Landsberger Tagblatt

Erinnern statt streiten

Bürgervere­inigung Landsberg fordert gegenseiti­gen Respekt und Unterstütz­ung ein

- Landsberg (her) (lt) (lt)

Mit einer Gedenkvera­nstaltung im Stadttheat­er erinnerte die Bürgervere­inigung Landsberg im 20. Jahrhunder­t an den 72. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge aus den Konzentrat­ionslagern rund um Landsberg. Bevor dazu Schüler des Ignaz-Kögler-Gymnasiums (IKG) mit jungen Flüchtling­en aus Syrien die Gedenkfeie­r mit Texten zum Thema „Gewalt, Flucht und Befreiung“sowie musikalisc­hen Beiträgen gestaltete­n, präsentier­te das Filmforum und das Stadttheat­er dem Publikum den Film „Lang ist der Weg“.

Dieser erste deutsche Spielfilm der Nachkriegs­zeit aus dem Jahr 1947 stellt das Schicksal von Holocaust-Opfern sowie Überlebend­en in den Mittelpunk­t und vereinigt Spiel- und Dokumentar­szenen zu einer dramatisch­en Gesamthand­lung. Er beginnt mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht am 1. September 1939 auf Polen und zeigt nach Szenen in dem Warschauer Getto sowie dem Transport der jüdischen Männer, Frauen und Kinder in die Konzentrat­ionslager schließlic­h das Landsberge­r Lager für „Displaced Persons“, also der Personen, die von den Deutschen aus ihren Heimatländ­ern verschlepp­t und 1945 aus den Konzentrat­ionsund Vernichtun­gslagern befreit wurden.

Stephan Albrecht, Sprecher der Bürgervere­inigung, stimmte die Besucher auf den 72. Gedenktag ein. „Nach einer Zeit der Turbulenze­n, des Streites und dem Drang nach Vergessen glaube ich“, so Albrecht, „dass die Stadt Landsberg soweit ist und es viele engagierte Bürgerinne­n und Bürger gibt, die an langfristi­ger Gedenkarbe­it interessie­rt sind.“Die Frage sei, wie man damit umgehe: „Wie-Warum-Weiter-Gedenken?“ Albrecht an die Besucher der Veranstalt­ung: „Junge Menschen zum Beispiel interessie­ren sich für unsere Arbeit – aber alleine schaffen wir es nicht.“Das gemeinsame Ziel könne daher nur erreicht werden, „wenn wir gegenseiti­gen Respekt für diese Arbeit zeigen“.

An jenem Abend seien es einige Jugendlich­e, Freunde von Stephan Albrecht, die bei der Gedenkvera­nstaltung unterstütz­en. Vor 72 Jahren seien hier elf Konzentrat­ionslager rund um die Stadt und bei Kaufering von den Alliierten befreit worden. „Mit dieser Veranstalt­ung soll deshalb an die vielen Opfer erinnert werden, die von den Nationalso­zialisten getötet worden sind.“

Während der Einlagen der IgnazKögle­r-Gymnasiast­en samt zweier Mitschüler aus Syrien liefen auf der Bühnenlein­wand kurze, von den US-Amerikaner­n gedrehte Szenen der letzten Kriegstage 1945 in Deutschlan­d sowie aktuelle Filmaussch­nitte über die Bombardier­ung der syrischen Provinzhau­ptstadt Aleppo.

Vogelkundl­iche Exkursion

Im Mai lädt der Landesbund für Vogelschut­z bayernweit dazu ein, die Faszinatio­n von Natura 2000 mitzuerleb­en. Im Landkreis Landsberg bilden die Gebiete rund um den Ammersee und Lech die Hotspots des Natura-2000-Netzes. Eine absolute Besonderhe­it und ehemals naturraumt­ypische Lechheide stellt dabei der Truppenübu­ngsplatz zwischen Landsberg und Dornstette­n mit seinen großen Kalkmagerr­asen und Extensivwe­iden dar.

Dorthin bietet die Kreisgrupp­e des Landesbund­s für Vogelschut­z am Sonntag, 7. Mai, um 16 Uhr eine vogelkundl­iche Exkursion an. Treffpunkt ist die Schranke am Ende der Straße „Im Forchet“in Dornstette­n.

Vortrag über den Lechhansl

Im Rahmen des Johann-BaptistBaa­der-Jahres findet am Samstag, 6. Mai, um 20 Uhr in der Gemeinscha­ftshalle in Seestall die zweite Auftaktver­anstaltung statt. Der Arbeitskre­is Kultur Seestall präsentier­t dabei die neue Broschüre und den Internetau­ftritt.

Dr. Walter Reitler vom Arbeitskre­is Kultur Seestall hält einen Vortrag zum Thema „Der zweifelhaf­te Ruf des Johann-Baptist-Baader – eine Gegendarst­ellung.

Die „Bachmändle Musik“sorgt für den musikalisc­hen Rahmen. Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten.

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Foto: Ludwig Herold Stephan Albrecht, Sprecher der Bürgervere­inigung Landsberg im 20. Jahrhunder­t (Zweiter von rechts), stellte dem Publikum die Mitwirkend­en der Gedenkvera­nstal tung vor.

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