Selbst ausgebremst
Zum Bericht „Gutachten für Bootshaus sorgt für Verwirrung“vom 5. Mai: Uttings erster Bürgermeister Josef Lutzenberger will keine krummen Wege gehen, muss er auch nicht. Er müsste nur geradeaus gehen, um für die Erhaltung des Naturschutzgebietes in der Holzhauser Bucht bei Utting aktiv werden zu können. Keine fünf Minuten vom Rathaus entfernt wohnt Gerd Schulte.
Der emeritierte Universitätsprofessor des Instituts für Landschaftsökologie der Universität Münster und Sachverständige für den BUND Naturschutz in Bayern sieht den geplanten Bau des Polizeibootshauses am Dampfersteg von Holzhausen äußerst kritisch. Der Baugrund liegt im Umfeld des FFHGebietes Seeholz“und ist Teil des bedeutsamen Feuchtgebietes „Ammersee“.
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist für Schulte unumgänglich. Das Gutachten eines Marzlinger Büros für Landschaftsarchitektur, das vom Staatlichen Bauamt in Weilheim beauftragt wurde und Schulte offiziell vorliegt, sei unvollständig und reiche zudem nicht aus. Vor Wochen hat er seine Stellungnahme zu diesen „Unterlagen zur Natur und Umwelt“an die Naturschutzbehörde am Landratsamt und die Gemeinde in Utting geschickt.
Bis heute wartet er auf eine Antwort, und in Utting will man erst aktiv werden, wenn ein Bescheid des Landratsamts vorliegt. Besonders irritierend ist diese abwartende Haltung beim Bürgermeister und seinen Parteikollegen.
Auf der Homepage der Grün-Alternativen-Liste Utting heißt es, „dass sich alle Vertreter, also Bürgermeister, Fraktion und Vorstand, gegen die Errichtung des Bootshauses – egal in welcher Form – aussprechen.“Weiter werden „Ökologie & Umwelt“als Kernthema der Arbeit genannt. Fühlt sich krumm an.
Max Witzigmann; Holzhausen