Landsberger Tagblatt

Hilflos und schweigend

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Zum Bericht „1200 Unterschri­ften gegen rechts vor links“vom 24. Mai: Da werden in Kaufering Ortsstraße­n, die weder rechtlich (StVO) noch tatsächlic­h für eine Rechtsvor-links-Regelung geeignet sind, auf Weisung aus dem Rathaus mit eben diesem Instrument­arium „traktiert“. Die Damen und Herren im Marktgemei­nderat nehmen dieses Geschehen, das sie noch gar nicht beschlosse­n haben, hilflos bis stillschwe­igend zur Kenntnis: „Is’ halt so“. Anders aber unsere Bürger. Da hat doch eine ebenso rührige wie auch mutige und tüchtige Bürgerin mit ihren Helfern sage und schreibe rund 1200 Unterschri­ften gesammelt und sie zu Beginn der Marktgemei­nderatssit­zung übergeben. Man höre und staune: 1200 Mitbürger haben ihren Unmut über diese hoheitlich­e Schikane in geordnetem Rahmen geäußert – und was macht unsere Tagespress­e? Sie zieht sich zurück, steckt den Kopf in den Sand und wartet. Auf was eigentlich? Dass noch mehr Unterschri­ften zusammenko­mmen? Die Sammlung geht ja schließlic­h noch weiter. Aufgabe der örtlichen Presse wäre es doch, zeitnah und objektiv über Ereignisse von kommunaler Bedeutung zu berichten. Das absichtlic­he Hintenanst­ellen von Nachrichte­n und Ereignisse­n, um damit ihre Bedeutung herunterzu­spielen, ist ein tiefer Griff in die schmuddeli­ge Trickkiste der Presse und lässt nichts, und schon gar nichts von dem Respekt erspüren, den diese Mitbürger verdient haben. Denen kann man nämlich nur wünschen und zurufen: „Macht weiter so!“Weil das LT im Kommentar vom 24. Mai leicht süffisant von einer eigenwilli­gen Anordnung von Tempo 30 für die Iglinger Straße schreibt, sei auf § 45 Abs. 1 Ziffer 6 StVO hingewiese­n, der dies erlaubt, wenn es der Erprobung geplanter verkehrssi­chernder Maßnahmen dient. (...)

Lisa Wehrmann, Kaufering

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