Noch nie gezeigt
Skizzen und Arbeiten von Ludwig Gebhard
Landsberg „Konkret“in Bleistift, Linolschnitt in Schwarz-Weiß, postkartenkleine Skizzen, Kreideund Kohlezeichnungen, Optical Art, Zyklen und Unikate: Der Künstler Ludwig Gebhard ist keiner Stilrichtung zuzuordnen, kann in keine Schublade gesteckt werden. Vieles hat er ausprobiert – und meist auch weiterverfolgt. Gebhard war nicht nur vielseitig, sondern auch von einer immensen Schaffenskraft. Ein klitzekleiner Teil dessen, was Gebhard bei seinem Tod im Jahr 2007 an Kunst hinterlassen hat und was noch nie öffentlich gezeigt wurde, ist derzeit und bis einschließlich Samstag, 29. Juli, in der Landsberger Galerie Gebhard, Salzgasse 136-137 ausgestellt. Gebhards Witwe Conradine hat für die Schau das riesige Archiv gesichtet und Material entdeckt, das es mehr als verdient, ans Licht und die Öffentlichkeit geholt zu werden.
Eindrucksvoll wirkt die der Eingangstür gegenüberliegende Wand. Hier konkurrieren drei recht unterschiedliche Großformate um die Gunst des Betrachters. Die „Zahlenwelt“in der Mitte ist sachlich, geometrisch, von akkurater, vielschichtiger Zeichensprache. Die Strenge der Linien hat Gebhard mit Farbflächen in den Grundtönen Rot-Blau-Grün-Gelb aufgeweicht. Links und rechts davon verwirren zwei große Kreidezeichnungen (Silhouette I + II). Aus scheinbar achtlos hingeworfenem Gekritzel schälen sich Figuren beziehungsweise die für Gebhard typischen, großohrigen Köpfe.
Durch die notwendige schnelle Handbewegung bei solchem „Malen“wird eine Weichzeichnung der Figuren erreicht. Ja, sogar Bewegung kann vorgetäuscht werden. Eine charmante Idee war, die 56 zur Schau gestellten, postkartengroßen Skizzen in „Schieflage“zu hängen, an die Wand zu heften. Der Betrachter wird dadurch neugierig gemacht und lässt sich willig näher an die Installation führen.
Weitere 16 solcher Skizzen sind auf eine große Leinwand geheftet und gerahmt. Die Skizzen habe Ludwig Gebhard selbst zusammengestellt, berichtete Conradine Gebhard bei der Vernissage, und auch vorgegeben, in welcher Weise diese gezeigt werden sollen. Weitere Fixpunkte der Schau: farb- und formreduzierte Linolschnitte.
Galerie Gebhard in Landsberg, Salz gasse 136 137; Öffnungszeiten bis einschließlich Samstag, 29. Juli, jeweils samstags von 11 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 08191 33630 oder mobil 0173 6935456.