Landsberger Tagblatt

FCA Arena: Nur Bares ist Wahres

Fans zahlen nach Insolvenz des Betreibers in Augsburg mit Münzen und Scheinen. Was passiert mit Guthaben auf den Karten?

- VON JOHANNES GRAF Augsburg

Der Betreiber des Bezahlsyst­ems in der Augsburger Arena ist insolvent. Wenn der FC Augsburg am Samstag zu Hause in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund antritt (15.30 Uhr), können die mit Geld aufgeladen­en Plastikkar­ten nicht eingesetzt werden. Darauf mussten die Stadtwerke Augsburg (SWA) reagieren. Diese sind mit dem Arena-Catering beauftragt und arbeiten dafür mit Payment Solutions zusammen.

Die SWA gewährleis­ten, dass Stadiongän­ger Wurst und Bier bekommen, bezahlen können die ArenaBesuc­her allerdings beim letzten Heimspiel der Saison nur bar. Bereits vor dem Einlass sollen die Zuschauer über das Prozedere an Kiosken und Ständen informiert werden.

Die SWA teilten mit, man werde für den zahlungsun­fähigen Bezahlkart­en-Anbieter aus Hamburg einspringe­n und alles dafür tun, um einen reibungslo­sen Ablauf mit klassische­r Barzahlung zu gewährleis­ten. „Vertragspa­rtner der Karteninha­ber und verantwort­lich für das Guthaben ist nach wie vor der zahlungsun­fähige Bezahlkart­enanbieter Payment Solutions“, heißt es weiter.

Damit bleibt weiterhin unklar, was mit den Restguthab­en und dem Pfand in Höhe von zwei Euro passiert. Nach Informatio­nen unserer Zeitung sind rund 50000 Karten im Umlauf, das Guthaben darauf soll sich auf rund 500 000 Euro belaufen.

Insolvenzv­erwalter Sven-Holger Undritz hatte bereits am Mittwoch schriftlic­h mitgeteilt, die Karten könnten am Wochenende nicht in den Stadien benutzt und auch nicht zurückgege­ben werden. Die Auszahlung des Guthabens sei dort nicht möglich, erörterte Undritz. Auch bei Karten, die per Post an Payment Solutions eingesende­t würden, werde das Guthaben nicht ausbezahlt, fügte er hinzu. Undritz kündigte erst für Juli eine endgültige Entscheidu­ng an.

Payment Solutions bot sein System in mehreren deutschen Stadien von der 1. bis zur 3. Liga an. Zunächst hatte das Unternehme­n zugesicher­t, die Karten könnten bis zum Saisonende eingesetzt werden. Davon rückte der Anbieter am Mittwoch ab. Die Stadtwerke erklären, zum jetzigen Zeitpunkt könne niemand voraussage­n, wie das Insolvenzv­erfahren verlaufe.

Und weiter: „Auch wenn gegenüber den Fans rechtlich alleine der Hamburger Bezahlkart­enanbieter juristisch haftbar ist, werden sich die SWA dafür einsetzen, den Schaden für die Fans so gering wie möglich zu halten. Wir gehen davon aus, dass unsere Partner FCA und LEW sich ähnlich verhalten.“

Der FC Augsburg wird sich erst heute äußern. Fieberhaft sucht er nach eigenen Angaben „nach einer Lösung im Sinne der Fans“. Ob die Stadtwerke beim Catering in der kommenden Spielzeit am bargeldlos­en Bezahlsyst­em festhalten, dazu wollte sich SWA-Sprecherin Stephanie Lermen nicht äußern.

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