Mehr Platz für Kinder
Planung In Eresing soll zuerst angebaut werden. Wenn das nicht reicht, wird auf die Räume der Gemeindekanzlei zurückgegriffen. Ob ein Pultdach erlaubt ist, gilt es noch zu klären
Es wird eng in der Eresinger Kindertagesstätte. Die im Kinderhaus und in der alten Schule untergebrachten zwei Kindergarten- plus eine Krippengruppe sind längst nicht mehr ausreichend, zumal es am Nachmittag auch noch Räumlichkeiten braucht, um die Schulkinder zu betreuen. Der Gemeinderat beschäftigte sich deshalb bereits verschiedentlich mit Erweiterungsmöglichkeiten und gab in der jüngsten Sitzung die Planung in Auftrag.
Die Idee, das bis vor Kurzem als Jugendhaus genutzte alte Waschhaus als Erweiterungsmöglichkeit zu überplanen, hatte das Gremium bereits in der Sitzung vom 26. April verworfen. Das Haus soll jetzt zumindest teilweise erhalten werden, als Stauraum für Gartengerätschaften. In Sachen Kinderbetreuung wurde Architekt Dr. Klaus Pilz beauftragt zu prüfen, ob es ausreichen würde, die ebenfalls in der alten Schule untergebrachte Gemeindekanzlei auszulagern und die Vergrößerung der Kita hier zu bewerkstelligen. Eine weitere Überlegung war ein Anbau an das bestehende Kindergartengebäude. Beide Möglich- (in Grobplanung) stellte Pilz in der Gemeinderatssitzung vor.
Mit einem Anbau könnten Kindergarten und alte Schule mit einem überdachten Gang verbunden werden. Es würde Platz geschaffen werden für je eine Kindergarten- und Krippengruppe mit entsprechenden Nebenräumen, dazu Leitungsbüro oder Personalraum. Problem bei einem Anbau sei, die bezüglich Brandschutz vorgeschriebene FünfMeter-Zone einzuhalten. Pilz hat den Erweiterungsbau deshalb mit Pultdach geplant, welches seiner Ansicht nach jedoch im Widerspruch zum Innerortsbebauungsplan steht. Hier müssten erst noch Gespräche geführt werden, so der Architekt. Der Vorschlag von Egmont Wolff, das Dach nach oben zu ziehen und ein Satteldach draus zu machen, ist, wie Pilz erläuterte, schwer durchführbar – wegen der kniffligen Einhaltung der Abstandsflächen.
Eine Sparvariante wäre laut Pilz, nichts neu zu bauen, sondern nur die Räumlichkeiten der Gemeindekanzlei zu nutzen und die Verwaltung wo- anders unterzubringen. Dabei könnte neben der bestehenden eine zweite Krippengruppe eingerichtet werden. „Problem ist das Fenster, es müsste zum Scheinfenster werden, weil sonst die vorgeschriebenen Raumgrößen nicht erreicht werden.“Überhaupt, so Pilz, sei es bei dem Projekt immer eine Gratwanderung zwischen den Forderungen der Kindergartenstelle und dem Bestand. Zu den Kosten sagte der Architekt, es werde generell von rund 500000 Euro pro Gruppe ausgegangen. „Was wünscht sich, welche Variante bevorzugt die Leiterin?“Auf diese von Dr. Andreas Müller zu Beginn der ausgiebigen Diskussion gestellte Frage machte Nicola Grünheid deutlich, wie beengt es im Eresinger Kindergarten ist. Dringend notwendig sei neben weiteren Gruppenräumen ein Personalraum. Die Beschäftigten machten jetzt im Gruppenraum die vorgeschriebenen Pausen, das sei auf Dauer nicht tragbar. Die Schulkinderbetreuung werde ständig mehr, auch hier fehle Platz. „Es soll alles nah beieinander sein, möglichst unkeiten ter einem Dach“, war ein großer Wunsch der Kindergartenleiterin. Ihr gefalle die Variante mit dem Anbau sehr gut, so Grünheid. Dann blieben die Gemeindekanzlei und damit die kurzen Wege zum Bürgermeister erhalten.
Mit zunehmender Diskussion stellte sich heraus, dass weder ein Anbau allein´noch die Nutzung von bestehenden Räume in der Alten Schule ein puncto Platzbedarf allen Anforderungen gewachsen ist. Müller warf deshalb eine weitere Variante in den Ring. „Wir sollten den Anbau plus Gemeindekanzlei für die Erweiterung vorsehen, aber in zwei Bauabschnitten planen.“Michael Klotz, Dr. Christian Ullrich und Zweiter Bürgermeister Helmut Gebele sehen darin, weil zukunftsfähig, ebenfalls große Vorteile.
Wermutstropfen bei der Erweiterung: Die Außenflächen werden möglicherweise kleiner. Die Räte beschlossen deshalb nicht nur, Architekt Pilz mit der Planung zur Erweiterung des Kindergartens, einem Anbau mit Einbeziehung der gemeindlichen Büroräume, sondern auch, die Gestaltung so vorzunehmen, dass möglichst viel Außenfläche übrig bleibt.
Auch die Betreuung der Schulkinder nimmt immer mehr zu.