Pflanzengeflüster im Teehaus
Fotografien und Filzkunst im Schacky-Park. Zwei Künstlerinnen nähern sich den Themen von gegensätzlichen Seiten
Das Teehaus im SchackyPark in Dießen wird zur Galerie: Meterlange filigrane Fahnen aus Filz wehen schwerelos unter dem Pagodendach inmitten der überbordenden Natur des Parks. Vor den antik gestalteten Wänden des hellen Raumes hängt ein großes Tryptichon in schlichtem Holzrahmen: Vor einer silbrig-weißen Bespannung umrahmen zwei Fotografien ein hellgraues Arrangement aus feinen verwundenen Fasern, das zwischen den Bildern emporragt. Darauf mehr eine Ahnung als in den reduzierten Formen zu erkennen: Silberdisteln, in Weiß und Braun.
Die Gemeinschaftsarbeit der Fotografin Carmen Kubitz mit der Filzkünstlerin Trine Pesch ist das auffälligste Werk der Ausstellung „Planzengeflüster“, mit der das Teehaus seinen Raum erstmalig der bildenden Kunst öffnet.
Die Künstlerinnen nähern sich dem Thema Pflanzen von gegensätzlichen Seiten. Wo Carmen Kubitz ihre realen Motive in abstrakte Kompositionen aus Farbe und komponierter Bewegung von großer Ausstrahlung auflöst, schafft Trine Pesch aus dem Werkstoff Filz feinste organische Gebilde, durchbrochen von verschlungenem Wuchs. Die Ausstellung ist übersichtlich und sorgfältig bestückt und fügt sich harmonisch in das Ambiente des Teehauses ein. Die teils großformatigen Fotografien setzen schwungvolle Akzente, dreidimensionale Wandbilder aus Filz, die kokonartig oder tentakelhaft in den Raum hineinwachsen, greifen die Bewegung der Fotografien auf und führen das Pflanzenthema in ihrer Stofflichkeit weiter. Zur Ausstellungseröffnung improvisierte Geigerin Francesca Rappay mit Violine und dem außergewöhnlichen Monochord, die reduzierten Klänge trafen den Grundton der Ausstellung. Katalin Fischers Lesung umrankte die Werke der Künstlerinnen einen Tag später.
Öffnungszeiten Die Ausstellung ist am heutigen Samstag, von 14 bis 19 Uhr, und am Sonntag, von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Heute liest um 16.30 Uhr Nuë Amman, das Event beschließen wird Katharina Diener mit einer Harfensoi rée um 17.30 Uhr.