Landsberger Tagblatt

Die Ideen gehen noch lang nicht aus, da die Welt immer irrer wird

Nicola Förg war mit ihrem neuen Krimi „Scharfe Hunde“zu Gast bei Buch Hansa

- VON ROMI LÖBHARD Landsberg

„In einem guten Krimi sollte sich erst ganz am Ende herausstel­len, wer der Täter ist. Dieser aber sollte schon relativ lang in der Geschichte aktiv sein, nicht erst auf den letzten zehn Seiten auftauchen.“Nummer eins ist Nicola Förg bestens gelungen, denn bei ihrer Lesung in der Landsberge­r Buchhandlu­ng Hansa fehlten nur noch wenige Seiten bis zum Einband. Wer aber nun der Mörder/Täter/Schuldige war, erschloss sich der Berichters­tatterin da immer noch nicht.

Hatte sich die in Prem am Lech lebende Krimiautor­in an ihre zweite Regel gehalten, dann musste es eine dieser schrägen, zwielichti­gen, undurchsic­htigen Gestalten sein, von denen sie den Zuhörern ständig erzählte oder aus ihrem Buch mit dem Titel „Scharfe Hunde“vorlas. „Ein Alpen-Krimi“ist das Werk untertitel­t, und es ist der mittlerwei­le achte Fall der beiden Kommissari­nnen Irmi und Kathi. Das Duo hat es mit merkwürdig­en Todesfälle­n und einem vordergrün­dig nicht damit in Zusammenha­ng stehenden, umgestürzt­en Laster zu tun, aus dem unzählige Käfige mit Hundewelpe­n purzeln. Irmi und Kathi stoßen bei ihren Ermittlung­en auf unglaublic­he Geschehnis­se und Zusammenhä­nge und werden den kniffligen Fall am Ende sicher aufgeklärt haben.

Die Geschichte liest sich gut, bindet den Leser, das wird bei dem wenigen aus dem Buch Vorgetrage­nen bereits deutlich. Nicola Förg, die ihre Geschichte­n stets in der Region ansiedelt beziehungs­weise sie hier ihren Anfang nehmen lässt, schreibt in kurzen, prägnanten Sätzen, die Texte sind humorvoll und sehr lebendig, beziehungs­weise wie mitten in einem Gespräch entstanden. Was besonders auffällt, ist die Akkuratess­e, mit der Situatione­n erläutert und Dinge geklärt werden. Da ist nichts aus dem Blauen gegriffen, alles ist nachvollzi­ehbar. Genauigkei­t sei ihr schon wichtig, „dafür bin ich viel zu sehr Journalist­in. Außerdem möchte ich auch selber etwas dabei lernen.“

Es verwundert deshalb schon etwas, wenn die Autorin von lediglich einem halben Jahr Recherche spricht. Und wie entsteht so ein Krimi? Erst überlege sie sich eine zentrale Geschichte, sagt Nicola Förg. „Darum herum wird dann der Krimi gebastelt.“Stehe die große Geschichte, dann schreibe sie als Erstes die Eingangssz­ene, und bald darauf meist den Schluss. Alles dazwischen sei mit sehr viel Tipperei verbunden. Druck vom Verlag verspüre sie keinen, sagt Förg auf eine entspreche­nde Frage. „Wir Autoren müssen einfach konsequent arbeiten“. Sie selbst empfinde es immer noch als Privileg, vom Schreiben leben zu dürfen und zu können.

Und die Ideen? „Gehen noch lang nicht aus, weil die Welt immer irrer wird. Es gibt jede Menge Themen, in denen es sich trefflich morden lässt.“Na dann dürfen wir gespannt sein auf die nächsten Fälle von Irmi und Kathi oder auch von Kommissar Weinzirl, den Nicola Förg gerade im zehnten Fall ermitteln lässt. Die Geschichte erscheint in Kürze. „Scharfe Hunde“ist bereits jetzt in allen Buchhandlu­ngen erhältlich.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Nicola Förg schreibt in kurzen, prägnanten Sätzen, und die Texte sind humorvoll und sehr lebendig.
Foto: Thorsten Jordan Nicola Förg schreibt in kurzen, prägnanten Sätzen, und die Texte sind humorvoll und sehr lebendig.

Newspapers in German

Newspapers from Germany