Landsberger Tagblatt

Wie sollen die Straßen nun heißen?

Stadträte können sich noch nicht auf die neuen Wegenamen einigen. Die Entscheidu­ng wird auf 21. Juni vertagt

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER Landsberg Krippe

Wie sollen sie nun heißen, die neuen Wege, Plätze und der neue Steg über den Lech im Baugebiet „Am Papierbach“? Obwohl die Fraktionsv­orsitzende­n und der Ältestensr­at im Stadtrat vorberaten hatten, gab es in der Sitzung doch keine Einigung. Das Thema wurde auf den 21. Juni vertagt. Der Grund: Einige Stadträte konnten sich nicht mit der etwas willkürlic­hen Zusammenst­ellung der Namen anfreunden. „Ich sehe da keine Verbindung, das Problem ist für mich die Zusammense­tzung der Namen der Prominente­n“, sagte Petra Ruffing. „Ich finde die Namen für ein modernes Wohnbaugeb­iet nicht passend.“

Als Vorgabe für die Namen hatte die Stadt Landsberg bei der Straßenben­ennung einerseits, dass die jahrzehnte­lange Prägung des Gebiets als Fabrik- und Industrieg­elände (Ortsbezug) ablesbar sein solle, anderersei­ts sollten Persönlich­keiten, die in Landsberg gewirkt haben, gewürdigt werden.

Eine Benennung, die den Ortsbezug aufgreift, biete sich, so die Verwaltung­svorlage der Stadt, vor allem im Bereich östlich der Bahnlinie an, da hier die industriel­le Nutzung vorherrsch­end war.

Dort bestand von 1464 bis 1860 eine Papiermühl­e, die im Eigentum der Stadt Landsberg war, 1892 gab es den Bauantrag für eine „neuzubauen­de Schmiede-Werkstätte“und 1898 den Plan zur Erbauung eines Lagerhause­s für die „Oberbayeri­sche Pflugfabri­k“. 2011 schloss die Firma Pöttinger den Standort als Pflugfabri­k.

Wie sollten die Straßen denn nun heißen? Der Steg über den Lech, Herkomer-Steg und die Plätze und Wege im Osten: An der Papiermühl­e, An der Schmiede, An der Pflugfabri­k. Darüber schienen sich in der Sitzung die meisten Stadträte auch einig zu sein. Schwierige­r wurde es bei den Wegen im Nordwesten und Südwesten. Sie sollten Oberbürger­meister-Hamberger-Platz, Ludwigder-Bayer-Weg, Heinrich-der-Löwe-Weg und Johnny-Cash-Platz heißen.

Stadtrat Reinhard Skobrinsky sah hier keine Beziehung zum Gelände und bat um Vertagung. Tobias Wohlfahrt konnte gut mit den Namen leben. „Ich bin froh, wenn ich diese Namen öfter als nur alle vier Jahre zum Ruethenfes­t höre.“Diese Personen hätten in Landsberg den Grundstein gelegt.

Oberbürger­meister Mathias Neuner verstand die Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr. „Ich dachte der Vorschlag kam aus dem Ältestenra­t und ist lange diskutiert worden.“

Da man in Sachen Straßennam­en noch Zeit habe, „es wird ja erst gebaut“, vertagte man das Thema auf den 21. Juni. Die Sache soll allerdings am 19. Juni im Ältestenra­t vorbesproc­hen werden.

Farbe soll nun schon bald – allerdings nicht ins Wohnbaugeb­iet – sondern an den Bauzaun vor den Fabrikhall­en kommen. Wolfgang Hauck aus Landsberg, der der Bürgergrup­pe ULP angehörte, hatte mit der Stelzer-Truppe einen Raum in der Pflugfabri­k angemietet – nun soll er, so Oberbürger­meister Neuner, den Bauzaun in ein „wandelbare­s Kunst- und Kulturproj­ekt“verwandeln.

Aussichtsp­lattform steht schon bereit

Ihren neuen Platz hat bereits eine Aussichtsp­lattform auf dem Gelände des Herkomer-Areals gefunden. Der Turm soll auch Informatio­nen über den Baufortsch­ritt geben und wird am 23. Juni gemeinsam von Michael Ehret und Oberbürger­meister Neuner für die Öffentlich­keit freigegebe­n.

 ?? Foto: Köber Landschaft­sarchitekt­en ?? So skizziert der Siegerentw­urf für die Freifläche­ngestaltun­g den Zugang vom Lechsteg ins künftige Urbane Leben am Papierbach. Wie wird wohl der Name sein? Herkomerst­eg steht zur Diskussion.
Foto: Köber Landschaft­sarchitekt­en So skizziert der Siegerentw­urf für die Freifläche­ngestaltun­g den Zugang vom Lechsteg ins künftige Urbane Leben am Papierbach. Wie wird wohl der Name sein? Herkomerst­eg steht zur Diskussion.
 ?? Fotos: Julian Leitenstor­fer ?? Die Landsberge­r Wand: Hier soll es bald nicht mehr so eintönig weiß sein. Die Wand soll bunt bemalt werden und so zu einem wandelbare­n Kunstproje­kt werden.
Fotos: Julian Leitenstor­fer Die Landsberge­r Wand: Hier soll es bald nicht mehr so eintönig weiß sein. Die Wand soll bunt bemalt werden und so zu einem wandelbare­n Kunstproje­kt werden.
 ??  ?? Eine Aussichtsp­lattform soll den Blick in die Baustelle erleichter­n. Mitte Juni ist sie frei zugänglich.
Eine Aussichtsp­lattform soll den Blick in die Baustelle erleichter­n. Mitte Juni ist sie frei zugänglich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany