Supermarkt: Der Investor trägt die Kosten für die Zufahrt
Rathauschaf Krötz hatte viel zu berichten
Rott Der geplante Ärztehaus-Neubau mit Apotheke sowie die künftige Nutzung des Pfarrhofs und des alten Apothekengebäudes beschäftigt die Bürger in Rott. Darüber wurde bei der Bürgerversammlung ausgiebig diskutiert (LT berichtete). Doch es gibt durchaus noch andere Themen, die für Gespräch sorgen. Bürgermeister Quirin Krötz sprach sie in seinem Bericht an.
So nahm der Rathauschef Stellung zum Bau des umstrittenen Edeka-Marktes im Norden der Gemeinde, insbesondere zu den Leistungen, die Rott zu erbringen hat. „Bereitzustellen war der Schmutzwasserhauptkanal sowie die Wasserhauptleitung in den Ottilienweg“, so Krötz. Wasser und Abwasser würden wie für alle Bauvorhaben üblich abgerechnet. Die Kosten für die Zufahrt zum Markt würden vom Investor getragen, ebenso – nach erfolgreichen Verhandlungen, wie Krötz betonte – für den Gehweg, der von der Einmündung in den Ottilienweg bis zum Markt führt. Die Gemeinde hat laut Krötz zudem die Baumaßnahmen genutzt, um die öffentliche Wasserleitung zum Hochbehälter von privatem auf öffentlichen Grund zu verlegen.
Das größte Vorhaben in Rott wird nach Meinung des Bürgermeisters die Entwicklung eines Neubaugebiets im Nordosten mit 24 Bauplätzen sein. „Bewerbungen von Einheimischen liegen uns bereits vor.“Investiert werde auch in die Breitbandversorgung. Im März sei der Förderbescheid eingegangen. Am Engelsrieder See stünden noch Sanierungsarbeiten am Damm und der Ufermauer an. Bevor diese beginnen, müsse der landwirtschaftliche Schwerlastverkehr vom Damm auf eine andere Strecke verlegt werden. Der Friedhof soll nach Norden erweitert werden. Zudem denke der Gemeinderat über eine neue Aussegnungshalle nach. „Die bestehende Halle ist über 60 Jahre alt und nicht barrierefrei“, sagte Krötz. Zudem könnten dort aufgrund kirchlicher Vorgaben Nicht- oder Andersgläubige nicht feiern. Das soll sich im neuen Gebäude ändern.
Viel Lob gab es vom Bürgermeister für die Jugend. Diese leite das Jugendfreizeitprogramm am Engelsrieder See und befreie die Landschaft beim „Rama dama“von Unrat. Investiert wurde in Rott vor allem in den Bau einer Kläranlage. Zwar ist diese inzwischen in Betrieb genommen, für dieses Jahr stehen laut Krötz aber noch Maßnahmen an. Der Chrom-Klärschlamm müsse entsorgt und für ein nicht mehr benötigtes Klärbecken mit einer Fläche von 4000 Quadratmetern eine neue Nutzung gefunden werden. Krötz sieht dafür mehrere Möglichkeiten, unter anderem die Anlage eines Naturbiotops. „Die neue Anlage reinigt besser als erwartet“, sagte Krötz. Außerdem sei sie ein Musterbeispiel für die moderne Abwasserentsorgung in dieser Größenklasse. Das sei beim Besuch von Vertretern aller bayerischen Wasserwirtschaftsämter sowie des Landesamtes für Umwelt bescheinigt worden. Nachdem im vergangenen Jahr das Trinkwasser zeitweise gechlort werden musste, soll bis zum Herbst eine UV-Bestrahlungseinheit für 150 000 Euro angeschafft werden.
In seinem Bericht ging Krötz auch auf die Finanzen der Gemeinde ein. Der Schuldenstand betrug zum Jahresende rund eine Million Euro. Rücklagen seien in Höhe von 2,9 Millionen Euro vorhanden. Der Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer wachse stetig und lag 2016 bei rund 785 000 Euro. Das Wachstum der Gewerbesteuer werde heuer allerdings nicht fortgesetzt. Durch den Wegzug eines Betriebes rechnet Krötz mit einem Einbruch von rund 200000 Euro.