Die nächste Baustelle kommt bestimmt
Ersatzstraße an der Autobahn ist schon weg und Glasfasernetz ist bald fertig. Bürgermeister kündigt auch mögliche neue Gewerbe- und Wohnbauflächen an
Eching Eine kompakte Angelegenheit ist die Bürgerversammlung in Eching gewesen. Sie ging bereits nach knapp eineinhalb Stunden zu Ende, für das Publikum blieb Zeit genug, daheim noch die Schlussphase des DFB-Pokalhalbfinales zu verfolgen. Für eine kurze Aussprache nach dem Bericht von Bürgermeister Siegfried Luge nahm man sich aber dennoch Zeit.
Eine Nachfrage entzündete sich an der Information des Bürgermeisters, dass die 2007 eröffnete Mehrzweckhalle erweitert werden solle. Dann müssten doch auch die Parkkapazitäten vergrößert werden, meinte ein Versammlungsbesucher. Luge selbst sah diesen Zusammenhang nicht: Die Erweiterung diene dem Sportbetrieb und nicht Großveranstaltungen – und auf diese habe die Erweiterung keine Auswirkungen. Wie Luge berichtete, soll die Halle um Lagerräume für Sportgeräte und einen Trainingsraum erweitert werden. Nur bei wenigen Anlässen im Jahr – Flohmärkte, Karate oder Faschingsball – würden die Parkplätze knapp. Die Frage sei auch, ergänzte Zweiter Bürgermeister Franz Pentenrieder, ob der Gemeinderat wirklich mehr Großveranstaltungen in der Halle wolle.
Gefragt wurde auch, ob der nördlich der Autobahn gelegene Ortsbereich an das Erdgasnetz angeschlossen wird. Luge bejahte dies. Die Sache verzögere sich nur aufgrund personeller Umstrukturierungen bei der Autobahndirektion Südbayern. Luge erinnerte auch daran, dass in der Zankenhauser Straße bereits eine Erdgasleitung verlegt sei.
Eine weitere Frage wurde an den Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf, Ralf Müller, gerichtet: Ein Besucher hinterfragte, warum die Verwaltungskosten um 8,5 Prozent stiegen, während die Bevölkerung in der Verwaltungsgemeinschaft nur um 1,5 Prozent zunehme. Müller verwies auf ein Organisationsgutachten, das eine personelle Aufstockung in der Verwaltung empfohlen habe.
Die vergangenen Monate waren in Eching vor allem durch zwei Baustellen geprägt. Der Rückbau der Ersatzstraßen, die während der Ertüchtigung des Autobahntunnels benötigt wurden, steht bald vor dem Abschluss. Luge lobte die Autobahndirektion für den reibungslosen Ablauf und die termingerechte Ausführung der Arbeiten, wenngleich die unmittelbaren Anwohner einer „geradezu unerträglichen Lärmbelästigung“ausgesetzt worden seien.
Positiv – nicht nur aus technologischer Sicht, sondern auch im Hinblick auf den Bauablauf – äußerte sich Luge auch über die Verlegung des Glasfasernetzes. Zügig und ohne Komplikationen sei das abgelaufen, befand der Bürgermeister, und sagte dazu: „Ich glaube, dieses Urteil kann ich mir erlauben, nachdem ich die Bauarbeiten ständig überwacht und dokumentiert habe. Bis heute existieren zwölf Filmaufnahmen über den Bestand vor Ausführung und über 1800 Fotos über die Verlegung.“Nach der Verlegung der Glasfaserleitungen würden die Gehwege komplett asphaltiert, die sich schon vor der Baumaßnahme in einem schlechten Zustand befunden hatten.
Noch etwas dauern werde der Neubau der Gießübl-Brücke, der eigentlich schon 2016 vorgesehen gewesen war. „Das musste dann aber zurückgestellt werden“, berichtete der Bürgermeister, „weil eine Untersuchung des Bachbettes im Bereich der Brücke nach seltenen Bachmuscheln und Krebsen noch ausständig war.“Die Brücke solle jetzt im Herbst bei zu erwartendem Niedrigwasser neu gebaut werden.
Voran kommt den Worten Luges zufolge die Schaffung von Bauplätzen für junge Echinger Familien im Bereich Am Hang. Bodengutachten und Sickerversuche seien bereits gemacht worden. In diesem Bereich könnten rund 20 Bauparzellen geschaffen werden, erklärte Luge auf
LT-Nachfrage. Notwendig wäre es auch, das Gewerbegebiet zu erweitern, erklärte Luge weiter. Allerdings hätten die Verhandlungen mit den Grundbesitzern noch kein Ergebnis gebracht.
Ansonsten nahm Luge die Versammlung zum Anlass, allen für die Gemeinde, die Vereine und die Allgemeinheit tätigen Personen für ihr Engagement zu danken. Zwei Personen wurden besonders gewürdigt: Herbert Feyrsinger erhielt für seine 23-jährige Tätigkeit als Vorsitzender der Garten- und Blumenfreunde die Goldene Ehrennadel der Gemeinde. Jörg Walek wurde für 24 Jahre im Vorstand der Fischergemeinschaft mit der Bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet.