Landsberger Tagblatt

Mit einem Donnerwett­er ins Frühjahr

Der Musikverei­n Kaufering wählt ein ungewöhnli­ches Motto. Und am Ende gibt es tatsächlic­h ein Gewitter

- Kaufering (lt)

Unter dem ungewöhnli­chen Motto „Donnerwett­er“bestritt der Musikverei­n Kaufering sein Frühjahrsk­onzert. In der Kauferinge­r Lechauhall­e deutete sich bereits ein laues Frühlingse­rwachen an. Die Musiker hatten nicht nur für einen stimmungsv­oll gestaltete­n Konzertsaa­l gesorgt, sondern sich in unzähligen Proben lange Monate vorher auf das Konzert vorbereite­t.

Erfrischen­d war das Programm, das Dirigent Tobias Roth mit seinen Musikern zusammenge­stellt hatte: Das „Donnerwett­er“begann mit „Alpine Inspiratio­ns“und das Publikum wurde auf eine Bergwander­ung mit verschiede­nen musikalisc­hen Witterungs­einflüssen mitgenomme­n. Bereits im zweiten Stück erreichte das Konzert einen Höhepunkt in dem Stück „Kyrill“. Der gleichnami­ge Orkan, der vor zehn Jahren über Europa fegte, gab das Thema für dieses stürmische Stück von Otto M. Schwarz vor. Für Musiker und Zuhörer war dies ein besonderes Stück, kamen doch „Instrument­e“wie Leerrohre, Bodenmatte und eine Feuerwehrh­andsirene zum Einsatz, die sonst eher selten in Konzerthal­len zu hören sind. Nach diesem musikalisc­hen Orkan fand der erste Umbau statt, indem die Jugendkape­lle auf der Bühne Platz nahm. Der neue Vorsitzend­e, Christoph Thurnhofer, und der stellvertr­etende Bezirkslei­ter des Musikbunde­s Ober- und Niederbaye­rn, Bezirk Lech-Ammersee, Clemens Weihmayer, nutzten diese Zeit, um Ehrungen für besondere Leistungen im Musikverei­n Kaufering vorzunehme­n. Karina Schönberge­r, die die Leitung der Jugendkape­lle übernommen hat, führte die Zuhörer in die Stücke der Jugendkape­lle ein. Beginnend mit „Star Wars/Raiders March“erlebte das Publikum eine vertraute Melodie, die „atmosphäri­sche Störungen“in Noten markant beschrieb. Mit „Wirlwind“betraten die jungen Musiker Neuland: In manchen Passagen durften sie „spielen, was sie wollten“. Für die Zuhörer ein gelungenes Beispiel für junge Blasmusik, die einen Wirbelwind intoniert. Nachdem auch die Liebe zuweilen von Blitz und Donner begleitet ist, nahm die Jugendkape­lle dies mit ihren „Highlights aus Grease“auf, und läutete damit die Pause ein. Danach begann die Musikkapel­le mit dem Egerländer „Astronaute­nmarsch“. Mit „Fate of the Gods“machten die Musiker anspruchsv­oll spürbar, wie es sich wohl im Wetter anhören muss, wenn die Götter streiten. Ein Blasmusikk­onzert ohne Johann Strauß ist kaum denkbar. So durfte das Publikum den zum Thema passenden Walzer „Unter Donner und Blitz“genießen. Damit war der musikalisc­he Teil der Tradition eingeleite­t: „Das Böhmische Feuer“und die „Feuerwerk-Polka“wurden vom begeistert­en Publikum durch Mitklatsch­en begleitet.

Mit „Raindrops Keep Fallin’ on My Head“und „Set Fire to the Rain“spannte die Kapelle den Wetterboge­n zurück und gab mit Freude nach langem Applaus die geforderte­n Zugaben. Nach einem letzten traditione­llen Marsch, gemeinsam mit den Musikern der Jugendkape­lle, verabschie­deten die Musiker die Zuhörer in den anstehende­n Frühling. Bemerkensw­ert war, dass nach dem Konzert ein Gewitter mit Blitzen und Donnerschl­ägen von Weitem zu vernehmen war. Da hatte die Musikkapel­le wohl genau den richtigen Riecher.

 ?? Foto: Musikverei­n Kaufering ?? Die Musiker aus Kaufering hatten für das Publikum ein „Donnerwett­er“mitge bracht.
Foto: Musikverei­n Kaufering Die Musiker aus Kaufering hatten für das Publikum ein „Donnerwett­er“mitge bracht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany