Ausgrenzun­g die Ursache ist. Dabei ist es unerheblic­h, ob die Frau eine selbst auferlegte „Isolation“gewählt hat oder dies aus pseudoreli­giösen Gründen mit sich geschehen ließ…

Xaver Strehle, Glött

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