Zahlen, was das Seminar einem wert ist
Zur Eröffnung seines neuen Kursraumes in der Katharinenstraße 32 bietet Mark Oswald am Wochenende immer von 10 bis 18 Uhr zwei Seminare an. Am Samstag, 13. Mai, findet ein Seminar statt, bei dem die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Ziele finden und erreichen.
Die Themen Rhetorik und Storytelling werden am Sonntag, 14. Mai, behandelt. Das Besondere: Jeder kann selbst anonym einen fairen Preis bestimmen, den er für das jeweilige Seminar bezahlen möchte.
noch heute unter 0151/46621959 oder per E Mail un ter mark@livetheadventure.de Landsberg „Grundstimmung, Körperhaltung“, stellt euch vor, wie ihr die Rolle in euch aufnehmt.“Christina Tobisch, die den Klassiker von Hugo von Hofmannsthal für das Projekttheater entstaubt und erfrischend neu, ohne die moralische Keule, umgeschrieben hat, gibt bei den Proben zum Landsberger Jedermann im Rosarium Regieanweisungen an die hoch motivierten Schauspieler. Sie will Gottes Wut und die Gier der Buhlschaft sehen.
Nach einem enttäuschten Blick nach unten, begleitet von den vier großen Weltreligionen, die Kinder hinreißend verkörpern, auf Menschen, die er besser nicht erschaffen hätte, weil sie in ihrer Gier ersaufen, will Gott in Gestalt einer Hippiefrau noch eine letzte Stichprobe machen und überlegt, mit wem. „Hol mir den Jedermann, der kommt jetzt dran“, wird dem Tod befohlen.
Jedermann feiert an dem mit Geld und Gold üppig dekorierten Abendmahltisch und scheint alles im Griff zu haben, seinen Reichtum und seine sexy Buhlschaft, als für alle anderen nicht hörbar, der Tod nach ihm ruft. Buchstäblich zu Tode erschrocken, schlägt er diesem einen Deal vor, denn er hat noch so viel zu erledigen, die Renovierung ganzer Stadtteile, den Bau eines Jugendzentrums, und das dauert. Statt der geforderten zehn bis zwölf Jahre gewährt ihm der Tod nur eine Abschiedsstunde. Hilflos und verzweifelt sucht er Begleitung für seinen letzten Weg.
Doch die Runde, plötzlich mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert, reagiert ablehnend. Weder die verwöhnte Geliebte, die gedanklich die Beerdigung organisiert, dazu habe sich das bereits angesagt, noch der beste Freund, „Arschloch, gönnst du mir mein Leben nicht“, Schwester und Schwager wollen ihm
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auf seiner allerletzten Reise und dem, was danach kommt, beistehen und helfen, Rechenschaft über seine Taten abzulegen. Völlig auf sich gestellt, findet Jedermann im einfühlsamen Gewissen seine Rettung und muss eingestehen, „was habe ich nur aus den Menschen gemacht, Scheiße“, dann kann er schließlich loslas- sen. Ein überzeugender Teufel, der sich mit der Verführung des Jedermanns allergrößte Mühe gegeben hatte und fest mit ihm rechnete, „Jedermann makes the hell great again“, ging leer aus. Der studierten Theaterpädagogin Christina Tobisch gelang mit dieser tragisch-komischen Jedermann-Inszenierung eine kluge Bearbeitung des Themas, in dem sie, den Glauben durch das Gewissen ersetzend, gleichgebliebene Probleme in ein modernes Gewand steckte, wobei philosophische Weisheiten geschickt mit zeitgenössischen Wahrheiten verwoben wurden. Auch Fassbinders „Angst essen Seele auf“fand seinen Platz. Bei den Proben war eine ausdrucksstarke Schauspieltruppe zu erleben, zwischen neun und 68 Jahre alt, aus der etliche Mimen in bis zu drei Rollen und Kostüme schlüpfen, die sich ohne Souffleur selbst unterstützt und den „Landsberger Jedermann“am 26. und 27. Mai auf die Bühne des Stadttheaters bringt.