„Des bin I“
Michael Fitz begeistert sein Publikum im Happerger
Ludenhausen Sorgsam und beharrlich krempelt Michael Fitz in seinen Liedern das Innen nach außen. Mit seiner Kombination aus Liedern und Erzählungen im bayerischen Dialekt gab er allein, nur mit seinen vier Gitarren, etwas Technik und Lichtspiel, ein tolles Konzert. Einer, der mit jedem Thema auf seine unnachahmliche Art das Publikum teilhaben ließ an der Fülle, die er mit den Jahren erlebt, aufgeschrieben und mit gesunder Beobachtungsgabe gesammelt hatte, authentisch kam er im Happerger „rüber“.
„Des bin I“war sein Programm, so heißt auch seine CD. Schon bemerkenswert, wie er zeigte, dass man mit einer tollen Stimme und guter Gitarrenmusik einen ganzen Abend perfekt solo und im bayerischen Dialekt unterhalten kann. „Ich versuche, mit der Gitarre jedes Instrument eines Orchesters zu ersetzen“, erklärt er seine Musik. Gut zwei Stunden lang erzählte Michael Fitz musikalisch von großen Themen der Welt, kleinen Alltagssorgen, menschlichen Unzulänglichkeiten, aber auch großen Gefühlen. Und wie sein virtuoses Gitarrenspiel kamen auch seine Gedanken eher in leisen Tönen daher, regten zum Nachdenken an, stießen im eigenen Gedankenspiel auf so manche Parallele.
„Irgendwo da hinten...“heißt eines seiner eingängigen Lieder. Nicht nur beim Lied „Hinter meiner Stirn“, wo sich lauter kleine dicke Hausverwalter streiten, „grad bin i da – scho mecht i woanders sein….“hat man als Zuhörer das Gefühl einzutauchen in die Gedankenwelt des 59-Jährigen, in sein Innerstes, das er preisgibt. Authentisch, melancholisch, sehr nachdenklich, ruhig und souverän. Ob es einer seiner treuen Fans ist, oder jemand, der ihn das erste Mal erlebt, seine Lieder gewordenen Gedanken kann man oft bejahen. Ein Mann, vier Gitarren, ein tolles Konzert. Drei Zugaben gewährte der sympathische Songwriter seinem Publikum. Nach dem Konzert ging er auf Fragen ein über die Entstehung seiner Lieder. Erzählte von der ersten Idee, meist einem konkreten Ereignis, die der „Zetteltyp“Fitz in einem Buch notiert, bis zum fertigen Text und den passenden Melodien, die er selbst komponiert. Er verkaufte seine CDs, seine Technik baute er danach selbst ab – einer, der lebt sein „des bin I“
Ein paar Tage nach dem Konzert meldete sich ganz überraschend das Management von Michael Fitz beim Kulturfördervereinsvorsitzenden Ottmar Schwentzek. Da Michael Fitz es richtig toll findet, was der Kulturförderverein in Ludenhausen auf die Beine stellt, möchte er dessen Arbeit unterstützen. Sein neues Programm im Januar 2019 will er im Happerger präsentieren. Man darf sich auf alle Fälle schon auf darauf freuen.
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