Eine adelige Greifenbergerin und ihre Hundedetektive
Porträt Manuela von Perfall ist hundeverrückt. Sie veranstaltet nicht nur Festivals, sondern schreibt auch Romane über die Vierbeiner
Greifenberg Manuela von Perfall mag Hunde. Havaneser Viva thront neben ihr auf dem Sofa und fühlt sich sichtlich wohl. Denn mit seinem Frauchen wohnt er im umgebauten Pferdestall des Greifenberger Schlosses.
Gemütlich ist es hier, und in jeder Ecke merkt man, hier lebt eine Hunde- und auch Kunstliebhaberin. Tierfotografien und die Kunst ihres verstorbenen Mannes, Ali Nasseri, zeigen die deutlichen Schwerpunkte in Manuela von Perfalls Leben. Und sie verbindet diese beiden Leidenschaften – die Liebe zum Tier und die Liebe zur Kunst – immer in ihren Büchern. Jetzt ist ein neuer Roman mit Illustrationen erschienen.
Kommt man in den gräflichen Garten, saust bei der Greifenberger Autorin zu Hause nicht nur der eine oder andere Vierbeiner umher, sondern auch einige besondere Zwerghühner. Tierliebe wurde im Hause Perfall schon immer als sehr wichtig angesehen.
So ist die Baronin auch Veranstalterin des Festivals „h.und“für Hunde und für Herrchen, das bereits mehrmals auf der Greifenberger Schlosswiese stattfand – und im kommenden Jahr voraussichtlich wieder stattfinden wird. Als Nachfahrin eines alten bayerischen Adelsgeschlechts lebt Manuela von Perfall im ausgebauten ehemaligen Stallgebäude des Schlosses Greifenberg. Viel Platz ist geboten für Hühner, Hunde und den Papageien Kiko, der jeden Besucher bedächtig beäugt, dem es gestattet wird, direkt neben seinem Käfig auf dem Hundesofa Platz zu nehmen. Neben dem Sofa, mit malerischem Blick auf die Schlosswiese und den Norden Schondorfs, befindet sich ein schlichter Schreibtisch mit Notebook.
Anfang Mai ist der zweite Teil aus ihrer Kinder–Kriminal-Romanreihe erschienen. Die Protagonisten, wie könnte es auch anders sein, sind die Hundedetektive Nasti und Zack. Unter dem Titel „Die Kunstschnüffler und elf geraubte Frauen“ der Krimi von der Aufklärung eines Kunstdiebstahls an der italienischen Küste. Wer allerdings erwartet, es handele sich um eine Kriminalgeschichte wie jede andere, der wird beim Lesen überrascht. Durchgeknallte Friseure, ein Junge, der die Hundesprache versteht (soerzählt lange sie nicht auf Italienisch bellen), und lebendig gewordene Kunstwerke halten den Leser stets auf Trab. Auf ihrem Abenteuer droht dem wechselseitigen Duo so manche Gefahr, welche sie mit Erfahrung, Humor und der Hilfe einer ansässigen Hundetruppe meistern. Auch das Thema Kunst spielt eine wichtige Rolle. Zumal die geraubten Werke allesamt Frauen darstellen, die aus den verschiedensten Epochen der Kunstgeschichte stammen. Am Ende des Buches findet der Leser einen kleinen „Kunstspaziergang“, hier wird nochmals auf jede Einzelne der Damen persönlich eingegangen wird. „Wenn man sie betrachtet, wird die Kunst lebendig“, sagt Perfall, „und das versuche ich in meinem Buch zu zeigen.“
Die Geschichte wird begleitet von Illustrationen von Bettina Lawrenz, der es gelungen sei, so die Autorin, die Charaktere hervorragend zu treffen. Ein Jahr lang arbeitete diese an der Fortsetzung zu „Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand“. Manuela von Perfall studierte Psychologie, Pädagogik und Kommunikationswissenschaften in München und arbeitete schon als Redakteurin, Texterin und Lektorin. Neben den besagten Werken schrieb sie bereits Drehbücher, Krimis und Ratgeber für Hundebesitzer („Wohnen mit Hund“und „Luxury for Dogs“). „Den größten Spaß habe ich allerdings beim Schreiben von Kinderbüchern“. Überhaupt habe sie einen guten Draht zu Kindern, die, so von Perfall, zusammen mit Hunden stets ein gutes Team ergeben.
Aus demselben Grund ist die Autorin Mitglied im gemeinnützigen lokalen Verein „Hund & Besuch“, der Kindern helfen soll, denen das Lesenlernen schwerfällt. Diese haben hier die Möglichkeit, Hunden vorzulesen, welche sich als sehr nachsichtige Zuhörer herausgestellt haben (www.hundundbesuch.de).
Buch „Die Kunstschnüffler und elf ge raubte Frauen“erschien unter dem Horncastle Verlag. Für Interessenten bie tet von Perfall außerdem Lesungen an.