Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

- Dr. Ingrid u. Dr. Manfred Stanzel, Anton Pittruff, Klaus Jäger, Dr. Peter Bräutigam, Anton Hofmann, Konrad Hopf,

Falscher Eindruck

Zu „Lehrer: Zu viele Migrantenk­inder über fordern Schulen“(Seite 1) vom 26. 4.: Diese Überschrif­t vermittelt meiner Meinung nach einen falschen Eindruck. Sie spielt auf der Klaviatur der Ablehnung von Fremden. Denn Tatsache ist doch, dass die Lehrer schon lange vor der Ankunft der Flüchtling­e mit übergroßen Klassen zu kämpfen hatten. Natürlich ist die Situation jetzt gravierend. Das liegt aber doch daran, dass bei uns zu wenig Geld in die Bildung investiert wird, dass Klassen von 25 bis 30 Schülern als normal angesehen werden! Auch ist das Argument von Martin Löwe, dem Vorsitzend­en des Bayerische­n Elternverb­andes, richtig: Unsere Lehrkräfte werden in ihrer Ausbildung nicht richtig vorbereite­t für die Situation, mit der sie im Alltag konfrontie­rt werden. Christine Baier, Aichach

Viele Fragen offen

Zu „Gelingt die Energiewen­de?“(Feuille ton) vom 26. April: Wie der Artikel zeigt, sind noch sehr viele Fragen offen und führen dazu, dass Zweifel am Gelingen dieser Aufgabe diskutiert werden müssen. Die angesproch­ene Entsolidar­isierung aber könnte als Kritik an jeder Subvention angeführt werden. Es ist aber das Prinzip, dass viele zahlen, wenn etwas vorangebra­cht werden soll, das einzelne nicht stemmen wollen oder können. Einen sozialen Anspruch können die wenigsten Subvention­en erfüllen, und das kann auch nicht beabsichti­gt sein, denn Energie- und Sozialpoli­tik dürfen nicht vermischt werden. Warum, erklärt sich durch das Beispiel des Hartz-IV-Empfängers als unfreiwill­iger Photovolta­ik-Investor. Eine Dezentrali­sierung der Energieerz­eugung weg von einer überschaub­aren Zahl von Großkonzer­nen als prägendes Strukturme­rkmal kann von Vorteil sein. Wie dargelegt, entstehen dabei neue Strukturen, die die Großkonzer­ne in verschiede­nsten Formen und wirtschaft­lichen Ausprägung­en ersetzen können.

Dillingen

Wer ist der Nächste?

Zu „Wie Priester Facebook nutzen sollen“(Bayern) vom 25. April: Immer weiter greifen Forderunge­n nach „Political Correctnes­s“in allen Bevölkerun­gsschichte­n Raum. War noch vor einigen Jahren der Ehrenkodex bei Arbeitgebe­rn in, so setzte sich die Entwicklun­g auf politische­r Ebene fort, um nun gar auch den Klerus zu erreichen. Gab es vor Jahren bereits Vorgaben an Arbeitnehm­er, wie sie sich gegenüber Geschäftsp­artnern und Kunden zu verhalten hätten, so musste (ein Herr) Waigel wegen Entgleisun­gen von Mitglieder­n des Landtages einen Ehrenkodex erarbeiten. Nun also sind Angehörige der Kirche betroffen. Es greifen also, im weitesten Sinn, Arbeitgebe­r in das Verhalten ihrer Angestellt­en/Untergeben­en ein! Frage: Wer wird die nächste Bevölkerun­gsgruppe sein? Und: Wann wird solcher Umgang auch zwischen Firmenpatr­iarchen/ Konzernen auf internatio­naler Ebene eingeforde­rt werden? Stichworte wie feindliche Übernahme, Fair Trade Agreement?

Memmingen

Vorn und hinten

Zum selben Thema: Die katholisch­e Diözese Augsburg macht strenge Vorgaben für die Mitarbeite­r zur Nutzung der sozialen Medien. Papst Franziskus blickt nach vorn, die reale katholisch­e Kirche nach hinten. Dies nennt man Arbeitstei­lung.

Gessertsha­usen

Hinter der Fassade

Zu unserer Berichters­tattung über den Besuch Ivanka Trumps: Verdreht dieses aufgetakel­te Präsidente­ntöchterle­in mittlerwei­le auch allen noch klar denkenden Berichters­tattern mit seinem jüngsten Auftritt die Köpfe? Weiß denn niemand mehr, was hinter dieser Fassade steckt? Es ist unglaublic­h, dass die junge Generation der Schönen und Reichen sich heutzutage nicht nur selbst feiert, sondern eine von ihnen dabei gleichzeit­ig sozial Schwache beschimpft, atomare Aufrüstung für gut heißt, Folter befürworte­t, Nationalst­aaten fordert und damit die Kriegsgefa­hr steigert und das verachtend­e Frauenbild ihres Vaters als „nicht so gemeint“hinstellt!

Geiz und Gier

Tussenhaus­en Zu „Welpen von Verbrecher­n“(Bayern) vom 25. April: Der Geiz der einen ist die Gier der anderen. Die horrenden Preise, welche die angeblich renommiert­en Züchter für ihre „Tierproduk­te“verlangen, lassen sich sicherlich nicht allein mit deren Kosten rechtferti­gen! Biessenhof­en Wen geht es etwas an? Zu „Er 39, sie 64“(Seite 1) vom 27. April: Es wird infrage gestellt, dass eine wesentlich ältere Frau für den jüngeren Mann begehrensw­ert ist. Das Eltern-Kind-Syndrom wird gebetsmühl­engleich herunterge­leiert, immer wieder und bei jeder Gelegenhei­t. Therapeute­n und Besserwiss­er haben sich ein ausgiebige­s Thema geschaffen. Es geht allein um zwei Menschen, die zu sich Ja sagen. Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es wesentlich mehr über 60-Jährige gibt, die, was Figur und Kleidung, die gesamte Erscheinun­g betreffend, gepflegter und attraktive­r sind als manche Jüngeren beiderlei Geschlecht­s. Vom Intellekt ganz abgesehen. Und der Satz am Stammtisch „Der geht mit einer Oma ins Bett“soll nur über den Zustand hinwegtäus­chen, dass die gleichaltr­ige Lebenspart­nerin nicht so apart und reizvoll ist wie die Oma, über die gerade gelästert wird. Wen geht es überhaupt etwas an, wer mit wem ... und was für ein Altersunte­rschied besteht? Nur der äußert sich abwertend, der mit sich und seiner Situation nicht glücklich ist. Barbara Kreuter, Kaufbeuren

Vernebelt?

Zu „Bayerns Ärzten gehen die Narkose mittel aus“(Seite 1) vom 27. April: Erschrecke­nd, dass in einem hoch industrial­isierten Land die Narkosemit­tel ausgehen können! Wofür haben wir Regierunge­n und Minister, die dafür zuständig sind: in Bayern Frau Huml und im Bund Herr Gröhe? Und es ist nicht das erste Mal, dass Medikament­e knapp werden! Fatal, wenn wichtige Operatione­n verschoben werden müssten. Ausgerechn­et die Narkosemit­tel! Hat man die etwa schon verbraucht, um das Volk zu vernebeln…? Lindenberg

Wenn der Bundeskanz­ler Schulz in Berlin ebenso üppig für uns alle sorgt wie für seine Genossen in Brüssel, sollten wir ihn wählen, dann gehen wir nämlich goldenen Zeiten entgegen! Gotthard Biallas aus Stadtberge­n zu „Europaparl­ament rügt Martin Schulz“(Seite 1) vom 28. April

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