Ein Herz für die Kinder
Kreishandwerker bekamen den VR-Sozialpreis. Ehrengast Minister Markus Söder
Bayerns Stärke beruht auf seinen Menschen. Davon ist Dr. Markus Söder, bayerischer Heimatminister, überzeugt, und deshalb hatte er gestern Abend auch den Weg nach Landsberg zur Verleihung des 7. VR-Sozialpreises angetreten. Mit der Auszeichnung wird besonderes Engagement mit sozialer Verantwortung vor Ort gewürdigt.
Wer ein Ehrenamt übernehme, setzte ein besonderes Zeichen der Verbundenheit mit seiner Heimat. „Das Ehrenamt gehört zur Identität Bayerns“, ist der Staatsminister überzeugt. Doch auch die Stifter des Preises, die VR-Bank LandsbergAmmersee, hob Markus Söder hervor: „Durch ihre Ausrichtung auf Menschen und Unternehmen vor Ort und deren soziales Engagement ist sie tragendes Element der kommunalen Familie.“
Ein Lob, das den Vorstandsvorsitzenden Stefan Jörg natürlich freute. Für ihn selbst ist der Preis der wichtigste im sozialen Bereich der Region, laut Zweiter Bürgermeisterin der Stadt Landsberg, Doris Baumgartl, sogar „der Treibstoff für hervorragende soziale Projekte“. Denn die seien ein eigentlich unbezahlbares Gut, und daher sei der Sozialpreis eine gute Idee der Anerkennung dafür. 28 Projekte hätten sich um den Preis beworben, allein neun kommen aus der Stadt Landsberg. Doris Baumgartl: „Daran sieht man, den Menschen gehen die Ideen nicht aus.“
Für Markus Söder sind sie gar unverzichtbar: „Unser Land lebt von denen, die mehr tun als ihre Pflicht.“Die Kreishandwerker tun das seit Jahren. Manch einer kennt die Spendendosen aus dem Einzelhandel im Landkreis. „Handwerk mit Herz“ist darauf zu lesen. Die Kreishandwerkerschaft hat vor rund 15 Jahren den Verein gegründet und hilft damit Kindern und Jugendlichen in Not. Zum Beispiel wird jedes Jahr für Heimkinder ein Ausflug in den Europapark nach Rust organisiert. Vor allem das Geborgenheitsgefühl ist für die Kinder wichtig, die dort meist noch ein Zeltlager mit Grillabend erleben dürfen. Das langjährige Engagement des Vereins „Handwerk mit Herz“wurde nun mit dem VR-Sozialpreis 2017 gewürdigt (3000 Euro).
Mit der Flüchtlingswelle sind nicht nur Männer in den Landkreis Landsberg gekommen, sondern auch viele Frauen. Während es für Männer viele Betreuungsangebote gibt, sah man 2015 im AWO-Mehrgenerationenhaus in Landsberg noch Nachholbedarf für Frauen. Deshalb wurde der „Frauentreff Interkulturell“im Kratzertreff ins Leben gerufen. Die Jury wählte dieses integrative Projekt auf Rang zwei beim Sozialpreis, der mit 2000 Euro dotiert ist.
Einigen ist das Schicksal von Kinderkrebspatient Nils noch in Erinnerung (LT berichtete). Der Bub aus Walleshausen war vor knapp zehn Jahren erkrankt. Seine Mutter Julia Andres gründete daraufhin die Gesellschaft für Kinderkrebsforschung (GKKF). Die GKKF hat seit dem Jahr 2009 knapp 290000 Euro in verschiedene Forschungsprojekte investiert, um seltene Krebsformen zu erforschen und zu heilen. Dieses Projekt kam auf den dritten Platz beim VR-Sozialpreis und erhielt 1000 Euro. Nils gilt heute als geheilt.