Kochen mit einem Profi
In Rott gab Martin Brink Achtklässlern wertvolle Tipps. Auch die Lehrer lernten dazu
Selbst in Asien und in den Emiraten war Martin Brink unterwegs, um berufliche Erfahrungen zu sammeln. Heute leitet der Koch zusammen mit Ehefrau Anna Brink den Gasthof Unterbräu in Dießen. Um einer Einladung von Lehrerin Angelika Rauch an die Mittelschule Rott zu folgen, opferte er kürzlich sogar seinen freien Tag. Einen Vormittag lang kochte er zusammen mit den Achtklässlern in der Schulküche.
Dabei erklärte Brink den Schülern Schritt für Schritt die Abläufe. Denn ein richtiger Schweinebraten, der auf dem Speiseplan stand, erfordert doch etwas Fingerspitzengefühl. Während dieser in der Röhre schmorte, wurde der Tisch festlich gedeckt und die Zutaten zubereitet. Den Salat mit viel Wasser waschen, wies Brink an und ihn dabei vorsichtig bewegen. Dass der Koch den ersten Frühlingssalat einer örtlichen Gärtnerei besorgt hatte, freute auch Franz Schmid. Denn schließlich waren die äußeren Blätter für seine Hasen daheim bestimmt. „Auch meine Mutter bereitet die Salatsoße mit süßem Senf.“So gab es für den einen oder anderen Wiedererkennungseffekte. Eine Frage der Philosophie sei schließlich, so Brink, wie weit man die Soße zum Schweinebraten eindicke. „In Bayern ist sie eher dünn“, meinte er, doch die Hauptsache sei, dass sie schmecke.
Sandra Hübel und Jessica Dirr, die eher zaghaft die Pfanne mit den Spätzle bewegten, gab er den Tipp, es doch daheim mal im Garten mit Erbsen und Linsen zu üben. Doch auch allgemeine Ratschläge hatte Martin Brink parat. Die Arbeitsfläche immer sauber halten, erklärte er, und was man schon vorher spült, man nicht nach dem Essen machen. Nach der Arbeit verspeisten die Schüler mit ihrer Lehrerin und Rektor Thomas Herbst die Mahlzeit mit Genuss. Auch Brink ließ sich den „Schweinebraten mit einer Kruste wie aus dem Kochbuch“ schmecken. Dabei verriet er die Beweggründe für seinen Einsatz. Es habe ihm nicht nur großen Spaß gemacht, sagte er. Doch zugleich wolle er etwas Werbung für den Beruf machen und Vorurteile abbauen. Auch Lehrerin Rauch zeigte sich zumuss frieden. Sie hatte das Projekt mit einer Einheit über gutes Benehmen und Berufe in der Gastronomie verknüpft. Gefördert wurde das Vorhaben durch die Regierung von Oberbayern im Rahmen der „Praxis an Mittelschulen“.
Der Erlös geht an die Selbsthilfegruppe
Organisiert hat die Veranstaltung Jürgen Seeholzer, der Behindertenbeauftragte der Gemeinde. Er konnte dabei auf die Unterstützung einiger Ratskollegen, die Gemeindeverwaltung und helfender Hände aus dem Kreis des Sportvereins bauen. Der Erlös aus dem Verkauf von Getränken, Kaffee und Kuchen sowie die Tageseinnahmen des gesamten Spieltages summierten sich auf rund 1000 Euro, die in die Kasse der Selbsthilfegruppe fließen.