Denklingen will wie Fuchstal sein
Die südliche Lechraingemeinde wird im Regionalplan nicht als Grundzentrum geführt. Das will Gemeinderat Stefan Egner ändern
Sechs Grundzentren legt der Regionalplan für die Region München im Landkreis Landsberg fest: die Gemeinden Dießen, Fuchstal, Geltendorf, Kaufering, Reichling und das Doppelzentrum Schondorf/Utting. Eines zu wenig – findet der Denklinger Gemeinderat Stefan Egner. In seinen Augen müsse auch seine Heimatgemeinde zu einem Grundzentrum erklärt werden. Er beantragte, dass der Regionale Planungsverband zu prüfen habe, ob sein Heimatort nicht doch zum Grundzentrum ernannt werden kann. Einstimmig sprachen sich die Ratskollegen für diesen Antrag aus.
Hintergrund für den von Egner gestellten Antrag war der Tagesordnungspunkt 8 der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dieser Punkt behandelte die zweite Anhörung zur Ge- des Regionalplanes für die Region München. In diesem Plan wird unter anderem geregelt, welche Gemeinden den „Status“eines Grund-, Mittel-, oder Oberzentrums erhalten oder zur Metropole ernannt werden. Dazu heißt es: „Grundzentren sollen die Bevölkerung ihres Nahbereiches mit Gütern und Dienstleistungen des Grundbedarfs in zumutbarer Erreichbarkeit versorgen. Der Status „Grundzentrum“kann Vorteile zum Beispiel im Hinblick auf Zuweisungen vom Freistaat Bayern mit sich bringen. Auch sollen Grundzentren Mittelpunkte des sozialen, wirtschaftlichen oder kulturellen Lebens sein.
Johann Hartmann, Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Denklingen, sieht für den Antrag Egners wenig Erfolg. Er hält es gar für ausgeschlossen, im südwestlichen Land- kreis Landsberg ein drittes Grundzentrum neben Reichling und Fuchstal etablieren zu können. Insbesondere, weil sich mit Fuchstal ein solches Grundzentrum eben in unmittelbarer Nachbarschaft zu Denklingen befinde. Das aber will Egner als Argument nicht gelten lassen. „Am Ammersee gibt es gleich drei Grundzentren.“Er wolle nicht locker lassen und einen weiteren Versuch starten, aus Denklingen ein Grundzentrum zu machen. „Das ist in anderen Gemeinden auch schon erfolgreich gewesen.“
Hartmann erläuterte, dass Denklingen noch nie Grundzentrum (veraltete Bezeichnung ist Kleinzentrum) gewesen sei und die jetzt festgeschriebenen Grundzentren im Landkreis diesen Status bereits gehabt hätten. Die Festlegung, welche Gemeinde Kleinzentrum wurde, sei in den 70er-Jahren politisch motisamtfortschreibung viert gewesen und nicht nach den tatsächlichen Verhältnissen erfolgt, erinnerte Hartmann. Allerdings, gab Hartmann zu bedenken, habe die Gemeinde auch seither kein einziges der von einem Grundzentrum geforderten Merkmale hinzugewonnen. Zu diesen Merkmalen gehöre unter anderem, dass ein Grundzentrum für mindestens eine andere Gemeinde die „zentralörtlichen Versorgungsfunktionen“übernimmt und „die Bevölkerung ihres Nahbereiches mit Gütern und Dienstleistungen des Grundbedarfs in zumutbarer Erreichbarkeit versorgt“.
Vor der Abstimmung zum von Egner gestellten Antrag betonte Bürgermeister Michael Kießling noch einmal, dass Versuche, Kleinbeziehungsweise Grundzentrum zu werden, in der Vergangenheit mehrfach gescheitert seien.