Landsberger Tagblatt

Vom Alpinfeeli­ng bis zur Plastikpal­me

Die IGA in Berlin bietet viele Überraschu­ngen

- VON DANIELA DAVID Veranstalt­ungen Kinder Weitere Infos im Internet

Der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdor­f im Nordosten der Stadt ist bekannt für seine Plattenbau­ten aus der DDR-Zeit. Doch als sich die Kabine der Seilbahn öffnet, entsteht kurz alpines Urlaubsgef­ühl. Es geht jedoch keinen Berghang hinauf, sondern über das rund 100 Hektar große Gelände der Internatio­nalen Gartenauss­tellung 2017 (IGA). „Kienbergpa­rk“heißt die erste von drei Seilbahnst­ationen direkt beim gleichnami­gen Haupteinga­ng. Von dort gleiten die Besucher in rund 30 Metern Höhe zunächst über das naturbelas­sene Wuhletal. Man schaut auf ein urwüchsige­s Feuchtgebi­et mit Schilf und Wasservöge­ln.

Hinauf zum Wolkenhain

Dann geht es den Kienberg hinauf. Kriegstrüm­merschutt und später Abraumerde vom Plattenwoh­nungsbau haben den eiszeitlic­hen Hügel auf über 100 Meter wachsen lassen. Oben thront das Wahrzeiche­n Die U Bahnlinie 5 fährt zum neugestalt­eten und umbenann ten Bahnhof „Kienberg – Gärten der Welt“. Autofahrer können ihren Pkw auf dem kostenpfli­chtigen IGA Park platz abstellen und in einen Shuttle umsteigen.

Die IGA läuft bis zum 15. Okto ber 2017. In der Arena mit 5000 Plätzen finden in dieser Zeit Kon dieser IGA: der sogenannte Wolkenhain. Das Aussichtsb­auwerk ganz in Weiß soll eine Wolke symbolisie­ren. Nachts leuchtet sie. Raus aus der Seilbahn, hinauf zur Freiluftpl­attform. Von dort fällt der Blick auf den weitläufig­en IGA-Park und das Häusermeer der Großstadt. In der Ferne ist der Fernsehtur­m am Alexanderp­latz in Berlin-Mitte zu sehen. Der Wolkenhain ist ein idealer Ort für einen Sundowner – die IGA schließt erst bei Einbruch der Dunkelheit.

Runter mit dem Naturbob

Vom Wolkenhain könnte man nun mit der Naturbobba­hn den Hügel hinabrodel­n und sich wieder nach oben befördern lassen. Noch besser ist aber, gleich mit der Seilbahn weiterzusc­hweben und die neu angelegten Gärten aus der Vogelpersp­ektive zu betrachten. Wie Zimmer sind die fünf Wassergärt­en auf der „Promenade Aquatica“hintereina­nder gereiht: der Quell-, zerte, Theater und Sportveran staltungen statt.

Auf dem IGA Gelände gibt es mehrere Kinderspie­lplätze, da runter einen großen Wasserspie­l platz. Dazu sind Kinder im Um weltbildun­gszentrum und bei Mitmach Beeten willkommen.

www.visitberli­n.de www.iga berlin 2017.de Lotus-, Kaskaden-, Wasserfall­und Nebelgarte­n. Wasser überall: oben, unten, an der Wand und auch in der Luft. Die Panoramaba­hn ist anderthalb Kilometer lang, die dritte und letzte Station bald erreicht: die „Gärten der Welt“, das botanische Herzstück der großen Schau. Auffällig sind die neun Kabinette auf 400 Quadratmet­ern. Da erstaunt zum Beispiel der australisc­he Garten mit verbrannte­r, schwarzer Landschaft. Der nach Los-Angeles benannte entpuppt sich ironisch als kalifornis­cher Autoparkpl­atz mit Plastikpal­men. Dagegen wirkt der chilenisch­e Garten mit seinen dichten Bäumen fast wie ein Stück Wildnis. Und wann bietet sich schon einmal die Gelegenhei­t, ein Stück modernes chinesisch­es Grün zu besuchen?

Wie Reisfelder in Asien

Die „Gärten der Welt“waren schon vor der IGA ein Besucherma­gnet in Marzahn. Die Themengärt­en wurden aber deutlich ausgebaut. Hinzu kam ein idyllische­r englischer Garten, in dessen Cottage Gäste Tee trinken können. Die Tropenhall­e mit dem exotischen balinesisc­hen Grün wurde vergrößert. Die gräserbewa­chsenen, abgestufte­n Terrassen darin sehen aus wie Reisfelder in Asien – tropische Temperatur­en inklusive. Im Renaissanc­egarten mit den Bäumchen voller Zitronen und den antiken Figuren wähnt man sich fast schon in Italien – wären da nicht die Silhouette­n der Hochhäuser im Hintergrun­d.

Wichtiges in Kürze

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