Ein Projekt? Für Tom Bohn viel zu wenig
Das Multitalent von Snowdance erzählt von seinen Projekten: ein Filmfestival, ein Musikfestival, eine Theaterinszenierung, und das ist noch lange nicht alles
Mittlerweile hat er drei Wohnsitze. Regisseur Tom Bohn, der in Landsberg für die künstlerische Leitung des Independent Film Festivals Snowdance verantwortlich zeichnet, lebt in Berlin, Landsberg und Dießen. Drei Orte, die er liebt und an denen er auch immer künstlerisch tätig ist. In Sachen Film, Musik und vielleicht im nächsten Jahr sogar im Theaterbereich. Außerdem hat Bohn seinen ersten Krimi geschrieben. Volles Programm für den vielseitig talentierten Mann, der auch ein Büro in der Alten Bergstraße in Landsberg hat.
Bohn mag Landsberg als Veranstaltungsort für sein Filmfestival. „Auch die Filmemacher lieben es. Sie schätzen die direkte Nähe zum Publikum und fühlen sich total wohl.“Deshalb habe er auch jetzt schon sehr viele hochkarätige Einsendungen für das nächste Festival Ende Januar 2018. Bohn liebt es, über Film zu reden, allerdings geht er kritisch mit den großen Festivals wie in Berlin und ihrer Nähe zu den öffentlich-rechtlichen Sendern um. „Es gab große Kritik an der Biennale, mir fehlen die überraschenden Filme.“Die Teilnehmer für Snowdance aus Amerika, so Bohn, werden allerdings immer mehr. Fast ein Drittel der Filme kommen von dort.
7500 Besucher kamen im Februar nach Landsberg zu Snowdance. Und Bohn sieht noch viel Entwicklungspotenzial für das Festival, dessen Schirmherr der Schauspieler Heiner Lauterbach ist. „Wir nehmen die Säulenhalle als Veranstaltungsort mit dazu und es gibt wieder eine Eröffnungsund eine Sky-Motto-Party.“Schauspieler Til Schweiger ist bereits ein ständiger Besucher des Festivals, auch ein weiterer Überraschungsgast soll kommen. Sicher mit dabei sind der Moderator und Produzent Hubertus Meyer-Burckhardt und Schauspieler und Kabarettist Michael Fitz.
„Uns ist besonders wichtig, dass die Filmbranche sich in allen Bereichen hier trifft. Im Stadttheater kommen alle zusammen. Auch unsere Unterstützer aus der Alten Bergstraße und vom Vorder- und Hinteranger.“Der Ball der Filmemacher werde wieder ein Höhepunkt im Stadttheater sein.
Dass der Ammersee „magic“, also wunderbar ist, wissen die, die dort leben, und die, die dort ihre Freizeit verbringen. Mit dem Magic Lake Festival bekommt die Magie womöglich noch eine andere Dimension: Die Organisatoren des Independent Filmfestivals Snowdance, Tom Bohn und Jürgen Fahrenholtz wollen, ein Konzertwochenende mit Rahmenprogramm auf dem Dießener Festplatz veranstalten. Darüber gibt es bei einer Pressekonferenz am 30. Mai Neuigkeiten.
Bohn ist stolz – „tolle Bands und ein super Rahmenprogramm“. Was ihm aber im Moment am wichtigsten ist, ist die Herausforderung in Sachen Sicherheitslage. „Wir wollen ein sicheres und gutes Festival machen, und zusammen mit der Gemeinde Dießen gelingt uns das auch.“15000 Besucher werden im September erwartet und Bohn und seine Mitstreiter haben vor allem ein kreatives Festival im Sinn. „Gute Musik, aber nicht so laut, wir wollen feiern, Musik hören und reden.“Es werde ein Festival von Dießenern für Dießener sein, mit vielen Höhepunkten.
Ein böser Psychothriller namens Jenseits
Doch all dies ist für den Filmemacher und Regisseur Bohn noch nicht genug. So wird er wohl („wenn Theaterleiter Florian Werner uns will“) ein Projekt mit Berliner Schauspielern in Landsberg machen und sein erster Roman, ein Krimi, ist gerade fertig geworden. Er wird bei Graf und Graf in Berlin erscheinen. Bisheriger Arbeitstitel des – so Bohn – bösen Pyschothrillers ist „Jenseits“. Dabei geht es auch um Wiedergeburt. Man darf gespannt sein. Derzeit reist er viel von Berlin nach Landsberg und genießt gerne mal eine Mittagspause am Lech. Um Kraft für neue Projekte zu sammeln.