Auf der Dauerbaustelle ist ein Ende in Sicht
Ringtausch Der Anbau am Jugendhaus Oval ist fast fertig. Jetzt müssen die Außenanlagen in Angriff genommen werden. Zuvor wurde im Marktgemeinderat Kaufering über den neuen Standort für den Grillplatz diskutiert
Kaufering Noch ist nicht alles fertig. Doch die Arbeiten am Ersatzbau des Jugendhauses Oval in Kaufering sind auf der Zielgeraden. Der Marktgemeinderat genehmigte jetzt die Mehrausgaben der Baumaßnahme und die Kosten für Außenanlagen und Grillplatz. Zuvor hatten die Räte noch darüber diskutiert, wo der neue Grill Platz finden soll. Manche stellten gar das dafür vorgesehene Gelände infrage, um am Ende doch beinahe einstimmig dem Beschlussvorschlag zu folgen.
Die Entstehungsgeschichte des Ersatzbaus am Jugendhaus Oval in der Landrat-Müller-Hahl-Straße ist lang. Weil die Mittagsbetreuung aus allen Nähten platzte, wurde noch unter dem früheren Bürgermeister Dr. Klaus Bühler der „Ringtausch“beschlossen. Die Mittagsbetreuung zog ins Vereinsheim im FranzSenn-Weg, wo die Schützen untergebracht waren. Der Verein bekam dafür einen Anbau am Jugendhaus, der baulich von den Schützenräumen abgetrennt wurde. Kostenpunkt: rund eine halbe Million Euro. Der Haken an der Sache: Der Bayerische Jugendring, der den Bau des Jugendhauses in den 1990erJahren gefördert hatte, verlangte Fördergelder in Höhe von 90 000 Euro zurück. Denn der ursprünglich festgelegte Platz für die offene Jugendarbeit stand nun nicht mehr zur Verfügung. Bereits im Sommer 2014 hatte der Marktgemeinderat die Pläne für den Anbau abgesegnet. Aber danach war auf der Dauerbaustelle immer wieder Pause angesagt.
Mittlerweile sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen. Allerdings wurden die veranschlagten Kosten in Höhe von 147 000 Euro um 42 500 Euro überschritten. Sachbearbeiter Hermann Bader begründete dies in der Sitzung des Marktgemeinderats. So habe der Bayerische Jugendring zusätzliche Toiletten, eine Behindertentoilette und eine Küche zur Auflage gemacht. Der gewünschte große Raum für Veranstaltungen wurde somit kleiner, die Funktionsflächen dagegen größer.
Bader sagte, seien aber auch Einsparungen vorgenommen worden. Die Fenster und die große Eingangstüre wurden aus neuwertigen, aber ausgebauten Elementen anderer Baumaßnahmen verwendet, ebenso die Innenverkleidung und eine umlaufende Sitzbank. Den Ein- bau der Bank kritisierte Jugendreferentin Eva Nitsche. Sie hätte sich gewünscht, dass Jugendbeirat und Jugendsozialarbeiter in die Planungen miteinbezogen werden. Bei der Gestaltung der Außenanlagen sollte dies berücksichtigt werden.
Die Flächen rund um das JugendWie haus und die Gebäude von Pfadfindern, Fischergilde Barbara und Schützen sind zuletzt kaum gepflegt worden, weil der Zugang schwierig war. Bei einer Besprechung der Fraktionen Anfang Mai wurde das weitere Vorgehen beraten. So soll das Gelände eingeebnet und mit Magerrasen eingesät werden. Am Zugang zum Jugendhaus werden laut Bader Betonsteine verlegt, die bei der Baumaßname Mensa ausgebaut wurden. Die Kosten für die Außenanlagen liegen bei rund 39 000 Euro. Bürgermeister Erich Püttner soll nun Gespräche mit den Nutzern führen, die die Pflege der Anlage übernehmen sollen.
Das Gelände des Grillplatzes auffüllen, einebnen und dort Magerrasen ansäen und einen Holzzaun auffüllen, diese Aufgabe soll der Dorfverein übernehmen. Im Gegenzug gewährt die Marktgemeinde einen Zuschuss in Höhe von 20000 Euro für einen Anbau an den Dorfstadel neben dem Grillplatz. Wie Erich Püttner sagte, habe sich der Dorfverein bereit erklärt, das Vordach dieses Anbaus um etwa sechs Meter zu verlängern, damit der Grillplatz auch bei schlechtem Wetter genutzt werden kann.
Mit Lage und Größe des Grillplatzes zeigten sich aber einige Räte nicht zufrieden. Manfred Huber (Kauferinger Mitte) sagte, es sei nicht mehr viel davon übrig. Es sollten alternative Standorte untersucht werden. Er beantragte, die Abstimmung über die Kosten für eine neue Grillanlage und den Zuschuss für den Dorfverein zu vertagen, fand dafür aber nur drei Mitstreiter. „Der Grillplatz war früher nicht viel größer“, sagte Rosina Heinle (CSU), die in direkter Nachbarschaft wohnt. Für Gabriele Hunger (CSU) und Thomas Salzberger (SPD) gibt es keinen besseren Platz.
Diskutiert wurde auch über die Ausstattung der Grillanlage, die in der Nordost-Ecke des Geländes Platz finden soll. Die Verwaltung hatte einen Grill mit Bänken und kleiner Überdachung vorgeschlagen. Die Kosten in Höhe von rund 10 000 Euro erschienen nicht nur Andreas Keller (GAL) zu hoch. Er sprach sich deswegen dafür aus, keine Überdachung zu errichten. Die Mehrheit seiner Kollegen (20:1) war dafür. Wie Sachbearbeiter Hermann Bader sagte, würden sich die Kosten für die Grillanlage damit um rund 5000 Euro reduzieren.