Ein Gerät gegen die Schäden
In der Gemeinde Fuchstal nehmen die Schäden auf dem Grünland zu. Ein spezielles Gerät soll nun helfen
Fuchstal Viel Zeit nahmen sich in der jüngsten Sitzung die Fuchstaler Gemeinderäte für eine Investition in Höhe von 20000 Euro. Die Jagdgenossenschaften aus Asch, Leeder und Seestall hatten bei der Gemeinde beantragt, ein Bodenbearbeitungsgerät für das Beheben der Schäden durch Schwarzwild im Grünland zu beschaffen. Am Ende wurde nach lebhafter Grundsatzdebatte der Erwerb des Gerätes, das an den Traktor angehängt wird, mit dem Namen „Planiermeister“bei drei Gegenstimmen gebilligt.
Er erhoffe sich, so Bürgermeister Erwin Karg, dass die durch die Wildschweine verursachten Schäden damit künftig einvernehmlich beseitigt werden können. Denn der „Planiermeister“ebnet das von den Tieren zerwühlte Grünland und ermögliche zugleich die Neueinsaat. Schadenersatzpflichtig für die Schäden ist die Jagdgenossenschaft, dies ist der Zusammenschluss der Eigentümer, deren Grundstücke zu einem Jagdbezirk gehören. Die Anschaffung könne sogar zur Aufrechterhaltung eines friedlichen Miteinanders dienen, meinte der Bürgermeister schließlich.
Für ihn sei es nicht nachzuvollziehen, widersprach jedoch Rat Heinz Nehrenheim, dass die Gemeinde das Gerät für die Jagdgenossenschaft ganz bezahle. Bei anderen Vereinen werde ja nur ein Zuschuss gewährt und er fordere deshalb eine Gleichbehandlung. Es handle sich aber um keinen Verein im herkömmlichen Sinne, meinte Karg, denn wer sonst überweise regelmäßig Geld an die Gemeinde. Im Vorjahr seien es für Asch und Leeder knapp 10 000 Euro den Einnahmen der Jagdpacht gewesen, und man verwende diese Mittel, um die Wege herzurichten. Und das komme ja wiederum auch den Joggern und Spaziergängern zugute. Die Gemeinde sei ja dank ihres Waldbesitzes selbst der größte Jagdgenosse, wies zweiter Bürgermeister Martin Brennauer zusätzlich hin. Karg warf dann noch in die Waagschale, dass er, falls die Vorsitzenden der Jagdgenossenschaften wegen der Querelen zurücktreten sollten, müsste er von Amts wegen de- ren Aufgaben übernehmen. So habe er bereits einmal für zwei Jahre die Jagdangliederungsgenossenschaft Leeder geleitet. In diesem Falle hätte er wohl kaum mehr Zeit für andere Dinge. Zumindest die Folgekosten wie für die Wartung sollten die Genossenschaften übernehmen, forderte schließlich noch Anton Weinholzner. Am Ende einigte sich die Mehrheit, dass die Gemeinde das Gerät zwar erwerbe, die Vergabe und Betreuung aber die Genossenschaft übernehme. Der Landmaaus schinenhändler, von dem man den Planiermeister erwirbt, hatte sich bereit erklärt, dass es zunächst bei ihm untergebracht werden könne. Später soll es dann zusammen mit anderen Gerätschaften in einem Stadel im Wald untergestellt werden.
Zu Beginn hatte Bürgermeister Erwin Karg recht ausführlich an einem Fallbeispiel geschildert, wie schwierig und zeitaufwendig oft die Feststellung von Wildschäden sei. So sei er kürzlich in einer großen Gruppe drei Stunden lang in einem Waldstück unterwegs gewesen. Am Ende habe der Gutachter den Schaden auf genau 53,55 Euro beziffert, auf deren Auszahlung der Waldbesitzer allerdings dann ganz verzichtet und sogar noch 50 Euro für die Kaffeekasse der Verwaltung gestiftet hätte. Ansonsten sei man aber dank der intensiveren Bejagung sehr zufrieden mit dem Rückgang des Wildverbisses an den nachwachsenden Bäumen. So könne die Naturverjüngung mittlerweile auch ohne Zaun erfolgreich stattfinden.