Mehr tun als nur die Pflicht
Das Ehrenamt lebt vom Engagement der Bürger. Ein ernsthaftes Versprechen des Vorstandsvorsitzenden
Der Verein „Handwerk mit Herz“wurde von der Jury auf Platz 1 des VR-Sozialpreises gewählt und darf sich über 3000 Euro für das ehrenamtliche Engagement freuen berichtete). Vor 15 Jahren aus der Kreishandwerkerschaft Landsberg gegründet, kümmert sich der Verein um Kinder und Jugendliche in Not.
Mit Spenden ermöglichen es die Mitglieder des Vereins beispielsweise Heimkindern aus St. Alban, einmal im Jahr im Europapark in Rust eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Dabei hat es sich der Verein auf die Fahne geschrieben, die gesammelten Spendengelder – überall im Landkreis stehen die Spendendosen mit der Aufschrift „Handwerk mit Herz“– noch einmal um zehn Prozent aufzustocken. „Das Preisgeld werden wir vermehren“, versprach Hös. „Der Preis ist auch ein Preis für das Handwerk in der Region.“
Auf Platz 2 wählte die Jury den „Frauentreff Interkulturell“Landsberg. Seit 2015 haben auch Frauen, die aus ihren Heimatländern geflohen und dabei in den Landkreis gekommen sind, eine Anlaufstelle gefunden, sich auszutauschen. Zweimal im Monat trifft man sich unter dem Motto „Menschen mit dem Herzen kennenlernen und nicht belehren“im Kratzertreff. Der 2. Platz des 7. VR-Sozialpreises ist mit 2000 Euro dotiert.
GKKF – diese vier Buchstaben stehen für die Gesellschaft für Kinderkrebsforschung, die ihren Sitz in Geltendorf hat und vor etwa zehn Jahren von Julia Andres gegründet wurde. Ihr Sohn Nils war an Krebs erkrankt, was für seine Mutter Anlass war, sich gegen eine profitorientierte Krebsforschung vor allem für Kinder einzusetzen. Seit 2009 hat die Gesellschaft rund 290000 Euro investiert, um besonders seltene Arten von Krebs erforschen zu lassen und eine Chance auf Heilung zu bieten. Die GKKF wählte die Jury aus den 28 eingegangenen Bewerbungen um den VR-Sozialpreis 2017 auf den dritten Platz. Dafür gab es nicht nur die gläserne Trophäe, sondern auch 1000 Euro. Wie wichtig Ehrenamt in unserer Gesellschaft ist, machte die Anwesenheit des bayerischen Heimat- und Finanzministers Dr. Markus Söder deutlich, der betonte: „Unser Land lebt von denen, die mehr tun als ihre Pflicht.“Während die bayerische Staatsregierung ihre Anerkennung der Leistungen von Ehrenamtlichen mit der Einführung der Ehrenamtskarte zum Ausdruck bringe, tue dies die VRBank Landsberg mit der Verleihung des VR-Sozialpreises.
„Soziales Engagement ist unbezahlbar, aber es braucht eine finanzielle Basis“, sagte Landsbergs Zweite Bürgermeisterin Doris Baumgartl. Dass sich 28 Projekte um den Preis beworben hatten, zeige, dass „die Menschen wachsam bleiben und schauen, wo es klemmt“.
Alle 28 Projekte wurden mit Filmbeiträgen oder Interviews vorgestellt, die der Moderator des Abends, Dominic Wimmer, vorstellte. Der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Landsberg-Ammersee, Stefan Jörg, versprach, auch in Zukunft dem Anspruch, dem Gemeinwohl zu dienen und einen Beitrag zu leisten, „dass es allen Menschen im Landkreis gut geht“, gerecht zu werden.
LT-Redakteur