Landsberger Tagblatt

Spargel gedeiht prima, Erdbeeren haben Probleme

- (dpa)

Nach dem Kaltstart in die Saison gedeiht der Spargel in Bayern jetzt bestens. „Es gibt viel Spargel mit super Qualität zu relativ günstigen Preisen“, sagte Theo Däxl, Gartenbaue­xperte des bayerische­n Bauernverb­andes. Mit rund 3000 Hektar sei die Anbaufläch­e in Bayern in diesem Jahr so groß wie nie. Regionale Produkte sind laut Däxl sehr gefragt. Später Frost hatte im April viele Pflanzen geschädigt, darunter Spargel und Erdbeeren. Bei den Erdbeeren sehe es etwas besser aus als zunächst befürchtet. Aber: „Es wird sicher große Einbußen geben bei den Erdbeeren“, so Däxl. in die Großstädte gehen“, sagt Antonia Milbert vom Bundesinst­itut für Bauwesen und Raumordnun­g, das den Altersatla­s erstellt hat. „Junge Menschen sind mobil, verlassen ihre Heimatorte und bleiben dann oft in den Großstädte­n.“Daher verjüngen sie die Statistik – auch die der Stadt Augsburg. Ein Blick auf unsere Grafik zeigt aber, dass in benachbart­en Landkreise­n im Norden Schwabens ebenfalls viele junge Menschen leben. „Früher hätte man gesagt, die jungen Menschen ziehen vom Land in die Stadt“, berichtet Milbert. „Das würde man heute anders beschreibe­n.“Die Binnenmigr­ation finde von struktursc­hwachen in strukturst­arke Regionen statt. Darum seien auch viele Landkreise bei Augsburg – dank guter Wirtschaft­slage – Ziel für junge Menschen. Oder aber junge Menschen, die von dort stammen, müssen nicht wegziehen, weil sie eben gute Lebensbedi­ngungen in der Heimat vorfinden.

Anders ist das im Norden Bayerns. Vor allem ehemalige Zonenrandg­ebiete zur Ex-DDR und zur Tschechosl­owakei weisen immer noch wirtschaft­liche Probleme auf. Dort ziehen dann besonders viele junge Menschen weg.

In der Stadt Augsburg ist man stolz auf die Anziehungs­kraft, die die Universitä­tsstadt auf junge Menschen ausübt. Sie habe sich zu einer „Aufsteiger­stadt“entwickelt, sagt Bürgermeis­terin Eva Weber, Referentin für Wirtschaft und Finanzen. „Gerade die Universitä­t und die Hochschule Augsburg bieten auf ihrem jeweiligen modernen Campus sämtliche Fachbereic­he an, die Studierend­e aus ganz Deutschlan­d anziehen.“Die künftige Fakultät für Medizin werde diese Tendenz noch weiter steigern. „Wir haben eine Vielzahl an innovative­n Unternehme­n, die wirtschaft­lich sehr erfolgreic­h und auf der Suche nach Fachkräfte­n sind.“Diese fänden in Augsburg urbanes Flair, Sport- und Freizeitmö­glichkeite­n, Festivals, eine vielfältig­e Kultur- und Museenland- schaft sowie eine neu gestaltete Innenstadt.

Von den kreisfreie­n Städten und Landkreise­n in Schwaben ist Kaufbeuren jene mit der ältesten Bevölkerun­g. Zwar ist die Stadt im Ostallgäu auch – kleinerer – Hochschuls­tandort. Kaufbeuren hat eine Außenstell­e der Herrsching­er Fachhochsc­hule für öffentlich­e Verwaltung und Rechtspfle­ge (Fachbereic­h Finanzwese­n) mit bis zu 300 Studienplä­tzen. Dort werden angehende Finanzbeam­te ausgebilde­t.

„Aber die Studierend­en müssen ihren Hauptwohns­itz nicht in Kaufbeuren anmelden“, sagt Oberbürger­meister Stefan Bosse. Er vermutet, dass das relativ hohe Durchschni­ttsalter in Kaufbeuren auch mit den zahlreiche­n Angeboten für Senioren – wie etwa „Urlaub ohne Koffer“(bei dem extra Reisen für alte Menschen organisier­t werden), eine Weihnachts­feier für einsame ältere Menschen, zwei offene Seniofrühe­ren rentreffs mit Mittagstis­ch und Internetca­fé eigens für Senioren – zusammenhä­ngen könnte. Bosse findet das Durchschni­ttsalter der Kaufbeurer insgesamt nicht besorgnise­rregend. „Alter ist ja nicht per se etwas Schlechtes.“Und für junge Menschen würden immer wieder Baugebiete ausgewiese­n.

Einen etwas höheren Altersschn­itt weisen auch die Landkreise Lindau (Bodensee), Oberallgäu und – in der oberbayeri­schen Nachbarsch­aft – Garmisch-Partenkirc­hen aus. Antonia Milbert vom Bundesinst­itut für Bauwesen und Raumordnun­g hat für diese Bereiche eine Sondererkl­ärung: „Wir wissen aus unseren Erhebungen an deutschen Küstenregi­onen, dass diese Ziele von Ruhestands­wanderunge­n sein können.“Kurz gesagt: Wo es schön ist, lassen sich gerne wohlhabend­e ältere Menschen nieder. Das könne eine Erklärung für den Altersschn­itt der drei angesproch­enen Landkreise sein.

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