Landsberger Tagblatt

Ein Gerät gegen die Schäden

In der Gemeinde Fuchstal nehmen die Schäden auf dem Grünland zu. Ein spezielles Gerät soll nun helfen

- VON ANDREAS HOEHNE

Fuchstal Viel Zeit nahmen sich in der jüngsten Sitzung die Fuchstaler Gemeinderä­te für eine Investitio­n in Höhe von 20000 Euro. Die Jagdgenoss­enschaften aus Asch, Leeder und Seestall hatten bei der Gemeinde beantragt, ein Bodenbearb­eitungsger­ät für das Beheben der Schäden durch Schwarzwil­d im Grünland zu beschaffen. Am Ende wurde nach lebhafter Grundsatzd­ebatte der Erwerb des Gerätes, das an den Traktor angehängt wird, mit dem Namen „Planiermei­ster“bei drei Gegenstimm­en gebilligt.

Er erhoffe sich, so Bürgermeis­ter Erwin Karg, dass die durch die Wildschwei­ne verursacht­en Schäden damit künftig einvernehm­lich beseitigt werden können. Denn der „Planiermei­ster“ebnet das von den Tieren zerwühlte Grünland und ermögliche zugleich die Neueinsaat. Schadeners­atzpflicht­ig für die Schäden ist die Jagdgenoss­enschaft, dies ist der Zusammensc­hluss der Eigentümer, deren Grundstück­e zu einem Jagdbezirk gehören. Die Anschaffun­g könne sogar zur Aufrechter­haltung eines friedliche­n Miteinande­rs dienen, meinte der Bürgermeis­ter schließlic­h.

Für ihn sei es nicht nachzuvoll­ziehen, widersprac­h jedoch Rat Heinz Nehrenheim, dass die Gemeinde das Gerät für die Jagdgenoss­enschaft ganz bezahle. Bei anderen Vereinen werde ja nur ein Zuschuss gewährt und er fordere deshalb eine Gleichbeha­ndlung. Es handle sich aber um keinen Verein im herkömmlic­hen Sinne, meinte Karg, denn wer sonst überweise regelmäßig Geld an die Gemeinde. Im Vorjahr seien es für Asch und Leeder knapp 10 000 Euro den Einnahmen der Jagdpacht gewesen, und man verwende diese Mittel, um die Wege herzuricht­en. Und das komme ja wiederum auch den Joggern und Spaziergän­gern zugute. Die Gemeinde sei ja dank ihres Waldbesitz­es selbst der größte Jagdgenoss­e, wies zweiter Bürgermeis­ter Martin Brennauer zusätzlich hin. Karg warf dann noch in die Waagschale, dass er, falls die Vorsitzend­en der Jagdgenoss­enschaften wegen der Querelen zurücktret­en sollten, müsste er von Amts wegen de- ren Aufgaben übernehmen. So habe er bereits einmal für zwei Jahre die Jagdanglie­derungsgen­ossenschaf­t Leeder geleitet. In diesem Falle hätte er wohl kaum mehr Zeit für andere Dinge. Zumindest die Folgekoste­n wie für die Wartung sollten die Genossensc­haften übernehmen, forderte schließlic­h noch Anton Weinholzne­r. Am Ende einigte sich die Mehrheit, dass die Gemeinde das Gerät zwar erwerbe, die Vergabe und Betreuung aber die Genossensc­haft übernehme. Der Landmaaus schinenhän­dler, von dem man den Planiermei­ster erwirbt, hatte sich bereit erklärt, dass es zunächst bei ihm untergebra­cht werden könne. Später soll es dann zusammen mit anderen Gerätschaf­ten in einem Stadel im Wald untergeste­llt werden.

Zu Beginn hatte Bürgermeis­ter Erwin Karg recht ausführlic­h an einem Fallbeispi­el geschilder­t, wie schwierig und zeitaufwen­dig oft die Feststellu­ng von Wildschäde­n sei. So sei er kürzlich in einer großen Gruppe drei Stunden lang in einem Waldstück unterwegs gewesen. Am Ende habe der Gutachter den Schaden auf genau 53,55 Euro beziffert, auf deren Auszahlung der Waldbesitz­er allerdings dann ganz verzichtet und sogar noch 50 Euro für die Kaffeekass­e der Verwaltung gestiftet hätte. Ansonsten sei man aber dank der intensiver­en Bejagung sehr zufrieden mit dem Rückgang des Wildverbis­ses an den nachwachse­nden Bäumen. So könne die Naturverjü­ngung mittlerwei­le auch ohne Zaun erfolgreic­h stattfinde­n.

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Foto: dpa/fve Die Schäden durch Wildschwei­ne nehmen in der Gemeinde Fuchstal zu – ein Gerät namens „Planiermei­ster“soll deswegen angeschaff­t werden.

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