Schauspielerin, Moderatorin und jetzt Malerin
Der Regionalverband Bildender Künstler zeigt jetzt auch Eva Mähls Bilder in der Zederpassage
Man hat sie schon oft gesehen. Allerdings im Fernsehen, und nicht bei einer Ausstellung in Landsberg. Eva Mähl ist Moderatorin, Schauspielerin und zeigt jetzt beim Regionalverband Bildender Künstler in Landsberg ihre Bilder. Zum ersten Mal. Zum vierten Mal stellen allerdings die Mitglieder des RBK – Regionalverband Bildender Künstler Oberbayern-West – ihre Werke in den ehemaligen Marktständen der Zederpassage aus.
Und bunt besetzt sind jetzt auch in der Zederpassage die ehemaligen Marktstände. Hier gibt es jetzt Kunst im Angebot. Viele Mitglieder zeigen ihre neuen Werke.
Monika Zinner aus Gräfelfing präsentiert Skulpturen aus handgeschliffenem Stein sowie zwei Arbeiten, in denen sie sich malerisch mit einer Bavaria aus dem Münchener Hofgarten auseinandersetzt: In einer Serie zeigt die Künstlerin über verschiedene Abstraktionsstufen hinweg die Auflösung der Figur bis hin zu ihrem Verschwinden. Sie haben so eine frappierende Übereinstimmung mit Hajo Düchtings Serie „Verschwindende Kreise“im Raum nebenan.
Dabei hält Zinner an der Farbigkeit des Ausgangsbildes zwar fest, doch erscheint das stumpfe Grau mit jeder Abwandlung in unterschiedlichen Auswaschungsgraden. Es entsteht dadurch der Eindruck je nachdem von bleierner Schwere oder luzider Leichtigkeit. Im Raum „Obstund Gemüse-Box“stehen diese monochromen Werke in ihrer „Einsilbigkeit“der Malerei Margarete Bartschs und auch Eva Mähls sehr unvermittelt gegenüber, in einem disharmonischen Verhältnis. Nicht das Problem der beiden Künstlerinnen, sondern der Hängung dieser Arbeiten. Ganz anders die Begegnung der beiden Neu-Mitglieder nur zwei Räume weiter in einer verblüffenden Entsprechung. Farblich ergänzen sich Eva Mähls Bild „Genuss - Kuss - Kuss“mit Monika Zinners sichtbar gemachter Äderung des Natursteins – Malerei und Bildhauerei verbinden sich hier.
Mähl ist als Moderatorin dem Fernsehzuschauer aus TV-Formaten wie dem Wissensmagazin „Galileo“oder dem Boulevardmagazin „taff“bekannt – mehr als 500 Mal führt sie durch die erfolgreichen ProSieben-Sendungen, erfährt man auf ihrer Homepage. Für das Bayerische Fernsehen moderiert sie Unterhaltungssendungen wie die LiveÜbertragung des Starkbieranstichs „Auf dem Nockherberg“, die bunte Open-Air-Liveshow „Auf geht’s“oder die Verleihung „Bayerischer Kabarettpreis“.
Beziehungen aufzuspüren und erlebbar zu machen. Das gelingt den RBK-Künstlern gerade in den Ausstellungen jüngerer Zeit, die auch das „Provisorium Zederpassage“mit seinen oft schwierigen räumlichen Vorgaben in die Präsentation zu integrieren versuchen. So etwa Helmuth Hager mit seiner Installation „Dinge drängen in die Zeit“, die er vor die weißen Wände, in eine Ecke mit verschiedenen rot abgedeckten Anschlussrohren stellt. Zwei archaisch anmutenden Kimonos mit den chinesischen Schriftzeichen für Frau beziehungsweise Mann stellt der Künstler auf weißen Sockeln je ein Paar rotglänzender Highheels sowie hochfunktionaler Fußballschuhe gegenüber.
Ein weiterer RBK-Neuzugang ist die Weilheimer Malerin Christiane Herold. Angesprochen von Hajo Düchting, hatte sie dessen Vorschlag, gemeinsam eine der „Kunstboxen“zu bespielen, spontan zugestimmt. Vor „Verschwindende Kreise“deutet sie im Gespräch in einer gegen den Uhrzeigersinn laufenden, ebenfalls kreisförmigen Bewegung auf die vier in warmen Rottönen leuchtenden Gemälde und erklärt, wie sie in ihren wie „zerfasernde Tücher in den Raum hinein fliegenden“Rechtecken versucht hat, eine malerische Antwort auf dieses „Verschwinden im Bild“zu finden. Die Hängung der Bilder von Hajo Düchting (er verstarb Anfang des Monats) übernahm sein Künstlerfreund Bert Praxenthaler. Auf einer kleinen Tafel würdigen die Mitglieder des RBK ihr Vorstandsmitglied und den Freund Hajo Düchting.
Noch bis Ende Juni, werktags täglich, mit Werken auch von Silvia Großkopf, Elke Jordan, Claus Nico laus, Bert Praxenthaler, Ulrike Schroe ter, Takuhi Schweighart und Erik Urbschat in der Zederpassage zu besichtigen. Samstags zwischen 11 und 13 Uhr sowie donnerstags von 16 bis 18 Uhr ist einer der Künstler anwesend.