Schuldenstand: Null
Kinsaus Rathauschef berichtet über die gute Finanzlage. Und trotzdem waren Großprojekte möglich
Mit großem Interesse verfolgten die Kinsauer Bürger in der gut gefüllten Mehrzweckhalle dem 75 Minuten langen Bericht ihres Rathauschefs Marco Dollinger. Dollinger stellte die aktuelle Situation samt Ausblick auf künftige Aufgaben der 1064 Einwohner zählenden Gemeinde dar. Was die südlichste Landkreisgemeinde Kinsau dabei heraushebe, formulierte Bürgermeister Dollinger so: „Trotz der zurückliegenden wie auch laufenden Investitionen bei den kommunalen Einrichtungen kann ich mitteilen: Der Schuldenstand der Gemeinde liegt seit Ende 2016 bei null.“
Welche Anstrengungen für diese Leistungen vom Gemeinderat über die Verwaltung bis hin zu den Vereinen erbracht wurden, damit die Entwicklung Kinsaus trotz der immer größeren Herausforderungen in Sachen Rechtsvorschriften, Umweltauflagen und Verkehr Schritt halten kann, belegte Dollinger mit Zahlen.
So verwies er auf den augenblicklichen Zustand der Einrichtungen Kindergarten, Schule, Friedhof, Pfarrhof, Gemeindestraßen, Gewerbegebiet, aber auch auf die Themen Wasserversorgung, Gemeindewald, Bauland, Breitbandausbau sowie die kommunale Zusammenarbeit mit Apfeldorf. Dass die Anwesenden mit dieser Bilanz zufrieden waren, bewiesen sie am Ende der Bürgerversammlung mit einem kräftigen Applaus.
Davor hatten sich einige Bürger persönlich zu Wort gemeldet. So wollte einer wissen, wie es mit dem Ausbau der Staatsstraße 2055 zur B17 aussieht. Seine Begründung: Die nach Schongau oder Landsberg auspendelnden Autofahrer stehen dort jeden Morgen im Stau, weil die nach Süden ausfahrenden PkwLenker zwei Fahrspuren überqueren müssten und deshalb einen Rückstau verursachten. Hier ver- sprach Dollinger Verbesserungen in der Form, dass die Staatsstraße 2055 zweispurig ausgebaut werde und die Auspendler nach Süden bereits dort getrennt werden.
Lärmbelastung durch die B17
Ein anderer Bürger wünschte sich wegen der seiner Meinung nach erhöhten Lärmbelastung entlang der B17 einen Lärmschutzwall. Hier versicherte ihm Dollinger, dass nach Aussage der Straßenbaubehörde der gemessene Lärm auch nach dem dreispurigen Ausbau der B17 nicht zugenommen habe. Nachdem zwischen der Wohnbebauung und der B17 eine große Distanz bestehe, sehe er kaum eine Chance für den Bau eines Lärmschutzwalles. Gleichwohl werde er das Thema beim Straßenbauamt vortragen.
In seiner Wortmeldung sprach ein weiterer Bürger das Thema „coliforme Verkeimung des Trinkwassers“an. (LT berichtete). Seiner Meinung nach liege die Ursache nicht am erhöhten Oberflächenwasser, vielmehr habe die unzureichende Straßenentwässerung dazu geführt, dass das Oberflächenwasser aus dem Starkregen 2016 von der Straße abgelaufen und in seinem Grundstück versickert sei. Eine Aussage, die der Bürgermeister allerdings nicht nachvollziehen konnte.