Leserbriefe
Falscher Eindruck
Zu „Lehrer: Zu viele Migrantenkinder über fordern Schulen“(Seite 1) vom 26. 4.: Diese Überschrift vermittelt meiner Meinung nach einen falschen Eindruck. Sie spielt auf der Klaviatur der Ablehnung von Fremden. Denn Tatsache ist doch, dass die Lehrer schon lange vor der Ankunft der Flüchtlinge mit übergroßen Klassen zu kämpfen hatten. Natürlich ist die Situation jetzt gravierend. Das liegt aber doch daran, dass bei uns zu wenig Geld in die Bildung investiert wird, dass Klassen von 25 bis 30 Schülern als normal angesehen werden! Auch ist das Argument von Martin Löwe, dem Vorsitzenden des Bayerischen Elternverbandes, richtig: Unsere Lehrkräfte werden in ihrer Ausbildung nicht richtig vorbereitet für die Situation, mit der sie im Alltag konfrontiert werden. Christine Baier, Aichach
Viele Fragen offen
Zu „Gelingt die Energiewende?“(Feuille ton) vom 26. April: Wie der Artikel zeigt, sind noch sehr viele Fragen offen und führen dazu, dass Zweifel am Gelingen dieser Aufgabe diskutiert werden müssen. Die angesprochene Entsolidarisierung aber könnte als Kritik an jeder Subvention angeführt werden. Es ist aber das Prinzip, dass viele zahlen, wenn etwas vorangebracht werden soll, das einzelne nicht stemmen wollen oder können. Einen sozialen Anspruch können die wenigsten Subventionen erfüllen, und das kann auch nicht beabsichtigt sein, denn Energie- und Sozialpolitik dürfen nicht vermischt werden. Warum, erklärt sich durch das Beispiel des Hartz-IV-Empfängers als unfreiwilliger Photovoltaik-Investor. Eine Dezentralisierung der Energieerzeugung weg von einer überschaubaren Zahl von Großkonzernen als prägendes Strukturmerkmal kann von Vorteil sein. Wie dargelegt, entstehen dabei neue Strukturen, die die Großkonzerne in verschiedensten Formen und wirtschaftlichen Ausprägungen ersetzen können.
Dillingen
Wer ist der Nächste?
Zu „Wie Priester Facebook nutzen sollen“(Bayern) vom 25. April: Immer weiter greifen Forderungen nach „Political Correctness“in allen Bevölkerungsschichten Raum. War noch vor einigen Jahren der Ehrenkodex bei Arbeitgebern in, so setzte sich die Entwicklung auf politischer Ebene fort, um nun gar auch den Klerus zu erreichen. Gab es vor Jahren bereits Vorgaben an Arbeitnehmer, wie sie sich gegenüber Geschäftspartnern und Kunden zu verhalten hätten, so musste (ein Herr) Waigel wegen Entgleisungen von Mitgliedern des Landtages einen Ehrenkodex erarbeiten. Nun also sind Angehörige der Kirche betroffen. Es greifen also, im weitesten Sinn, Arbeitgeber in das Verhalten ihrer Angestellten/Untergebenen ein! Frage: Wer wird die nächste Bevölkerungsgruppe sein? Und: Wann wird solcher Umgang auch zwischen Firmenpatriarchen/ Konzernen auf internationaler Ebene eingefordert werden? Stichworte wie feindliche Übernahme, Fair Trade Agreement?
Memmingen
Vorn und hinten
Zum selben Thema: Die katholische Diözese Augsburg macht strenge Vorgaben für die Mitarbeiter zur Nutzung der sozialen Medien. Papst Franziskus blickt nach vorn, die reale katholische Kirche nach hinten. Dies nennt man Arbeitsteilung.
Gessertshausen
Hinter der Fassade
Zu unserer Berichterstattung über den Besuch Ivanka Trumps: Verdreht dieses aufgetakelte Präsidententöchterlein mittlerweile auch allen noch klar denkenden Berichterstattern mit seinem jüngsten Auftritt die Köpfe? Weiß denn niemand mehr, was hinter dieser Fassade steckt? Es ist unglaublich, dass die junge Generation der Schönen und Reichen sich heutzutage nicht nur selbst feiert, sondern eine von ihnen dabei gleichzeitig sozial Schwache beschimpft, atomare Aufrüstung für gut heißt, Folter befürwortet, Nationalstaaten fordert und damit die Kriegsgefahr steigert und das verachtende Frauenbild ihres Vaters als „nicht so gemeint“hinstellt!
Geiz und Gier
Tussenhausen Zu „Welpen von Verbrechern“(Bayern) vom 25. April: Der Geiz der einen ist die Gier der anderen. Die horrenden Preise, welche die angeblich renommierten Züchter für ihre „Tierprodukte“verlangen, lassen sich sicherlich nicht allein mit deren Kosten rechtfertigen! Biessenhofen Wen geht es etwas an? Zu „Er 39, sie 64“(Seite 1) vom 27. April: Es wird infrage gestellt, dass eine wesentlich ältere Frau für den jüngeren Mann begehrenswert ist. Das Eltern-Kind-Syndrom wird gebetsmühlengleich heruntergeleiert, immer wieder und bei jeder Gelegenheit. Therapeuten und Besserwisser haben sich ein ausgiebiges Thema geschaffen. Es geht allein um zwei Menschen, die zu sich Ja sagen. Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es wesentlich mehr über 60-Jährige gibt, die, was Figur und Kleidung, die gesamte Erscheinung betreffend, gepflegter und attraktiver sind als manche Jüngeren beiderlei Geschlechts. Vom Intellekt ganz abgesehen. Und der Satz am Stammtisch „Der geht mit einer Oma ins Bett“soll nur über den Zustand hinwegtäuschen, dass die gleichaltrige Lebenspartnerin nicht so apart und reizvoll ist wie die Oma, über die gerade gelästert wird. Wen geht es überhaupt etwas an, wer mit wem ... und was für ein Altersunterschied besteht? Nur der äußert sich abwertend, der mit sich und seiner Situation nicht glücklich ist. Barbara Kreuter, Kaufbeuren
Vernebelt?
Zu „Bayerns Ärzten gehen die Narkose mittel aus“(Seite 1) vom 27. April: Erschreckend, dass in einem hoch industrialisierten Land die Narkosemittel ausgehen können! Wofür haben wir Regierungen und Minister, die dafür zuständig sind: in Bayern Frau Huml und im Bund Herr Gröhe? Und es ist nicht das erste Mal, dass Medikamente knapp werden! Fatal, wenn wichtige Operationen verschoben werden müssten. Ausgerechnet die Narkosemittel! Hat man die etwa schon verbraucht, um das Volk zu vernebeln…? Lindenberg
Wenn der Bundeskanzler Schulz in Berlin ebenso üppig für uns alle sorgt wie für seine Genossen in Brüssel, sollten wir ihn wählen, dann gehen wir nämlich goldenen Zeiten entgegen! Gotthard Biallas aus Stadtbergen zu „Europaparlament rügt Martin Schulz“(Seite 1) vom 28. April