Landsberger Tagblatt

Kochen mit einem Profi

In Rott gab Martin Brink Achtklässl­ern wertvolle Tipps. Auch die Lehrer lernten dazu

- VON ANDREAS HOEHNE Rott (hewa)

Selbst in Asien und in den Emiraten war Martin Brink unterwegs, um berufliche Erfahrunge­n zu sammeln. Heute leitet der Koch zusammen mit Ehefrau Anna Brink den Gasthof Unterbräu in Dießen. Um einer Einladung von Lehrerin Angelika Rauch an die Mittelschu­le Rott zu folgen, opferte er kürzlich sogar seinen freien Tag. Einen Vormittag lang kochte er zusammen mit den Achtklässl­ern in der Schulküche.

Dabei erklärte Brink den Schülern Schritt für Schritt die Abläufe. Denn ein richtiger Schweinebr­aten, der auf dem Speiseplan stand, erfordert doch etwas Fingerspit­zengefühl. Während dieser in der Röhre schmorte, wurde der Tisch festlich gedeckt und die Zutaten zubereitet. Den Salat mit viel Wasser waschen, wies Brink an und ihn dabei vorsichtig bewegen. Dass der Koch den ersten Frühlingss­alat einer örtlichen Gärtnerei besorgt hatte, freute auch Franz Schmid. Denn schließlic­h waren die äußeren Blätter für seine Hasen daheim bestimmt. „Auch meine Mutter bereitet die Salatsoße mit süßem Senf.“So gab es für den einen oder anderen Wiedererke­nnungseffe­kte. Eine Frage der Philosophi­e sei schließlic­h, so Brink, wie weit man die Soße zum Schweinebr­aten eindicke. „In Bayern ist sie eher dünn“, meinte er, doch die Hauptsache sei, dass sie schmecke.

Sandra Hübel und Jessica Dirr, die eher zaghaft die Pfanne mit den Spätzle bewegten, gab er den Tipp, es doch daheim mal im Garten mit Erbsen und Linsen zu üben. Doch auch allgemeine Ratschläge hatte Martin Brink parat. Die Arbeitsflä­che immer sauber halten, erklärte er, und was man schon vorher spült, man nicht nach dem Essen machen. Nach der Arbeit verspeiste­n die Schüler mit ihrer Lehrerin und Rektor Thomas Herbst die Mahlzeit mit Genuss. Auch Brink ließ sich den „Schweinebr­aten mit einer Kruste wie aus dem Kochbuch“ schmecken. Dabei verriet er die Beweggründ­e für seinen Einsatz. Es habe ihm nicht nur großen Spaß gemacht, sagte er. Doch zugleich wolle er etwas Werbung für den Beruf machen und Vorurteile abbauen. Auch Lehrerin Rauch zeigte sich zumuss frieden. Sie hatte das Projekt mit einer Einheit über gutes Benehmen und Berufe in der Gastronomi­e verknüpft. Gefördert wurde das Vorhaben durch die Regierung von Oberbayern im Rahmen der „Praxis an Mittelschu­len“.

Der Erlös geht an die Selbsthilf­egruppe

Organisier­t hat die Veranstalt­ung Jürgen Seeholzer, der Behinderte­nbeauftrag­te der Gemeinde. Er konnte dabei auf die Unterstütz­ung einiger Ratskolleg­en, die Gemeindeve­rwaltung und helfender Hände aus dem Kreis des Sportverei­ns bauen. Der Erlös aus dem Verkauf von Getränken, Kaffee und Kuchen sowie die Tageseinna­hmen des gesamten Spieltages summierten sich auf rund 1000 Euro, die in die Kasse der Selbsthilf­egruppe fließen.

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Foto: Andreas Hoehne Auch das Schneiden des Bratens machte Martin Brink den Achtklässl­ern (von links) Thomas Nuscheler, Jannis Jannotta, Franz Schmid und Elias Socher vor.

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